Wenn das Weihnachtsgeschenk nicht passend war
Die kommenen Tage werden sehr voll werden in den Einkaufszentren
Foto: picture-alliance / dpa
Die Einzelhändler in Sachsen-Anhalt erwarten nach den Weihnachtsfeiertagen volle Läden. Sie stellen sich darauf ein, dass nach drei shoppingfreien Tagen am Mittwoch die ersten Gutscheine eingelöst und verschenktes Geld für Wunschprodukte ausgegeben wird, wie der Geschäftsführer des Handelsverbands, Knut Bernsen, sagte. Auch das klassische Umtauschgeschäft mit unpassenden Geschenken treibt erfahrungsgemäß die Kunden in die Einkaufsmeilen. Das Weihnachtsgeschäft sei noch nicht zu Ende, sagte Bernsen und sprach von einer "starken Woche" nach dem Fest.
Bereits kurz vor Heiligabend hatten die Einzelhändler einen Ansturm auf die Innenstädte und Einkaufscenter verzeichnet. In Halle war die Innenstadt nach einen verhaltenen Start am Samstagmorgen später gut besucht. Kaufhäuser, Fachgeschäfte, Elektronikmärkte und Handyläden waren Ziel etlicher Kunden in Familie. Viele Männer hatten Parfümerien und Schmuckgeschäfte im Visier. Landesweit gab es ähnliche Geschenke-Vorlieben, sagte Bernsen. Auch Blumen und Gutscheine waren gefragt. Die Kunden nutzten auch das Flair der Weihnachtsmärkte, um ihre Last-Minute-Einkäufe zu tätigen, wie der Verbandschef sagte.
Hohe Erwartungen
Die kommenen Tage werden sehr voll werden in den Einkaufszentren
Foto: picture-alliance / dpa
Diesen Eindruck bestätigte auch die Managerin des Magdeburger Allee-Centers, Margret Stange-Gläsener. Auch aus dem Umland seien Menschen angereist und bummelten durch die weihnachtlich geschmückten Geschäfte. Zudem seien die Advents-Aktionen der Händler, etwa für Kinder, wichtige Anreize. Neben Elektronik entschieden sich viele in diesem Jahr auch wieder verstärkt für das klassische Buch als Weihnachtsgeschenk.
Der Umsatz der Branche dürfte höher liegen als an früheren Adventssamstagen. Grund dafür sei, dass Heiligabend auf einen Sonntag fiel. Dies machte sich vor allem beim Verkauf von frischen Lebensmittel bemerkbar. Das Ladenschlussgesetz in Sachsen-Anhalt verbietet für diesen Fall, dass die Geschäfte an Heiligabend öffnen. Fällt der 24. Dezember auf einen anderen Wochentag, sind die Läden hingegen in vielen Fällen zumindest halbtags geöffnet.
Im Weihnachtsgeschäft sei in diesem Jahr die Bedeutung des Online-Handels erneut gewachsen. "Jedes vierte Weihnachtsgeschenk wird mittlerweile schon im Online-Handel gekauft", sagte Bernsen. "Die Kundenresonanz bei uns im Center ist sehr gut. Wir merken aber auch, dass Geschenke vermehrt online gekauft werden", sagte Margret Stange-Gläsener, Center-Managerin des Allee Centers in Magdeburg. Zugleich bevorzugten Kunden auch aus dem Umland die weihnachtlich geschmückten Geschäfte zum Bummeln und die Aktionen etwa für Kinder in der Adventszeit.
Nicht jeder ist zufrieden
In Bayern hingegen gibt es diese Weihnachtssaison eher keinen Grund zum Jubeln. Gemäß dem Handelsverband Bayern sei die Nachfrage bisher verhalten gewesen. Das geplante Umsatzplus von drei Prozent konnte in den ersten Tagen im Dezember nicht erreicht werden, heißt es. Einen Teil der Ursachen sieht der Verband in der nur 22 Tage dauernden Saison, die im Vorjahr noch bei 28 Tagen lag.
Laut einer Umfrage (PDF-Dokument) des Handelsverbandes Deutschland waren der Großteil der Händler bundesweit zumindest verhalten zufrieden. Insbesondere größere Handelsketten zeigten sich zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft, während hauptsächlich kleinere Läden Umsatzeinbußen befürchten.
Auf das gesamte Jahr gesehen macht der Online-Handel fast 25 Prozent seines gesamten Jahresumsatz in den letzten zwei Monaten des Jahres. Wie gut das Weihnachtsgeschäft tatsächlich war, wird Anfang des kommenden Jahres bekannt gegeben.
Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, welche Geschenkideen zu Weihachten das neue Smartphone komplettieren können.