Ausprobiert

So schlägt sich das Windows-10-Pseudo-Update auf dem Surface RT

Der Rollout des Feature-Updates für das Surface RT hat begonnen. Wir sagen Ihnen, wie sich das Mini-Update mit Windows-10-Features anfühlt.
Von Daniel Rottinger

Neues Startmenü macht Eindruck Surface RT: Neues Startmenü macht Eindruck
Bild: teltarif
Bereits vor dem Release von Windows 10 teilte Microsoft den Besitzern des Surface RT mit, dass das Tablet kein vollständiges Upgrade auf das 10er-Betriebssystem erhalten soll. Stattdessen werde nur ein kleines Update veröffentlicht, welches einige Features von Windows 10 integrieren soll. Wir haben das Feature-Update auf unserem Surface RT installiert und sagen Ihnen, welche Verbesserungen es mit sich bringt und ob es Microsoft damit gelingt, die RT-User zu trösten.

So lässt sich das Update installieren

Microsoft Surface RT

Neues Startmenü macht Eindruck Surface RT: Neues Startmenü macht Eindruck
Bild: teltarif
Um von den neuen Funktionen des Updates zu profitieren, sollten Nutzer zunächst Windows Updates über die Suche starten und einen Updatevorgang durchführen. Nun werden je nach Aktualität des OS mehrere Update-Pakete heruntergeladen und installiert. Einen kleinen Haken gibt es allerdings: Nutzer können erst nach einem manuellen Neustart auf die Features des "Windows RT 8.1"-Updates zugreifen.

Startmenü im Desktop-Modus jetzt verfügbar

Über eine eingeblendete Infobox wird der Nutzer über das Startmenü-Feature informiert und kann über einen Klick auf die Desktop-Kachel darauf zugreifen. Grundsätzlich wirkt die Desktop-Ansicht samt neuem Startmenü gut strukturiert und lässt sich auch per Touchgesten leicht bedienen. Mit angesteckter Tastatur und dem eingebauten Touchpad können auch kleinteilige Icons in der linken Startmenüzeile einfach angewählt werden. Was allerdings bereits auf den zweiten Blick auffällt ist, dass Microsoft sich dagegen entschieden hat die digitale Assistentin Cortana in das Update und somit in das RT-OS einzubinden.

Nutzer müssen also nach wie vor auf die klassische Suchmaske zurückgreifen und erhalten keine smarten Antworten per Sprachausgabe. Dennoch verleiht Windows RT eine dringend benötigte Auffrischung und hilft RT-Barrieren abzutragen. Gerade die Möglichkeit seine Lieblings-Apps, ähnlich wie bei Windows 10, neben den klassischen Startmenü-Einträgen zu organisieren, macht Spaß. Zur Individualisierung kann der Nutzer auch die Kachelgröße anpassen oder bestimmen, ob es sich um eine animierte Live-Kachel handeln soll oder eben nicht.

Installation von Win32-Programme schlägt fehlt

Allerdings hat sich am Kern des Betriebssystems kaum etwas getan. So lassen sich nach wie vor keine Windows-Anwendungen aus dem Internet herunterladen und auf dem Surface RT installieren. Da die Anzahl an Apps im Store allerdings arg begrenzt ist und auch mit großem Zulauf neuer Apps ist nicht mehr zu rechnen. Unsere Frage, ob der Konzern plane künftig neue Univeral Windows Apps über den RT-Store anzubieten, verneint ein Microsoft-Pressesprecher: "Ein zukünftiger Support für die neuen Universal Windows Apps ist derzeit für Windows RT nicht vorgesehen". Immerhin soll der Update-Support von Windows RT 8.1 erst am 11. Juli 2023 auslaufen. Windows RT ist also auf lange Sicht am Ende seiner Möglichkeiten.

So lässt sich das Startmenü dauerhaft aktiveren

Startmenü ersetzt auf Wunsch den Kachel-Screen Startmenü ersetzt auf Wunsch den Kachel-Screen
Bild: teltarif
Um das neue Startmenü dauerhaft angezeigt zu bekommen und beim Klick oder Touch auf den Startbutton nicht zur Kachel-Darstellung zu wechseln, öffnet der Nutzer die klassische Systemsteuerung. Dort wählt der Nutzer den Unterpunkt "Darstellung und Anpassung" und öffnet im nächsten Schritt "Taskleiste und Startmenü". Im dritten Reiter namens "Menü 'Start'" lässt sich vor dem Menüpunkt "Menü 'Start' anstelle des Startbildschirms verwenden" ein Häkchen setzen. Nach einmaliger Ab- und Anmeldung wird die Änderung wirksam.

Fazit

Mit dem aktuellen Feature-Update für Windows 8.1 RT versucht Microsoft einen Balance-Akt: Zum einen bietet der IT-Konzern seinen Nutzern ein neues Startmenü, hält jedoch zusätzlich an dem Kachel-Screen fest, der die Tablet-Nutzung wirklich beschleunigt. Als reines Produktiv-Gerät, mit der Möglichkeit auch Streifzüge durchs Netz zu unternehmen, eignet sich Surface RT nach wie vor. Nutzer, die sich auf einige Kern-Apps beschränken, könnten sich also durchaus mit dem Konzept anfreunden. Wer allerdings ein vollständiges Update erwartet hatte, welches Windows 10 vollständig auf der RT-Plattform bringt, wird enttäuscht.

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