Bahnstrecke

Störung: Erneut Vodafone-Glasfaser in Berlin beschädigt

Ein Glasfaserkabel von Vodafone in Berlin ist erneut zerstört worden. Die Täter sind vermutlich Kupferdiebe gewesen. Die Störungen hielten sich aber offenbar in Grenzen.
Von Thorsten Neuhetzki

Glasfaserkabel lassen sich von Außen oftmals nicht von Kupferkabeln unterscheiden. Glasfaserkabel lassen sich von Außen oftmals nicht von Kupferkabeln unterscheiden.
Foto: dpa
Vodafone und Berlin sind, geht es um die Infrastruktur des Festnetz- und Mobilfunkanbieters, seit einigen Monaten zwei Begriffe, die offenbar nicht so recht zusammen passen wollen. Immer wieder werden Anlagen des Netzbetreibers in Berlin beschädigt. Auch mit Start des Jahres 2014 ändert sich das nicht. Wie die Bundespolizei mitteilte, haben heute Morgen gegen fünf Uhr unbekannte Täter zwei Glasfaserkabel von Vodafone beschädigt, die - wie bei Vodafone oft üblich - entlang einer Bahnstrecke zwischen den Ortsteilen Schöneweide und Adlershof verlaufen.

Wie uns Vodafone auf Nachfrage mitteilte, hätten sich die Ausfälle für die Kunden in überschaubarem Ausmaß gehalten. Aufgrund der frühen Uhrzeit habe es auf den Leitungen vergleichsweise wenig Verkehr gegeben und man habe entsprechende Umleitungen schalten können. Zugleich seien die Glasfaserkabel, die immer mehrere Stränge beinhalten, nicht komplett durchtrennt, sondern lediglich beschädigt worden, so dass es zu keinem Totalausfall kam. Nach Abschluss der Spurensicherung sei zudem direkt damit begonnen worden, die einzelnen Fasern wieder zu reparieren, so dass bereits seit den Mittagsstunden weder bei DSL noch beim Mobilfunk Beeinträchtigungen zu verspüren seien.

Vodafone geht von versuchtem Kupferkabel-Diebstahl aus

Glasfaserkabel lassen sich von Außen oftmals nicht von Kupferkabeln unterscheiden. Glasfaserkabel lassen sich von Außen oftmals nicht von Kupferkabeln unterscheiden.
Foto: dpa
Anders als andere Medien berichten geht Vodafone selbst derzeit nicht von einem Anschlag auf die eigene Infrastruktur aus, sondern vermutet Kupferdiebe, die in den Schächten entlang der Bahntrasse Kupferleitungen der Bahn vermuteten und erst beim Anschneiden feststellten, dass sie für sie wertloses Glasfaser vor sich hatten. Daraufhin hätten sie es einige hundert Meter noch einmal probiert, aber erneut festgestellt, dass sie ein Glasfaserkabel vor sich haben.

Bereits Anfang November wurde in direkter Nähe versucht, ein Kupferkabel zu klauen. Allerdings geriet auch hier das Vodafone-Kabel zwischen die Trennwerkzeuge der Diebe. Einen Monat später gab es dann einen Anschlag auf einen Sendemast von Vodafone, hier fand man ein Bekennerschreiben aus der linken Szene. Gleiches gilt für einen Anschlag auf eine Kabelbrücke am Berliner Ostkreuz, die angezündet wurde. Während der Sendemast-Anschlag Vodafone galt, war im Mai 2011 am Ostkreuz eigentlich die Deutsche Bahn das Ziel der Täter.

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