Grünes Licht: Vodafone darf Unitymedia übernehmen
Die Übernahme von Unitymedia ist jetzt endgültig genehmigt.
Bild: Picture-Alliance/dpa
Die EU-Wettbewerbshüter haben die Übernahme des
Kölner Kabelanbieters Unitymedia durch den britischen
Telekommunikationskonzern Vodafone unter Auflagen erlaubt. Die
Bedingungen für die Fusion sollen sicherstellen, dass Kunden weiterhin von fairen
Preisen, hochwertigen Dienstleistungen und innovativen Produkten
profitieren könnten, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe
Vestager heute in Brüssel.
Auch Preisstopp eingebaut
Die Übernahme von Unitymedia ist jetzt endgültig genehmigt.
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Das neue Unternehmen müsse unter anderem garantieren, dass einem
Interessenten - den Angaben zufolge Telefónica - Zugang zum Kabelnetz
gewährt werde, um den Wettbewerbsdruck zu sichern. Zudem dürften die
Gebühren für frei empfangbare Fernsehsender, die ihre Programme über
das Kabelnetz von Vodafone in Deutschland übertragen, nicht erhöht
werden.
Vor etwa zwei Jahrzehnten hatte die Deutsche Telekom ihr TV-Kabelnetz auf Druck der EU-Kommission abgegeben und sie an mehrere regionale Anbieter veräußert. Die Kabel spielen längst auch beim schnellen Festnetz-Internet eine entscheidende Rolle.
Verfahren zieht sich seit Frühjahr 2018
Vodafone hatte im Frühjahr 2018 angekündigt, die Kabelnetze von Liberty Global - in Deutschland unter dem Namen Unitymedia tätig - auch in Ungarn, Tschechien und Rumänien für insgesamt etwa 18,4 Milliarden Euro übernehmen zu wollen. Mit dem Zukauf stärkt Vodafone seine Position am deutschen Telekommunikationsmarkt wesentlich. Die Zahl der TV-Kunden springt von 7,7 auf 14 Millionen, die Zahl der Internetkunden wächst von 6,5 auf 10 Millionen - viele Kunden haben sowohl einen Fernseh- als auch einen Internetvertrag.
Die Genehmigung kommt nicht ganz überraschend: Bereits Ende Juni meldete Reuters, der Deal der Vodafone Group zur Übernahme von Liberty Global erhalte von den Wettbewerbsbehörden der Europäischen Kommission "Grünes Licht". Die Nachrichtenagentur nannte aber keine konkreten Quellen, sondern berief sich dabei auf „informierte“ Kreise.
In Deutschland ist der Widerstand gegen die Fusion immer noch sehr groß. Mitbewerber Deutsche Telekom sowie Branchenverbände hatten die Fusion im Hinblick auf offene wettbewerbsrechtliche Fragen mehrfach heftig kritisiert. Zuletzt hatte auch der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) seine Kritik erneuert. teltarif.de berichtete.
In einer weiteren Meldung lesen Sie, warum sich die Branche in einer ersten Stellungnahme kritisch gegenüber der Entscheidung zeigt.