Supercore

Vodafone schaltet SuperCore-Rechenzentrum ein

Für 5G muss alles viel schneller werden. Es wird jede Menge Rechenleistung benötigt. Vodafone hat in Berlin sein erstes 5G-Rechenzentrum eingeweiht
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Blick ins Innere eines SuperCore Rechenzentrums. Der Film Clockwork Orange lässt grüßen Blick ins Innere eines SuperCore-Rechenzentrums. Der Film Clockwork Orange lässt grüßen
Foto: Vodafone.de
Der Netzbetreiber Vodafone Deutschland (D2) hat am Mittwoch sein erstes so­genanntes „Hochsicherheitszentrum für Anwendungen des schnellen Funkstandards 5G“ gestartet, intern heißt es „SuperCore“. Blick ins Innere eines SuperCore Rechenzentrums. Der Film Clockwork Orange lässt grüßen Blick ins Innere eines SuperCore-Rechenzentrums. Der Film Clockwork Orange lässt grüßen
Foto: Vodafone.de

Vier SuperCore Center geplant

Das erste „SuperCore Center“ steht in Berlin und soll das erste von insgesamt vier geplanten Rechenzentren in Deutschland werden, teilte das Unternehmen mit. Künftig sollen alle Daten aus Mobilfunk, Kabel (-Fernsehen) und Festnetz dort zusammen­laufen und von dort wieder an die Kunden gehen. Weitere Hochleistungs­rechenzentren sollen in München, Frankfurt und Dortmund folgen, die teilweise schon im Bau sind.

Sicherheit groß geschrieben

Besondere Sicherheitsmechanismen in den „SuperCore Centern“ sollen den Zugriff auf Daten durch unbefugte Dritte verhindern. Redundante Systeme sorgen für Ausfallsicherheit, selbst wenn einmal die Stromversorgung abbricht. Die Kabeltrassen sind die Lebensadern des Rechenzentrums Die Kabeltrassen sind die Lebensadern des Rechenzentrums
Foto: Vodafone.de

Alles in Echtzeit

Für Vodafone sind SuperCore Center die Basis für die Datenverarbeitung in Echtzeit. Die Hochleistungsrechenzentren seien die „Herzkammern, in denen 5G pulsiert“, die Glasfaserleitungen die „Hauptschlagadern“, um Daten in Echtzeit durchs Land zu transportieren. „In unserem neuen Rechenzentrum sind wir viermal schneller und 20 Mal leistungsstärker als zuvor“, freut sich Hannes Ametsreiter, der Chef von Vodafone Deutschland. Halb Deutschland könnte (mit Vodafone) über dieses Rechenzentrum gleichzeitig telefonieren. Gleichzeitig lasse sich der Datenstau schon heute umfahren. In der Mitte ein Vodafone-Sendemast, rechts und links die Kühlaggregate des Rechenzentrums In der Mitte ein Vodafone-Sendemast, rechts und links die Kühlaggregate des Rechenzentrums
Foto: Vodafone.de

5G braucht Rechenpower und Glasfaser

„Für die neuen Geschwindigkeiten haben wir insgesamt 1500 Kilometer Glasfaser verlegt“, berichtet Ametsreiter. Damit könnten täglich 22 Millionen Gigabyte durchrauschen, so viel Daten wie in vier Milliarden Büchern enthalten sind.“

5G braucht eine starke Infrastruktur, sowohl unter der Erde, sprich Glasfaser, als auch auf dem Boden, sprich im Rechenzentrum. Vodafone möchte schon heute die Basis für das Netz der Zukunft schaffen, erst damit könne das 5G-Netz richtig loslegen. Funktechnisch seien 4.5G (LTE-Advanced) und das Maschinennetz (NB IoT) schon heute in der Luft und bereiten den Weg zu 5G. Die ständig steigenden Datenmengen können dann ohne merkbare Verzögerung durchs Netz fließen.

Viele Funktionen sind heute virtualisiert

Der kommende Funkstandard 5G hält derzeit die gesamte Branche in Bewegung. Er soll alle herkömmlichen Netze bündeln und virtuell erweitern können, d.h. Netzfunktionen laufen nicht mehr auf speziell dafür angeschaffter Hardware, sondern virtualisiert als Software, die eine Hardware „simuliert“ auf speziellen Rechnern. Dadurch ist ein Anbieter viel flexibler als vorher, da sich veränderte Nutzungsverhalten oder neue Funktionen für das Netz oder den Kunden viel schneller als bisher realisieren lassen.

Fürs Internet der Dinge gerüstet

Die neuen Systeme geben auch Raum für das Internet der Dinge (IoT), wenn Maschinen und Gegenstände jeder Art ans Netz angeschlossen sind. Jede Art von Daten - ob ein gerade gestreamter Film, ein klassisches Telefonat oder die Statusanzeige eines Fahrstuhls, soll in 5G - je nach Dringlichkeit und Bedarf - das Netz unterschiedlich schnell durchlaufen.

5G-Start in 2020

Alle großen Anbieter von Telekommunikations-Netzen arbeiten derzeit daran, dass 5G ab dem Jahre 2020 Realität werden kann.

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