Themenspezial: Verbraucher & Service Verschärfte Sicherheitskontrollen

Reise in die USA: Nur noch aufgeladene Handys und Tablets dürfen ins Flugzeug

Wer bei einem Direktflug in die USA Smartphones, Tablets und Co. mit ins Flugzeug nehmen möchte, muss mit verschärften Sicher­heits­kontrollen rechnen. Denn die US-Behörde TSA hat festgelegt, dass elektronische Geräte nur nach Prüfung ihrer Funktionalität mitgenommen werden dürfen. So sollen Attrappen erkannt werden.
Von Rita Deutschbein

Reise in die USA: Nur noch aufgeladene Handys und Tablets dürfen ins Flugzeug Verschärfte Sicherheitskontrollen bei Flügen in die USA
Bild: dpa
Reisende in die USA müssen künftig mit noch schärferen Sicherheits­kontrollen rechnen. Die US-Behörde Transport Security Administration (TSA) hat neue Sicher­heits­richt­linien beschlossen, nach denen im Handgepäck transportierte elektronische Geräte wie Smartphones, Tablets und Notebooks künftig auf ihre Funktionalität geprüft werden. Vor Antritt eines Fluges mit Ziel in den Vereinigten Staaten werden Sicherheits­beamte die mit in den Flieger genommen Geräte stich­probenhaft kontrollieren. Reisende werden dabei aufgefordert, das Smartphone oder den Computer anzuschalten und gegebenenfalls den Betrieb vorzuführen. Dadurch soll bewiesen werden, dass es sich um ein echtes Gerät handelt und nicht etwa um eine Attrappe, in der Sprengsätze transportiert werden.

Reise in die USA: Nur noch aufgeladene Handys und Tablets dürfen ins Flugzeug Verschärfte Sicherheitskontrollen bei Flügen in die USA
Bild: dpa
Sollte der Akku des mitgenommenen Gerätes leer sein, wird dieses nicht mit an Bord gelassen, so die TSA in ihrem Statement. Zudem können die Besitzer solcher nicht aufgeladenen Devices einer genaueren Untersuchung unterzogen werden. Bislang wurden Smartphones, Tablets und Co. in der Regel mithilfe des Gepäck­scanner durchleuchtet, umfangreichere Kontrollen gab es nur in Ausnahme­fällen. Dies soll sich nun ändern.

Kontrollen bereits am Startflughafen

Seit dem Terroranschlag im September 2001 hat die USA ihre Sicher­heits­kontrollen für die Einreise ins Land stetig verschärft. Die Kontrollen können zum Teil mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Mit den neuen und noch schärferen Richtlinien, die die TSA bereits in der vergangenen Woche im Vorfeld des Unab­hängig­keits­tages angekündigt hat, könnte sich die Zeit nun nochmals erhöhen. Man wolle aber darauf hinarbeiten, dass die notwendigen Schritte Reisende so wenig wie möglich stören, so Jeh Charles Johnson, Chef des Ministeriums für Heimatsicherheit (Homeland Security), zu dem auch die TSA gehört.

Die TSA ist bei der Durchführung der neuen Sicherheits­kontrollen auf ihre ausländischen Kollegen angewiesen. Denn durchgeführt wird die Untersuchung der mit auf die Reise genommenen Hardware bereits vor Flugantritt am Startflughafen. Sie soll nur dann erfolgen, wenn es sich um einen Direktflug zu "bestimmten Flughäfen in Übersee", sprich Direktflüge in die USA, handelt. Welche Flughäfen dabei genau gemeint sind, verrät die TSA aber nicht. Wer einen Flug in die USA plant, sollte sich gegebenen­falls bei seiner Flug­gesellschaft nach den neuen Richtlinien erkundigen.

Update 20. September 2016: Verschärfte Kontrollen nach Anschlägen

Die jüngsten Bomben-Anschläge in New Jersey und Manhattan, New York, schüren erneut die Terrorangst in den USA. Die US-Regierung hat zu besonderer Vorsicht aufgerufen und für alle Flüge in die USA gelten verschärfte Sicherheits­maßnahmen. Das Auswärtige Amt rät daher allen Reisenden in die USA, bei Reiseantritt ausreichend Zeit für die Sicherheits­kontrollen am Flughafen mitzubringen. Mindestens zwei Stunden bei Flügen innerhalb der USA und drei Stunden bei inter­nationalen Verbindungen sollten eingeplant werden.

Flugreisende sollten zudem beachten, dass die TSA sich weiterhin das Recht vorbehält, Gepäckstücke - auch aufgegebene Koffer - zu öffnen, verschlossene auch gewaltsam. Den Beamten ist es zudem erlaubt, Laptops oder andere elektronische Datenträger zur Verhinderung von Straftaten zu durchsuchen. Ob ein Koffer geöffnet wurde, wird durch einen Hinweiszettel deutlich, in dem die TSA auf Haftungs­ausschluss bei Beschädigung oder Verlust einzelner Inhalte hingewiesen wird.

Mehr zum Thema USA