Exklusiv-Statement

o2-E-Plus-Fusion: Das sagt Vodafone zur genehmigten Übernahme

Die Fusion zwischen o2 und E-Plus wurde von der EU-Kommission unter Auflagen genehmigt. Wir haben bei Vodafone nachgefragt, was man davon hält. Dem Netzbetreiber ist es dabei wichtig, "dass Investitionen in den Breitbandausbau nicht gefährdet und dass nachhaltig Vorteile für Privat- und Geschäftskunden erzielt werden".
Von Marleen Frontzeck-Hornke

Das sagt Vodafone zur Bestätigung Das sagt Vodafone zur Bestätigung
Bild: Vodafone, o2, E-Plus
Die Übernahme von E-Plus durch Telefónica Deutschland mit der Marke o2 wurde offiziell von der EU-Kommission durchgewunken. Allerdings müssen zuvor noch Auflagen erfüllt werden, damit die Fusion komplett über die Bühne gehen kann. Sobald diese durch ist, wird es dann vorerst nur noch insgesamt drei statt bisher vier große Netzbetreiber auf dem deutschen Mobilfunk-Markt geben. Gemessen an der Kundenzahl werden o2 und E-Plus der Deutschen Telekom den Rang ablaufen und den ersten Platz einnehmen. Danach folgen dann die Bonner und Vodafone.

Das sagt Vodafone zur Bestätigung Das sagt Vodafone zur Bestätigung
Bild: Vodafone, o2, E-Plus
Wir haben anlässlich der Fusions-Bestätigung der EU-Kommission bei Vodafone nachgefragt, was der nun drittgrößte deutsche Netzbetreiber zum genehmigten Zusammenschluss sagt.

Von der Pressestelle haben wir exklusiv folgendes Statement erhalten:

"Vodafone unterstützt die Konsolidierung im deutschen Telekommunikations­markt unter der Bedingung eines freien und fairen Wettbewerbs für die Marktteilnehmer. Wichtig ist dabei, dass Investitionen in den Breitband­ausbau nicht gefährdet und dass nachhaltig Vorteile für Privat- und Geschäftskunden erzielt werden.

Wir warten noch auf die genauen Einzelheiten der Kommissions-Entscheidung zur Fusion von Telefónica / E-Plus und können deshalb noch keine detaillierte Stellungnahme abgeben. Die Kommission hat festgelegt, dass bis zu drei bestehende virtuelle Mobilfunknetzbetreiber (MVNOs) verbesserte Zugangsbedingungen zu Netzkapazitäten des Fusionsunternehmens als Bedingung für die Freigabe erhalten sollen. Da der deutsche Wholesale-Markt für MVNOs bereits sehr gut funktioniert und wettbewerbs­fähig ist, sieht Vodafone keinen Bedarf für ein Eingreifen der Kommission und die damit verbundene Regulierung der MVNO Zugangs-Bedingungen, die gegebenenfalls subventionierend wirken. Mit Blick auf die erforderlichen Netz­investitionen und die gegebenen Zugangs­möglichkeiten für Wholesale-Anbieter erwarten wir darüber hinaus keinen Neueinsteiger im Markt.

Vodafone begrüßt die Haltung der Bundesnetz­agentur, das Frequenz­übergewicht des fusionierten Unternehmens abzubauen. Dies ermöglicht, dass alle Betreiber Teile dieses Spektrums erhalten können und so die Kontinuität eines dynamischen Wettbewerbs auf dem deutschen Markt gesichert wird."

Mit der Genehmigung kommen auch die Auflagen, die o2 noch im Weg stehen. Die EU-Kommission hat drei Stück erteilt, die eingehalten werden müssen. So muss o2 beispielsweise bis zu 30 Prozent der Netzkapazitäten verkaufen. Der Sitz des fusionierten Unternehmens soll in München sein. Zudem ist auch schon bekannt, wer neben E-Plus-Chef Thorsten Dierks zur zukünftigen Führungsetage gehören wird. Langfristig hofft die EU-Kommission übrigens wieder auf einen vierten Netzbetreiber in Deutschland.

Auch die Deutsche Telekom hat ein Statement zur genehmigten Fusion von o2 mit E-Plus abgegeben.

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