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Das spricht gegen die Nutzung von WiFi Calling

Mit WiFi Calling bleiben Handynutzer auch ohne klassischen Mobilfunkempfang erreichbar. Aber es gibt auch Probleme, etwa mit abreißenden Sprachverbindungen.
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WiFi Calling kann auch Probleme verursachen WiFi Calling kann auch Probleme verursachen
Foto: teltarif.de
Mittlerweile bieten alle deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber ihren Kunden WiFi Calling an. Das heißt, Telefonate können mit der Handynummer auch über eine WLAN-Internetverbindung anstelle des klassischen Mobilfunknetzes geführt werden. Das hat den Vorteil, dass der Kunde beispielsweise auch dann erreichbar bleibt, wenn er sich beispielsweise in einem Gebäude mit schlechtem Mobilfunkempfang aufhält.

Ähnlich wie bei Voice over LTE ist zudem der Verbindungsaufbau deutlich schneller als im GSM- oder UMTS-Netz. All das sind Argumente, die für den Einsatz der Handy-Telefonie über WLAN sprechen - sofern der gebuchte Vertrag und das genutzte Smartphone den Einsatz dieser Technik zulassen. Gibt es aber auch Nachteile, die durch die Verwendung von WiFi Calling entstehen können?

Mehrere Hotspots im gleichen Gebäude

WiFi Calling kann auch Probleme verursachen WiFi Calling kann auch Probleme verursachen
Foto: teltarif.de
In manchen Fällen kann die WLAN-Telefonie in der Tat zu Problemen führen. Befindet man sich beispielsweise in einem Gebäude mit mehreren Hotspots, die vielleicht sogar die gleiche Kennung (SSID) haben, so kann es vorkommen, dass die Verbindung abreißt, wenn man sich vom Versorgungsbereich des ersten Zugangspunkts entfernt und in den Abdeckungsbereich des zweiten Hotspots bewegt.

Wir haben dieses Szenario unter anderem mit dem Apple iPhone 8 Plus und dem Samsung Galaxy S8+ Duos getestet. Dabei ergab sich kein einheitliches Bild. Einmal brach die Verbindung ab, in einem anderen Fall verschlechterte sich kurzzeitig die Sprachqualität, bevor das Gespräch in guter Qualität fortgesetzt werden konnte.

Kein Handover zu GSM und UMTS

Weiteres Problem ist die automatische Übergabe der Verbindung ins herkömmliche Mobilfunknetz, wenn man sich aus dem Versorgungsbereich des WLAN-Hotspots herausbewegt und zum Beispiel das Haus verlässt. Nur wenn am Aufenthaltsort das LTE-Netz des Anbieters, dessen SIM-Karte genutzt wird, zur Verfügung steht, erfolgt ein Handover in eben dieses 4G-Netz. Ist nur GSM oder UMTS verfügbar, so ist keine automatische Gesprächsübergabe möglich. Die Verbindung reißt dann ab und muss neu aufgebaut werden.

Speziell im Telefónica-Netz gibt es derzeit auch noch das Problem, dass der Austausch von SMS-Nachrichten nicht möglich ist, wenn das Smartphone nur über eine WLAN-Verbindung und nicht - zumindest zusätzlich - über einen Kontakt ins klassische Mobilfunknetz verfügt. Hier will der Netzbetreiber aber perspektivisch nachbessern.

In einer weiteren Meldung haben wir bereits darüber berichtet, warum es bei einem Auslandsaufenthalt sinnvoll sein kann, WLAN Call nur bei Bedarf einzuschalten.

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