Handy-Test: Wiko View 3 Pro mit Triple-Kamera
Bereits im Hands-on des View 3 Pro verschafften wir uns einen positiven Eindruck von dem Neuankömmling des französischen Smartphone-Herstellers Wiko. Verantwortlich dafür sind sowohl die Premium-Optik des Geräts als auch die aussagekräftigen Spezifikationen. Da letzteres aber irgendwie immer nur Zahlen auf dem Papier sind, schreit das Wiko View 3 Pro nach einem ausführlichen Test. Außerdem möchten wir dringend erfahren, was das Kamera-System leistet. Denn eine Triple-Kamera im unteren Preissegment ist derzeit noch höchst selten.
Das Wiko View 3 Pro ist ab sofort in Premium Glass Design in den Farben Deep Bleen und Anthracite Blue/Gold zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 299 Euro vorbestellbar. Der offizielle Verkaufsstart ist der 21. Mai (ursprünglich geplant war der 27. Mai).
Verarbeitung und Design
Das 6,3 Zoll-Display
Bild: teltarif.de
Die Verarbeitung des Wiko View 3 Pro ist tadellos. Das hatten wir bereits im Hands-on schon hervorgehoben und daran hat sich auch nach dem ausführlichen Test nichts
geändert. Die Funktionstasten (Lautstärke und Powerbutton) an der rechten Gehäuseseite sitzen fest und lassen sich gut bedienen.
Als Testgerät lag uns das Wiko View 3 Pro in der Farbvariante Anthracite Blue/Gold vor. Interessant ist hier die Kombination der beiden Farben.
Auf dem Rahmen verschmelzen beide Töne miteinander: Während der größte Teil in Blau gehalten ist (rund zwei Drittel), sticht im oberen Drittel der goldene Farbteil
dominant heraus. Unterstützt wird die edle Aufmachung durch das Premium-Glass-Design der Gehäuserückseite, die ebenfalls in Blau
schimmert. Das Kameragehäuse ist von einem goldenen Rahmen gesäumt. So zeigt das Gesamtpaket eine sehenswerte Aufmachung.
Display
6,3 Zoll sind Phablet-Maße. Dafür liegt das Wiko-Smartphone überraschend leicht (Gewicht: 184 Gramm) und griffig in der Hand. Gegen die maximale Auflösung von FullHD+ (2160 mal 1080 Pixel)
lässt sich nichts Negatives sagen, mehr ist ohnehin eher bei Augmented-Reality-Anwendungen sinnvoll. Die Frontkamera ist in Form einer kleinen Display-Einkerbung mittig platziert.
Das ist mittlerweile ein typisches Design, das sich durch alle Smartphone-Klassen zieht, entsprechend aber nichts Besonderes. Weitere Beispiele für eine Wassertropfen-Notch sind das
Huawei P30 Pro und das OnePlus 6T. Beim Wiko View 3 Pro bleibt unten und oben aber ein recht
breiter Displayrand zu sehen. Beim Schauen von Videos oder beim Spielen war das im Test aber nicht weiter dramatisch.
Die Blickwinkelstabilität
Bild: teltarif.de
Im Rahmen des Hands-ons empfanden wir die Display-Helligkeit in lichtstarker Umgebung etwas zu dunkel. Als wir uns länger damit beschäftigten, stellten wir fest: So schlimm
ist es gar nicht. Unter der frühlingshaften Berliner Mittagssonne ließ sich das Display auch ohne größere Probleme ablesen. Höchstens bei dunkleren oder transparenten Hintergrund-Symbolen, wie es beispielsweise in der Kamera-App der Fall ist, verringert sich die Erkennbarkeit etwas. Im Testverfahren ermittelten wir einen Helligkeitswert von 408 cd/m².
Mit diesem Wert kann das Wiko View 3 Pro mit dem OnePlus 6T oder dem Samsung Galaxy S10e mithalten.
Hier ermittelten wir 443 cd/m² beziehungsweise 445 cd/m².
Auch im Farbechtheits-Test macht das Wiko-Display eine gute Figur. Wir ermittelten einen Delta-E-Wert von 4,72. Zur Erklärung: Je geringer der Wert ist, desto näher liegt die Farbwiedergabe am ideal. Unsere Top 10 der Smartphones mit der besten Farbdarstellung 2019 führt derzeit das Apple iPhone XR mit einem Delta-E-Wert von 1,59 an. Platz 10 besetzt das iPhone XS Max mit einem Wert von 3,70. Damit schafft es das Wiko View 3 Pro zwar nicht in unsere Bestenliste, spannend ist aber der Vergleich mit dem Galaxy S10+. Samsungs brandneues Flaggschiff erreichte in unserem Farbechtheits-Test "nur" einen Delta-E-Wert von 7,59.
Performance und Akku
Für Leistung des Wiko View 3 Pro sorgt ein Helio P60-Prozessor von MediaTek. Dieser Chip ist gut ein Jahr alt, im Frühjahr 2018 kamen die ersten Smartphones mit der CPU auf den Markt. Als Partner stehen 6 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung.
In unserem Browser-Benchmark erreichte das Smartphone einen Wert von 153 -
ein sehr guter Wert. Zum Vergleich: Honors erstes Premium-Smartphone Honor View 20 erreichte ein Ergebnis von 168
und das Huawei P30 Pro "nur" 166.
Rückseite im Glass-Design
Bild: teltarif.de
Um den Prozessor auszureizen, starteten wir Asphalt 9: Legends. Dabei handelt es sich um eine grafisch aufwendige Applikation des Spieleentwicklers Gameloft.
Optisch konnte das Wiko View 3 Pro die nötige Rechenleistung ausreichend erbringen. Die Spiele-Sequenz lief recht flüssig.
Gerade bei günstigeren Smartphones zeigen sich aber in der Ferne deutliche Verpixelungen und wenig Detailreichtum. Beim Wiko traten unscharfe Bereiche nur vereinzelt auf.
Das Spiel Asphalt: 9 Legends auf dem Wiko View 3 Pro
Bild: teltarif.de
Die interne Speicherkapazität beläuft sich auf 128 GB. Wem das nicht reicht, der kann den Speicher per microSD-Karte
um bis zu 256 GB erweitern.
Akku
Die Akkukapazität des Fast Charging unterstützenden Moduls fasst üppige 4000 mAh. Wiko testet das Durchhaltevermögen über die Applikation "Smartvisor". Über regelmäßige Aktivierungen und Aktivitäten wie Browsing, Social Media und E-Mails schreiben wird auf diese Weise die Smartphone-Nutzung simuliert. Laut Herstellerangaben macht das Wiko View 3 Pro erst nach zwei Tagen schlapp und erhält von Smartvisor das zertifizierte Durchhaltevermögen.
Die Funktionstasten an der rechten Gehäuseseite
Bild: teltarif.de
In unserem eigenen Akkutest ermittelten wir eine Standhaftigkeit von 10 Stunden und 22 Minuten. Damit schafft es das Wiko View 3 Pro auf
den fünften Platz unserer Top 10 der Smartphones mit der besten Akkulaufzeit. Der aktuelle Testsieger ist das Moto G7 Power
von Motorola, was beinahe die 17 Stunden-Marke geknackt hätte.
Telefonie und Sound
Die Lautstärke bei Telefonaten (auch über den Lautsprecher) ist ausreichend und unser Test-Gesprächspartner konnte uns
gut verstehen - und andersherum. Ab und zu erschien jedoch ein leichtes Rauschen im Stimmklang unseres Gesprächspartners.
Unterseite: USB-Typ-C und Mono-Lautsprecher
Bild: teltarif.de
Im Musiktest zeigt sich der Mono-Grill an der Rahmen-Unterseite überraschend laut. Dem Sound fehlte aber ein wenig der Bass, wodurch das Erlebnis in höheren Lautstärke-Regionen etwas grell wurde.
Konnektivität, Entsperrmethoden und Software
WLAN-ac-Unterstützung, Bluetooth 4.2, NFC für kontaktlose Bezahlvorgänge, USB-C-Anschluss und zu guter Letzt eine klassische 3,5 mm-Kopfhörerbuchse - die wichtigsten Elemente sind vorhanden.
Als Entsperrmethoden stehen Face Unlock (Gesichtserkennung) und ein klassischer Fingerabdrucksensor auf der Rückseite zur Verfügung. Sowohl Einrichtung als auch praktische Funktionalität klappten zügig.
Oben: 3,5 mm-Klinkenanschluss
Bild: teltarif.de
Ab Werk vorinstalliert ist Android 9 Pie. Grundsätzlich lief das System gut. Teilweise gab es im Test aber leichte Performance-Einbrüche und ab und zu leichte Ruckler. Der Hersteller gibt an, dass das Testgerät
noch nicht die finale Serien-Software installiert hat. Das Update soll am 17. Mai kommen, sodass Käufer mit Bugs (hoffentlich) keine Probleme haben sollten.
Sicherheitspatches sollen regelmäßig auf das Gerät gespielt werden. Der Zeitraum des Supports soll laut Herstellerangaben bei mindestens zwei Jahren liegen. Über die Verfügbarkeit kommender Android-Firmware gibt es noch keine Informationen.
Kamera und Fazit
Das Triple-Kamera-System des Wiko View 3 Pro setzt sich aus einem Tiefensensor mit 5 Megapixel, einer 12 Megapixel-Hauptkamera mit Sony-IMX486-Sensor und
einer Super-Weitwinkel-Linse mit 13 Megapixel zusammen. Zur Hardware gesellen sich auch AI-Fähigkeiten (Künstliche Intelligenz).
Das Triple-Kamerasystem
Bild: teltarif.de
Die Testfotos aus unserem Labor zeigten: Die Hauptkamera liefert unter guten Lichtbedingungen ein gutes Ergebnis mit natürlicher Farbdarstellung ab.
Besonders sticht die Blüte der Testrose hervor, deren Rot realitätsgetreu wiedergegeben wird. Auffällig ist die Darstellung der gelben Blütenstängel. Diese
zeigen sich beim Heranzoomen nicht selten als einheitsbreiiger Matsch. Die Kamera des Wiko View 3 Pro schafft es, auch bei näherem Fokus eine weitgehend
differenzierte Darstellung der Elemente zu erzeugen.
Das abgegebene Bild der Farbquadrate macht einen guten Eindruck. Etwas unschön ist nur der sichtbare, schwarze Rahmen um die einzelnen Flächen. Die grobkörnige Struktur der Tapete wird beibehalten, nur an den Seitenflächen dünnt sie sich aufgrund von zu starker Weichzeichnung aus.
Bei schlechteren Lichtbedingungen ist die Darstellung stark verrauscht. Das betrifft vor allem den Hintergrund. Details wie die Reißzwecke des Farbquadratmodels
sind aber dennoch zu erkennen, ebenso lassen sich die einzelnen Farben noch voneinander unterscheiden. Das betrifft allerdings nur die hellen Elemente. Das braune Farbquadrat nähert sich stark an das schwarze an, Details der Testrose, vor allem in der Stängel-Region, lassen sich bei schlechtem Licht nicht
mehr ausmachen.
Das Wiko-Smartphone ist Dual-SIM-fähig
Bild: teltarif.de
Damit Sie sich selbst ein Bild von der Kamera-Leistung des Wiko View 3 Pro machen können, haben wir die Bilder im Original für Sie angehängt.
Zusätzlich können Sie sich Bildmaterial ansehen, das wir unter Außenbedingungen bei schönem Wetter an der Spree sowie im französischen Marseille gemacht haben. Auch hier können sich
die Ergebnisse grundsätzlich sehen lassen. Bei der Aufnahme in der französischen Hafenstadt fällt allerdings die Unnatürlichkeit der Wolken-Ansammlung am Himmel auf.
Die Darstellung ist im oberen Bereich des Bildes zu stark verrauscht.
Leider bietet das Einstellungs-Menü in der Kamera-App keine Option, Fotos im 16:9-Bildformat aufzunehmen. Nutzer können zwischen drei Bildgrößen wählen: So sind Aufnahmen im 4:3-Format maximal mit 12 Megapixel möglich, im 1:1-Format mit 9 Megapixel und im Format 19,5:9 mit maximal 7 Megapixel. Für Nutzer, die ihre Aufnahmen beispielsweise auf einem TV-Gerät konsumieren wollen, ist das fehlende 16:9-Format nachteilig. Mittlerweile sind leider viele Smartphone-Hersteller dazu übergegangen, 16:9 nicht mehr als manuelle Auswahl-Option zu unterstützen. Für uns ist das unverständlich.
- Haupt-Kamera: Gute Lichtverhältnisse mit Blitz
- Haupt-Kamera: Schlechte Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Haupt-Kamera: Gutes Licht/Spree
- Haupt-Kamera: Gutes Licht/Marseille mit Weitwinkel
Bei Dunkelheit tritt das Objekt stark in den Vordergrund. Die Gesichtsfarbe und die bunten Farben des Halstuchs sind aber in einer guten Natürlichkeit erkennbar. Die Haare am oberen Haupt verschmelzen aber etwas stark mit dem recht dunkel gehaltenen Hintergrund. Insgesamt ist das Ergebnis aber ansehnlich.
Die Testbilder der Selfie-Kamera haben wir für Sie ebenfalls in unbearbeitetem Zustand angehängt.
- Selfie-Kamera: Gute Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Selfie-Kamera: Schlechte Lichtverhältnisse mit Blitz
Fazit
Das Wiko View 3 Pro ist ein solides Smartphone mit guter Performance und guter Kamera-Leistung bei ausreichend guten Lichtverhältnissen. So ist auch das Ergebnis unseres eigenen Browsertests überraschend. Damit kann es das Wiko View 3 Pro mit dem ein oder anderen deutlich teureren Smartphone-Kollegen aufnehmen.
Das Anthracite-Gold-Design des Testgeräts sieht schick aus und unterstützt im Zusammenspiel mit dem Glass-Design der Rückseite die hochwertige Präsenz. Allerdings ist gerade die Rückseite sehr schnell von Fingerabdrücken übersät, was es leicht rutschig macht.
Stellenweise ist das Klangerlebnis bei Telefonie und Musikgenuss nicht ganz zufriedenstellend. Es fehlt die Bass-Leistung und der Sound in den Höhen war im Test etwas zu überdreht.
Gesamtwertung von teltarif.de
Wiko View 3 Pro
- Akku hält lange durch
- Hauptkamera bei gutem Licht
- Gute Gesamtperformance
- Sound teilweise etwas grell
- Rückseite anfällig für Fingerabdrücke
- Keine Fotos im 16:9-Format
Einzelwertung Wiko View 3 Pro
-
Gehäuse / Verarbeitung
9/10
- Material 9/10
- Haptik 8/10
- Verarbeitung Gehäuse 9/10
-
Display
7/10
- Touchscreen 8/10
- Helligkeit 7/10
- Pixeldichte 5/10
- Blickwinkelstabilität 7/10
- Farbechtheit (DeltaE) 9/10
- Kontrast 10/10
-
Leistung
8/10
- RAM 9/10
- Benchmark 3DMark 8/10
- Benchmark Geekbench 7/10
- Benchmark Geekbench Single -
- Benchmark Geekbench Multi -
- Benchmark Browsertest 10/10
- Benchmark Antutu -
-
Software
10/10
- Aktualität 10/10
- Vorinstallierte Apps 9/10
-
Internet
9/10
- WLAN 10/10
- LTE 9/10
- LTE Geschwindigkeit 8/10
- 3G 10/10
- 5G -
- Empfangsqualität 8/10
- Dual-SIM -
-
Telefonie
7/10
- Sprachqualität 7/10
- Lautstärke 8/10
- Lautsprecher (Freisprechen) 7/10
-
Schnittstellen / Sensoren
9/10
- USB-Standard 10/10
- NFC 10/10
- Navigation 10/10
- Bluetooth 9/10
- Kopfhörerbuchse 10/10
- Video-Out 10/10
- Fingerabdruckscanner 10/10
- Iris-Scanner 0/10
- Gesichtserkennung -
-
Speicher
7/10
- Größe 8/10
- SD-Slot vorhanden 5/10
-
Akku
9/10
- Laufzeit (Benchmark) 10/10
- Wechselbar 0/10
- Induktion 0/10
- Schnellladen 10/10
-
Kamera
6/10
- Hauptkamera
- Bildqualität hell 9/10
- Bildqualität dunkel 5/10
- Bildstabilisator 5/10
- Blende 0/10
- Frontkamera
- Bildqualität hell 8/10
- Bildqualität dunkel 6/10
- Kameraanzahl -
- Video 8/10
- Handling 8/10
- Bonus 1
- Dual-SIM