Vodafone stellt seine Maßnahmen zur Krisenhilfe vor
Alle Telekommunikationsanbieter wollen in der aktuellen Lage helfen. Einige bieten gelockerte Drosselgrenzen (wie o2) andere für wichtige Dinge hilfreiches Frei-Datenvolumen (wie 10 GB von der Telekom) an. Vodafone ist hier etwas zurückhaltender.
Man unterstütze Schulen, Unis und Unternehmen im Ausnahmezustand, teilt das Unternehmen mit, in der Krise würden alle erfolgreich von zuhause im Team arbeiten. Das Home Office sorge in diesen Ausnahmezeiten dafür, dass viele Jobs, Studium und Schule auch dann noch funktionieren, wenn jeder, der kann, zuhause bleibt. Vodafone stellt, wie seine Mitbewerber, zahlreiche Kollaborations-Systeme für sechs Monate kostenfrei zur Verfügung. So sollen Schüler, Studenten und Manager Arbeitsdokumente bearbeiten können, an Meetings oder Unterrichtsstunden per Videokonferenz teilnehmen und Dateien sicher und für Kollegen zugänglich in der Cloud speichern können.
Zudem kündigt Vodafone an, "bei Bedarf kurzfristig und ohne zusätzliche Kosten" die verfügbaren Bandbreiten für Unternehmenskunden und öffentliche Einrichtungen zu erhöhen, damit die Netz-Infrastruktur unter den besonderen Herausforderungen besonders schnell funktioniert. Dazu müssen sich Betroffene aber bei Vodafone melden und Bedarf anmelden.
Spezieller Messenger für Behördenanwendungen
Vodafone bietet während der Krise den Gigacube mit unbegrenztem Datenvolumen an. Laut Liste kostet das 75 Euro im Monat. Ein Rabatt wird nicht erwähnt
Foto: Vodafone Deutschland
Polizei, Feuerwehr und Pflegeeinrichtungen unterstützt Vodafone mit einem gesondert gesicherten Messenger-Dienst, der den schnellen Austausch im Ausnahmezustand ermöglicht. Das ist eine Art von WhatsApp, was aber nicht von Facebook kommt und nur für Pflegedienste und Angehörige der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) zur Verfügung steht.
„In Zeiten der Krise sind wir als Digitalisierungskonzern mehr gefragt als jemals zuvor. Wir wollen unseren Beitrag leisten für eine Gesellschaft, die trotz der Einschränkungen im Alltag weiter funktioniert“, erklärt Vodafone CEO Hannes Ametsreiter, der auf Twitter ein von seiner Tocher gemaltes Schild "Stay at home" in die Kamera hält. „Wir helfen Schülern im Kinderzimmer zu lernen. Wir helfen Professoren aus dem Wohnzimmer zu lehren. Und wir helfen Unternehmen den Betrieb unserer Wirtschaft aus dem Home Office in Gang zu halten. Und wir helfen unseren Sicherheitskräften schnell und sicher zu kommunizieren.“
Microsoft Teams inklusive Office 365
Wie schon die Telekom und Telefónica (o2) stellt Vodafone Schulen, Universitäten, Unternehmen und zahlreichen weiteren öffentlichen Einrichtungen ab sofort für sechs Monate kostenfrei das Kollaborations-System Microsoft Teams bereit – inklusive der Nutzung sämtlicher Microsoft-365-Anwendungen.
Microsoft Office 365 ermögliche es Studenten, Schülern und Unternehmens-Mitarbeitern gemeinsam an Word-, Excel- oder Powerpoint-Dokumenten zu arbeiten, sie in der Cloud abzulegen und für Arbeitskollegen, Kommilitonen oder Mitschüler zugänglich zu machen.
Greifen die Schulen schon zu?
Vodafone schlägt vor, dass Lehrer über Microsoft Teams mit ihrer Schulklasse online gemeinsam an Dokumenten arbeiten und den Unterricht per Video- oder Audio-Chat aus dem Home Office gestalten können. Das scheint aber regional sehr unterschiedlich gehandhabt zu werden. An verschiedenen Schulen bestehen schon länger große Bedenken zum Thema Datenschutz bei der Verwendung von US-amerikanischer Software oder Clouds.
Auch wird befürchtet, dass nicht alle SchülerInnen daheim mit ausreichenden Internetzugängen ausgerüstet sein könnten oder hätten keine passenden oder leistungsfähigen Endgeräte und Tarife dafür haben könnten, heißt es aus schulischen Kreisen.
One-Net Business bekommen Videokonferenzen
Unternehmen, die das Telefonsystem "One Net Business" von Vodafone nutzen, können in den nächsten Monaten ohne zusätzliche Kosten auch Videokonferenzen und virtuelle Meetings nutzen. Von dem Angebot sollen auch alle Vodafone Neukunden profitieren, denen Vodafone eine beschleunigte Anschaltung verspricht.
Mehr Bandbreite für kritische Infrastrukturen
Kurzfristig möchte Vodafone für Großkunden und öffentliche Einrichtungen die Erhöhung der verfügbaren Bandbreiten möglich machen. Bei Bedarf und entsprechender Priorität sollen Konzerne und Behörden innerhalb von wenigen Stunden ein Bandbreiten-Upgrade erhalten.
Damit Mitarbeiter auch im Home Office verlässlich hohe Bandbreiten nutzen können, stellt Vodafone den mobilen Router GigaCube für Geschäftskunden bis zum 30. Juni mit unbegrenztem Datenvolumen bereit. Ob der Preis von 74,95 Euro im Monat jetzt wegfällt oder spürbar rabattiert wird, sagt die Mitteilung nicht. Ein - je nach Version - 5G-fähiger Gigacube-Router ist ein guter Ansatz, sofern der Mitarbeiter zu Hause auch schon die passende Netzversorgung hat.
Social Media-Dienste ohne Datenvolumen - für Business Kunden
Ab heute sollen bei Vodafone Geschäftskunden auf den Social Media Kanälen surfen können, so viel sie wollen – und das kostenlos. Unternehmen mit den Tarifen Red Business Prime oder Red Business+ können den Social Pass jetzt kostenfrei buchen. Das Datenvolumen für Social Media sei dann unlimitiert. Ob das alle Firmenchefs begrüßen werden, ist nicht bekannt. Immerhin können jetzt auch Privatkunden den Social Pass kostenlos buchen.