Datenverschlüsselung: Android mittlerweile sicherer als iOS
Android ist nicht einfach zu entschlüsseln
Google
Waren einst Apple-Smartphones derart abgeschottet, dass dadurch selbst polizeiliche Ermittlungen behindert wurden, sind nun die Android-Mobilgeräte schwer zu knacken. Oftmals nehmen die Regierungsbehörden und die Polizeistationen zur Datenextraktion ein Programm des Entschlüsselungsexperten "Cellebrite" in Anspruch. Deren Tool kann auch neuere Apple-Smartphones wie das
iPhone 11 knacken, beißt sich jedoch vermehrt bei Android-Handys die Zähne aus.
Ein US-amerikanischer Forensiker schildert seine Bemühungen, an Daten von Smartphones mit der Google-Software zu gelangen. Interessant: am besten geschützt zeigte sich das Huawei P20 Pro.
Hat Android iOS in puncto Datensicherheit überholt?
Android ist nicht einfach zu entschlüsseln
Google
Apple befand sich lange Zeit im Kreuzfeuer von Ermittlern und Behörden, die das Unternehmen zu einer Hintertür zum Sichten von Daten drängen wollten. Der kalifornische Konzern stellte sich stets quer, zog aber letztendlich den Kürzeren. Mittlerweile hat es die US-amerikanische Regierung nämlich geschafft, die
Verschlüsselung sämtlicher iOS-Mobilgeräte zu knacken.
Ob iPad oder iPhone, wenn die Behörden nun an persönliche Dateien gelangen wollen, müssen sie nur noch ein Forensik-Programm einer Entschlüsselungsfirma nutzen. Die israelische Personenvereinigung "Cellebrite Mobile Synchronization Ltd." schaffte es etwa, auch neuere Apple-Telefone wie das iPhone X und das iPhone 11 zu hacken. Eben jene Gruppierung äußerte sich aber nun zu Problemen bei der Entschlüsselung von Android-Smartphones. Trotz der Nutzung der neuesten UFED 4PC Software (Universal Forensic Extraction Device) stellten sich einige Modelle quer.
Äußerst gut verschlüsselt: Huawei P20 Pro
Huawei
Die Anwendung konnte nicht vollständig auf Daten aus sozialen Medien, dem Internetbrowser und GPS-Informationen von Google Pixel 2 und
Samsung Galaxy S9 gelangen. Auch der Zugriff auf Nachrichten und den Anrufverlauf der Tablets Verizon Ellipsis 8 und Samsung Galaxy Tab S2 schlug fehl. Besonders hartnäckig zeigte sich schließlich das Huawei P20 Pro.
Es zeugt schon von gewisser Ironie, dass Entschlüsselungsexperten komplett von einem Mobilgerät ausgeschlossen werden, dessen Hersteller beschuldigt wird, eine Hintertür für sein Heimatland zu integrieren. Mittlerweile lassen sich Daten von iPhones also tatsächlich einfacher als jene von Android-Handys einsehen.
Forensiker schildert die aktuelle Lage
Rex Kiser, ein Polizeibeamter, welcher forensische Ermittlungen für das texanische Fort Worth Police Department durchführt, äußerte sich zu den Problemen bei der Datenextraktion. „Einige der neueren Betriebssysteme machen es schwerer als andere, an Daten zu gelangen. Ich glaube viele Hersteller machen es der Strafverfolgung unter dem Deckmantel der Konsumenten-Privatsphäre schwieriger, Daten von ihren Telefonen einzusehen.“
Außerdem hebt Kiser die Wandlung von iOS und Android hervor. „Jetzt kommen wir in die iPhones. Ein Jahr zuvor kamen wir nicht in die iPhones, aber in alle Android-Mobilgeräte. Nun haben wir keinen Zugriff auf viele der Androiden.“ Mit anderen Tools und entsprechendem Zeitaufwand könnten die Google-Telefone zwar geknackt werden, allerdings eben nicht mehr so einfach wie zuvor. (Quelle: Vice)