Zeitleiste für Windows 10 Insider ist auf dem Weg
Demnächst gibt Microsoft die Vorschau auf die Windows 10 Zeitleiste frei
Bild: Microsoft
Windows 10 ist kein klassisches Betriebssystem mehr im eigentlichen Sinne. Microsoft betrachtet es vielmehr als Windows-as-a-Service (WaaS), was mittels Rolling Updates ständig aktuell gehalten und verbessert werden soll. Dazu gehören auch neue Funktionen in Form von kostenfreien Upgrades. Einige dieser Funktionen, die es nicht mehr in das Fall Creators Update geschafft haben, welches am 17. Oktober veröffentlicht wird, werden nun langsam für Teilnehmer des Windows-Insider-Programms freigeschaltet.
So wie die Zeitleiste, die per Task-View-Funktion auf der Tastatur (Alt+Tab) oder per Button in der Taskleiste aufgerufen wird. Die Inhalte sollen dabei von wenigen Minuten bis mehrere Tage in die Vergangenheit reichen, einschließlich Mini-Vorschau des Inhaltes. Microsoft-Manager Kevin T. Gallo kündigte während der Developer Day Keynote an, dass die demnächst verteilten Windows 10 Insider Previews auf Basis von Redstone4 das Feature enthalten werden. Derzeit ist die Timeline, wie die Funktion final heißen könnte, nur in Microsoft-internen Testversionen wie der Windows 10 Build 17005 zu finden. Gut möglich, dass eben diese Version für Teilnehmer des Fast Ring demnächst verteilt wird.
Zurück zu bestimmten Punkten
Demnächst gibt Microsoft die Vorschau auf die Windows 10 Zeitleiste frei
Bild: Microsoft
Bei der Zeitleiste handelt es sich im Prinzip um eine chronologische Auflistung aller Dinge, die man zuletzt an seinem Windows-10-Rechner getan hat. Sei es das Bearbeiten eines Word-Dokumentes, die Suche nach Hotels für den nächsten Tauch-Urlaub oder das Spiel, das zuletzt gezockt wurde. Kurzum, als Anwender ist das Fortsetzen der Arbeit an beliebigen Stellen möglich, ohne vorher die jeweilige Anwendung öffnen zu müssen.
Allerdings müssen Entwickler explizit die Windows 10 Zeitleiste unterstützen, indem eine entsprechende Funktion eingebaut wird. Ab Werk ist das Feature nur für wenige ausgewählte Programme verfügbar. Genauer gesagt muss der Activity Feed von Microsoft in jedem Programm implementiert werden, ein Cloud-Dienst, welcher die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Geräten wie PC, Notebook, Tablet und im Idealfall auch Smartphone ermöglicht. Bei diesem Dienst werden tief ins System verankerte Links und Metadaten der genutzten Inhalte miteinander verknüpft, um sie in einer anpassbaren Oberfläche darzustellen.
Auf einem anderen Gerät weitermachen
Man könnte die Zeitleiste von Windows 10 in gewisser Weise mit Continuity sowie Handoff von Apple zwischen macOS und iOS vergleichen - Auch da ist die Geräte-übergreifende Arbeit möglich, um an einer bestimmten Stelle auf dem jeweils anderen Gerät weiterarbeiten zu können. Mit dem Unterschied, dass bei Windows 10 die Sache etwas ausgedehnt wird in ihrer Anwendungsvielfalt und den potentiellen Möglichkeiten.
Damit die Zeitleiste selbst nicht zu kompliziert oder umfangreich wird, will Microsoft Entwickler dazu anhalten, bei der Implementation des Activity Feed in Sitzungen zu denken und nicht in Einzelschritten. Mehrere Aktionen sollen dabei zu einer Session zusammengefasst werden. Dadurch sollen kleinere Arbeitsschritte mit exakten Zeitpunkten ignoriert werden, um die Übersicht nicht zu sehr zu überladen.
So sieht die aktivierte Zeitleiste für Windows 10 aus
Screenshots: teltarif.de
Abhängigkeit vom Internet
So toll sich die Funktion vielleicht auch anhören mag, einen nicht zu verachteten Nachteil hat sie trotzdem. Damit die Zeitleiste so funktioniert wie geplant, muss anscheinend eine ständig aktive Internetverbindung bestehen. Erst dann ist die Geräte-übergreifende Arbeit tatsächlich umsetzbar. Genau das dürfte jedoch insbesondere Nutzer mobiler Geräte weniger gefallen, wenn ständig Daten mit den Microsoft-Servern per Mobilfunkverbindung ausgetauscht werden müssen.
Außerdem besteht die Frage, ob sich die Zeitleiste komplett oder bei einzelnen Anwendungen gezielt deaktivieren lässt. Immerhin ist gerade bei mehreren Familienmitgliedern gemeinsam genutzten PCs die Funktion vermutlich mehr Fluch als Segen wenn nachvollziehbar ist, wer was wann mit dem Rechner gemacht hat.
Diese und weitere Fragen werden sich vermutlich erst klären, wenn die ersten Preview-Builds mit der Windows 10 Zeitleiste freigegeben sind. Frühstens dann dürften versierte Nutzer sich intensiv mit der Windows 10 Zeitleiste auseinandersetzen können.
Lesen Sie in einem weiteren Artikel, welche Funktionen ebenfalls nicht im Fall Creators Update zu finden sein werden.