Berlin: Vodafone verlegt das Glasfaser-Kabel bis zum Haus
Mit dem Glasfaser bis ins Haus
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Wer in diesen Wochen durch den östlichen Teil von Berlin-Köpenick
geht, sieht oftmals Bautrupps, die orangene Kabel in die Erde unter den Bürgersteigen
verlegen. Was trivial aussieht, wird aber für 13 500 Mieter in Köpenick
eine zukunftsfähige Breitbandversorgung bedeuten: Vodafone (ehemals Kabel Deutschland)
wertet sein
reines Kabelnetz zusammen mit der Wohnungsbaugesellschaft degewo zu einem
FTTB-Netz auf. Damit können theoretisch Geschwindigkeiten im Gigabit-Bereich
ermöglicht werden.
Insgesamt werden noch bis Ende des Jahres 53 Kilometer Glasfaserkabel verlegt.
Acht Kilometer müssen alleine für die
Zuführung des Signals in das Wohnquartier
vergraben werden. Im Rahmen des Projektes soll dann zwar nicht jede
Hausnummer in der degewo, aber zumindest jedes freistehende Haus
einen direkten Anschluss an das Glasfasernetz
bekommen.
Mit dem Glasfaser bis ins Haus
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Bisher versorgte ein Kabel-Wettbewerber die Mieter mit einem TV-Signal. Das jetzt neu gebaute Netz weist eine Besonderheit auf: Das gesamte Netz und die HUB-Standorte für die Signalheranführung bleiben im Eigentum der Wohnungsbaugesellschaft degewo. Sie ist damit auch Betreiber der NE4. TV-Signale werden im Rahmen der Nebenkostenabrechnung mit den Mietern abgerechnet. Möchte ein Mieter jedoch Pay-TV-Produkte oder Telefon- und Internet-Leitungen über Vodafone nutzen, so liegt die direkte Kundenbeziehung bei Vodafone.
Vorbereitungen für DOCSIS 3.1
Ab Jahresanfang 2017 sollen die 13 500 Mieter die neuen Produkte buchen können.
Vodafone wird dann zunächst einmal das aktuelle Spitzenprodukt mit 400 MBit/s
im Downstream als Maximalgeschwindigkeit vermarkten, könnte aber bei steigendem Datenratenbedarf
leicht die Datenraten erhöhen. Der Ausbau selbst erfolgt in sechs Clustern
in den unterschiedlichen Ortsteilen von Köpenick. Namentlich nennen degewo und Vodafone
Friedrichshagen, Oberschöneweide, Spindlersfeld und die Altstadt.
Das Netz wird beim Ausbau bereits für den neuen
Kabelstandard DOCSIS 3.1 vorbereitet.
Ausbauarbeiten im Viertel
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Generell müssen die Kabelnetzbetreiber in den kommenden Jahren ihre Kabelnetze deutschlandweit in einer ähnlichen Art und Weise ausbauen, da die bisherigen Cluster mit dem Datenhunger der Kunden oft überfordert sind und es zu Netzüberlastungen kommen kann. Um das zu vermeiden, wird das Glasfaserkabel wie im aktuellen Fall in Berlin-Köpenick immer näher an den Kunden herangeführt - im Idealfall wie hier bis in das Gebäude oder gar die Wohnung des Kunden. Dieser Glasfaserausbau betrifft auch das klassische Festnetz.