BlackBerry Leap

Der erste Gedanke beim Namen BlackBerry ist häufig das Bild eines Mobiltelefons mit auffälliger Tastatur. Dass der Hersteller auch ganz anders kann, zeigt er etwa mit dem vorliegenden Modell Leap. Es ist mit einem kapazitiven Multitouchscreen ausgestattet, bietet 2 GB RAM, einen internen Speicher von 16 GB und einen Akku, der bis zu 17 Stunden Gesprächszeit verspricht. Ob dies ausreicht, um ein ganz neues Bild in den Köpfen der Verbraucher entstehen zu lassen? Die Expertenmeinungen könnten bei dieser Frage weiterhelfen.

Ein gutes Urteil fällen die Redakteure der connect (Ausgabe 7/2015). Einen überzeugenden Auftritt legt im Praxistest etwa das Display hin, das mit 5 Zoll nicht nur angenehm groß ausfällt, sondern auch mit guter Helligkeit punktet. Ein erweiterbarer Speicher und der starke Akku zählen ebenfalls zu den hervorstechenden Merkmalen. In puncto Funkübertragung tritt das Gerät vorbildlich in Erscheinung: LTE, UMTS und GSM treten mit blütenweißer Weste auf und ermöglichen unter anderem flottes Surfen im Internet ganz ohne WLAN-Zugang. An anderer Stelle müssen Nutzer jedoch Abstriche machen: NFC und ein Micro-HDMI-Ausgang zählen nicht zur Ausstattung, die vorhandene Kamera bietet nur mittelmäßige Qualität. Das Gehäuse sorgt für eine zwiespältige Wertung: Das hohe Maß an Stabilität kommt zwar gut an, allerdings ist es recht kräftig ausgefallen. Wer gern und häufig Apps herunterlädt, muss beim BlackBerry-Sprössling mit einem etwas geringeren Angebot vorliebnehmen, als er es womöglich von der Konkurrenz gewohnt ist. Dafür könnten der attraktive Preis und ein benutzerfreundlich gestaltetes Interface für ein Stimmungshoch sorgen.

Die Experten von areamobile.de können sich ebenfalls schnell mit dem BlackBerry Leap anfreunden - auch wenn zunächst für etwas Ernüchterung sorgt, dass die technische Ausstattung jener des BlackBerry Z30 sehr ähnlich ist (13.06.2015). Auch Schwächen, die bereits im vorherigen Test zum Vorschein kamen, sorgen erneut für Punktverlust: Hierzu gehören die Abwesenheit von NFC und eine Auswahl an Apps, die nicht jeden Nutzer zufriedenstellen dürfte. Als Stärken werden hingegen das Bedienkonzept und die lange Akkulaufzeit hervorgehoben. Im Test hält Letzterer bei einer alltagstypischen Verwendung ganze zwei Arbeitstage durch. Leider kann er nicht vom Nutzer selbst gewechselt werden. Der Prozessor des Modells gehört zwar nicht zu den stärksten Ausführungen, beim Anwenden der herstellerspezifischen Apps macht sich dies jedoch nicht negativ bemerkbar. Games oder Apps, die nicht speziell für BlackBerry entwickelt wurden, laufen allerdings nicht gerade rund. Wer auf gute Sprachqualität Wert legt, dürfte mit dem vorliegenden Gerät indes zufrieden sein: Störendes Hintergrundrauschen oder unklare Stimmen bereiten hier keinerlei Probleme.

Nicht gänzlich überzeugt präsentiert sich die Redaktion von teltarif.de (13.05.2015). Schließlich können weder der Dual-Core-Prozessor noch die CPU-Taktrate von 1,5 GHz beeindrucken. Gerade Android-Anwendungen geraten spürbar ins Stocken; davon abgesehen läuft die Bedienung jedoch flüssig. Die Qualität der Foto- und Videoaufnahmen ist durchschnittlich, die LTE-Ausstattung wird jedoch positiv hervorgehoben. In puncto WLAN könnte der Hersteller allerdings mit einem moderneren Standard nachrüsten. Der Akku erweist sich im Test als solide, die Qualität der Telefon-Schnittstellen wird als hochwertig angesehen. Erneut wird zudem die gute Sprachqualität des Geräts hervorgehoben. Insgesamt wird das Preis-Leistungs-Verhältnis des zurückhaltend gestalteten Leap als "akzeptabel" betrachtet.

Fazit: Das BlackBerry Leap bietet eine Alternative zu Modellen, die auf Android oder iOS basieren und punktet in der Praxis mit einem ausdauernden Akku sowie einer guten Funkübertragung. Wünschenswert wäre eine größere Auswahl an geeigneten Apps und die Ausstattung mit NFC.