Einschränkungen

Musik-Streaming beim Vodafone Pass mit Kostenfalle

Die installierte Version einer App kann im Zweifel den Ausschlag dafür geben, ob ein gebuchter Vodafone Pass greift oder nicht. Nicht alle Dienste werden korrekt erkannt.
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Inklusivleistungen beim Vodafone Pass nicht immer transparent Inklusivleistungen beim Vodafone Pass nicht immer transparent
Foto/Grafik: teltarif.de, Logo: Vodafone
Seit Ende Oktober bietet Vodafone sein StreamOn-Pendant Vodafone Pass an. Damit haben interessierte Kunden die Möglichkeit, Musik- und Videostreaming, Messaging und soziale Netzwerke ohne Belastung des Datenvolumens ihres Tarifs zu nutzen. Bereits frühzeitig wurde bekannt, dass es beim Chat- und Social-Pass zu Problemen kommen kann. So werden VoIP-Telefonate und Video-Chats nicht im Rahmen des Vodafone Pass abgerechnet.

Vodafone erläutert im "Kleingedruckten" zu seinen Zero-Rating-Optionen: "Mit Chats, Fotos, Videos oder Sprach-Nachrichten verbrauchen Sie Ihr Datenvolumen nicht. Sprach- und Video-Telefonie sind im Chat-Pass nicht enthalten, zum Beispiel WhatsApp-Calls. Das gilt auch für Werbung, das Öffnen externer Links und Inhalte von Dritt-Anbietern. Dafür wird Datenvolumen verbraucht."

Ähnliche Einschränkungen gibt es auch bei der Option zur Nutzung sozialer Netzwerke: "Im Social-Pass nicht enthalten sind Sprach- und Videotelefonie. Die Live-Video-Funktion von Twitter wird nicht erkannt und damit ebenfalls auf das Datenvolumen angerechnet." Zudem ist es für viele Nutzer kaum nachvollziehbar, dass beispielsweise für den Facebook Messenger der Chat Pass benötigt wird, die eigentliche Facebook-App aber den Social Pass erfordert.

App-Version kann für Berechnung entscheidend sein

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Foto/Grafik: teltarif.de, Logo: Vodafone
Aber auch das Musik-Streaming ist mit der entsprechenden Pass-Option des Düsseldorfer Mobilfunk-Netzbetreibers nicht uneingeschränkt möglich. Ist der Hinweis darauf, dass Werbungen, externe Links und Inhalte von Dritt-Anbietern nicht im Rahmen des Music Pass abgerechnet werden, noch legitim, so ist es befremdlich, dass selbst die auf dem Smartphone oder Tablet installierte Version einer App den Ausschlag dafür geben kann, ob das Zero Rating greift oder nicht.

Vodafone informiert: "Amazon-Music-App-Versionen vor der Version 4.1. werden nicht erkannt und daher ebenfalls auf das Datenvolumen angerechnet." Zugegeben: Betroffen sind nur sehr alte Versionen der Anwendung. Derzeit ist Amazon Music in der Version 7.1 verfügbar. Wer aber als unbedarfter Kunde beispielsweise ein älteres Ersatzgerät reaktiviert und vor dem Update auf die aktuelle App Amazon Music nutzt, kann in die Daten-Kostenfalle tappen.

Einschränkungen gibt es nach Vodafone-Angaben auch beim Musik-Streamingdienst Deezer, der auch Podcasts und Hörfunksendungen anbieten. Diese werden allerdings nicht für den Vodafone Pass erkannt, sodass bei der Nutzung trotz gebuchtem Music Pass das dabei anfallende Datenvolumen berechnet wird. Beim Mitbewerber Spotify, der ebenfalls Podcasts im Angebot hat, findet sich wiederum kein entsprechender Hinweis.

Der Vodafone-Mitbewerber Telekom wurde von der Bundesnetzagentur vor einigen Wochen aufgefordert, beim StreamOn-Angebot nachzubessern. In einer weiteren Meldung berichten wir über den aktuellen Stand bei StreamOn.

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