Mobiles Internet im Test: Das leistet 5G gegenüber LTE
5G-Basisstation von Vodafone in Frankfurt-Sossenheim
Foto: teltarif.de
Vodafone bietet als erster deutscher Mobilfunk-Netzbetreiber die 5G-Nutzung an.
Doch was leistet der neue Netzstandard eigentlich gegenüber dem vorhandenen LTE-Netz? Sind Up- und Downloads
wirklich spürbar schneller und sind die Ansprechzeiten über 5G wirklich niedriger als im etablierten 4G-Netz?
Das haben wir uns in der 5G-Funkzelle von Vodafone in Frankfurt am Main einmal mit dem Huawei Mate 20X 5G
angesehen.
5G-Basisstation von Vodafone in Frankfurt-Sossenheim
Foto: teltarif.de
Schon unsere bisherigen Tests haben gezeigt: Uploads über 5G sind weniger beeindruckend, genauso wenig
wie die Pingzeiten, die wir mit der Speedtest-App von Ookla
gemessen haben. Der Grund dafür ist ganz einfach: Wir haben es derzeit mit 5G-Non-Standalone-Netzen zu tun.
Kernnetz bleibt in der gegenwärtigen Phase LTE, das für schnelle Downloads - aber eben nur für schnelle
Downloads - um den 5G-Träger erweitert wird.
Ähnlich funktioniert auch die Kanalbündelung (Carrier Aggregation) bei LTE, nur dass wir es bei 5G eben mit einem "Kanal" zu tun haben, der mit einer anderen Betriebsart läuft. Wenn man derzeit 5G testet, kann man demnach abseits der Reichweite der Funkzelle in erster Linie die Downstream-Werte mit denen einer reinen LTE-Verbindung vergleichen. Das haben wir bei zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Speedtests in Frankfurt am Main gemacht.
Speedtest mit und ohne "5G-Turbo"
Speedtest über LTE
Foto: teltarif.de
Beim ersten Test haben wir bewusst 5G abgeschaltet. Im Downstream haben wir 171 MBit/s gemessen. Direkt
im Anschluss haben wir über das Menü des Huawei Mate 20X 5G
den 5G-Standard wieder zugeschaltet. Die Messung an gleicher Stelle, etwa 20 Meter von der Basisstation
entfernt, bei geöffneter Autotür, ergab nun einen Wert von 496 MBit/s. 5G war bei diesem direkten
Vergleich unter gleichen Bedingungen demnach mehr als doppelt so schnell als die reine LTE-Verbindung.
Speedtest über 5G
Foto: teltarif.de
Beim Upstream, wo 5G wie bereits erwähnt derzeit noch keine Rolle spielt, lagen die Werte erwartungsgemäß
recht eng beieinander. 29,5 MBit/s in ersten Test standen 30,6 MBit/s im zweiten Anlauf gegenüber. Kurios:
Die Pingzeiten über LTE waren mit 18 ms sogar etwas besser als mit zugeschaltetem
"5G-Turbo", wo die Speedtest-App 28 ms angezeigt hat - vielleicht geschuldet dem Download-Server, den
die App selbst als "bestmögliche Verbindung" ausgewählt hat.
Es handelt sich bei diesem Test um ein einzelnes Beispiel, das nicht repräsentativ ist. Über 5G haben wir Geschwindigkeiten erreicht, die selbst bei kabelgebundenen Internet-Anschlüssen in Deutschland nicht alltäglich sind und selbst der Wert bei LTE-Nutzung ohne 5G war im Bereich eines VDSL-Super Vectoring-Anschlusses.
Weitere Erfahrungen zum 5G-Test von Vodafone haben wir in einer separaten Meldung zusammengetragen.