Autonomes Fahren

Weniger Unfälle aufgrund autonomer Autos erwartet

Versicherungen rechnen künftig mit weniger Unfällen, aufgrund von immer fortschrittlicheren Fahrerassistenzsystemen. Allerdings könnten Reparaturen durch die komplexe Technik künftig teurer werden.
Von dpa / David Rist

Der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Alexander Erdland Der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Alexander Erdland
Bild: (c) dpa
Die deutsche Versicherungs­wirtschaft rechnet für die kommenden Jahre nur mit einem überschaubaren Effekt autonom fahrender Autos auf ihr Geschäft. Die Zahl der Unfälle werde zwar sinken - aber zugleich würden einzelne Reparaturen teurer werden, wenn in den Fahrzeugen komplexere Technik steckt. Das ergab eine Studie des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungs­wirtschaft (GDV). Zugleich hätten Assistenz­systeme grund­sätzlich keinen Einfluss auf Schäden wie Stein­schlag oder Hagel. Und zum Beispiel bei der Kasko-Versicherung mache dies sogar den Groß­teil der Schäden aus, sagte am Dienstag Jürgen Redlich, der beim GDV den Bereich Kfz-Technik, Betrieb und Schaden leitet.

Der GDV-Prognose zufolge werden dank der neuen Systeme die Entschädigungs­leistungen der Kfz-Versicherer bis 2035 im Vergleich zum Jahr 2015 um 7 bis 15 Prozent sinken. Die Inflations­kosten seien dabei noch nicht eingerechnet worden. 2015 hatten die Versicherer laut GDV Schäden von etwa 22 Milliarden Euro reguliert.

Hauptgrund für Unfälle: menschliches Versagen

Der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Alexander Erdland Der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Alexander Erdland
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Entwickler von Technologien für selbst­fahrende Autos verweisen oft auf Zahlen, wonach rund 90 Prozent der Unfälle im Straßen­verkehr auf menschliche Fehler zurückgehen. Ihr erklärtes Ziel ist daher, Unfälle - und vor allem solche mit Todes­folge - weitgehend zu vermeiden. GDV-Experte Redlich verweist aber darauf, dass es Jahre dauern werde, bis sich die Technologien im Alltag ausgebreitet haben. "Wir haben einen Bestand von 40 Millionen Fahr­zeugen, der erst umgewälzt werden muss." Hinzu kommt, dass die Mehrheit der Deutschen selbstfahrenden Autos noch immer misstraut.

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