Vodafone: IoT-Wasserzähler funken unterirdisch
Vodafone startet einen erstes kommerzielles Pilotprojekt rund um Narrowband IoS
Foto: picture alliance / dpa
Das Internet der Dinge, kurz IoT, wird derzeit vor allem mit einem smarten Zuhause in Verbindung gebracht. Per Smartphone oder Sprache das Licht einschalten, die Heizung regeln, Rolläden runterfahren oder die Heimkinoanlage einschalten sind die klassischen Vorstellungen von IoT. Doch es geht auch anders, wie Vodafone in einem Pilotprojekt zeigen möchte.
Denn basierend auf dem eigenen Narrowband-IoT-Netz hat Vodafone in Kooperation mit Diehl Metering in Nürnberg einen Feldversuch gestartet, digitale Wasserzähler in schwer zugänglichen Gebäuden und Orten aus der Ferne abzulesen.
Konkret kommen dabei Wasserzähler mit Ultraschalltechnik von Hybrus zum Einsatz. Der Vorteil der Ultraschall-Technik sei, dass sie unabhängig von den physikalischen Eigenschaften der eingesetzten Medien wie elektrische Leitfähigkeit, Dichte, Temperatur und Viskosität arbeite. Von daher seien genauere Messungen mit geringer Abweichung möglich, zumal der Wartungsaufwand aufgrund fehlender beweglicher Teile erheblich geringer ausfalle. Für den Einsatz in Kanälen und Schächten ist diese Technik daher besonders geeignet.
Weniger Aufwand, niedrigere Kosten
Vodafone startet einen erstes kommerzielles Pilotprojekt rund um Narrowband IoS
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Für Wasserwerke und Netzbetreiber wird das Ablesen des verbrauchten Wassers durch den Einsatz der Narrowband-IoT-Zähler enorm erleichtert. An Stellen wo es schwierig ist, an die Zähler heranzukommen oder im Winter, wenn Schächte mit den Wasserzählern erst aufwändig enteist werden müssen, kann ein Wasserzähler als Narrowband-IoT-Gerät ungemein hilfreich sein. Außerdem müssen bei Zählertechnik in Schächten aus Sicherheitsgründen immer zwei Mitarbeiter zusammenarbeiten. Hinzu kommt, dass bei überfluteten Schächten diese erst abgepumpt werden müssen, was zusätzlich Zeit und Ressourcen verschlingt, von einer Absperrung der Straße ganz zu schweigen.
Für Kunden hat die Technik zudem den Vorteil, dass niemand mehr zu einem festen Termin zum Ablesen der Zählerstände vor Ort sein muss. Die von Diehl Metering entwickelte Plattform funkt selbstständig in regelmäßigen Abständen die aktuellen Daten über den Wasserverbrauch an den örtlichen Versorgungsdienstleister.
Das die Wahl ausgerechnet auf Narrowband IoT gefallen ist, kommt nicht von ungefähr. Das zugrundeliegende Netz von Vodafone kommt zum Teil auch in Bereiche, wo der klassische Mobilfunk nicht oder nur sehr schwer hinkommt, beispielsweise hinter dicke Betonwände in Häusern oder in metertief in der Erde verbuddelte Schächte.
Ein Projekt aus dem IoT Future Lab
Hervorgegangen ist das Pilotprojekt dabei aus dem IoT Future Lab, welches Vodafone erst diesen Februar eröffnete. Ziel des IoT Future Labs ist es, zusammen mit Partnern an intelligenten Lösungen im Bereich Narrowband IoT zu arbeiten, die sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Narrowband IoT ansiedeln. Technisch setzt es dabei auf das LTE-Netz von Vodafone auf, was in der Zukunft auf den 5G-Standard überführt werden soll.
"Narrowband IoT ist unser Netz speziell für Maschinen. Es ist optimal um Wasser- oder andere Zählerstände tief in den Kellern oder sogar unter der Erde automatisch auszulesen", so Dr. Eric Kuisch, Geschäftsführer Technik bei Vodafone. Auch bei dem Technologiepartner Diehl Metering ist man sichtlich begeistert von dem Projekt. "Seit vielen Jahren befasst sich Diehl Metering mit der automatisierten Auslesung von Messgeräten. Für uns ist es sehr interessant, neueste Kommunikationstechnologien wie Narrowband IoT hinsichtlich der Eignung für Metering-Anwendungen live im Feld zu validieren", so Hermann Trottler, Projektleiter Feldtests bei Diehl Metering.
Lesen Sie in einer weiteren Meldung, warum 900 MHz für IoT-Anwendungen nicht einfach so von GSM auf LTE umgeschaltet werden können.