Windows 10: Redstone4-Update bringt mehr Kontrolle
Microsoft scheint auf Kritik der Datenschützer zu hören
Sreenshot: Microsoft, Grafik/Montage: teltarif.de
Seit Windows 10 für die breite Masse verfügbar ist, reißt die Kritik der Datenschützer nicht ab. Insbesondere die weitreichenden Rechte zum Sammeln, Übertragen und Verwenden von Daten über die Nutzung des Computers stieß dabei auf Widerstand und Klagen von Verbraucherschutzorganisationen.
Dem will Microsoft in Zukunft verstärkt Rechnung tragen, wie Ed Bott (via DrWindows) in der aktuellen Insider Preview von Windows 10 feststellen konnte. Der Konzern wird mit dem nächsten größeren Update für das Betriebssystem die Optionen zum Erheben der Telemetriedaten erheblich aufwerten - und das im Sinne der Nutzer.
Konkret sind in den Datenschutzeinstellungen der Insider Preview Build 17074 von Windows 10 die Menüpunkte "Diagnostic data viewer" und "Delete diagnostic data" neu hinzugekommen. Welche Funktionen sich genau dahinter verstecken, ist angesichts funktionsloser Verknüpfungen noch nicht ersichtlich.
Ein Betrachter für die Telemetriedaten ist überfällig und wirft neue Fragen auf
Bild: Ed Bott
Ein Licht im dicken Nebel?
Bisher machte Microsoft ein großes Geheimnis darauf, welche Daten über die Telemetriefunktion überhaupt erhoben werden. Die Entdeckung der beiden neuen Menüpunkte könnte daher bedeuten, dass sich der Redmonder Software-Konzern erstmals in die Karten blicken lässt, was das umstrittene Datensammeln anbelangt.
Fraglich ist jedoch, ob der Nutzer selbst entscheiden kann, welche Telemetriedaten letzten Endes erhoben und an Microsoft übertragen werden. Denkbar ist daher, dass der Konzern zunächst die grundlegende Einsicht in die Daten ermöglicht und erst mit einem späteren Update das gezielte Deaktivieren einzelner Datenquellen ermöglicht. Immerhin werden sich die Telemetriedaten schon mit dem Redstone4-Update bei Bedarf auch löschen lassen.
Theoretisch dürfte sich dann auch zeigen, ob sich anhand der Telemetriedaten bestimmte Nutzer und sogar PC-Hardware tracken lassen oder nicht. Auch die Frage nach der Verschlüsselung der Daten dürfte dann ein Stück weit beantwortet werden können.
Kritik an der Kontrolle über die Daten
Microsoft scheint auf Kritik der Datenschützer zu hören
Sreenshot: Microsoft, Grafik/Montage: teltarif.de
Dennoch regt sich bereits jetzt schon der erste Widerstand an der Umsetzung, und das nicht ohne Grund. Zwar werden sich die Telemetriedaten vom Nutzer löschen lassen, aber wie sinnvoll ist eine solche Funktion, wenn die Daten bereits gesammelt und übertragen wurden? Baut Microsoft eine Funktion ein, mit deren Hilfe sich schon bei der Ersteinrichtung das Sammeln der Telemetriedaten komplett abstellen lässt?
Und was ist bei Nutzern von Windows 10, die bereits dem Sammeln der Telemetriedaten zugestimmt haben? Werden die gesammelten Daten dann auch bei Microsoft selbst gelöscht, was wiederum den Kreis der Datenschutzfrage zu der Identifizierbarkeit der Daten schließen würde? All das sind essentielle Dinge, die Microsoft mit dem Redstone4-Update hoffentlich beantworten kann - oder zumindest den Anfang macht, diese zu beantworten.
Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, welche Neuerungen die aktuelle Insider Preview mit der Buildnummer 17074 bereithält.