Schweizer Fernsehen ab Juni nicht mehr bei Unitymedia
Inhalte des Schweizer Fernsehens gibt es weiter im Internet
Screenshot: Michael Fuhr
Zum 3. Juni stellt die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) die Verbreitung ihrer Programme über das terrestrische digitale Antennenfernsehen (DVB-T) ein. Damit steigt der öffentlich-rechtliche Sender komplett aus dem Antennenfernsehen aus, denn der Nachfolger DVB-T2 HD wird, anders als in Deutschland, bei den Eidgenossen nicht eingeführt.
In der Folge können auch Kabelkunden von Unitymedia im Grenzgebiet die Schweizer Sender SF1 und SF2 nicht mehr schauen, wie der Netzbetreiber jetzt mitteilt. Unitymedia empfängt bisher über seine grenznahen Hubs in Freiburg, Lörrach, Offenburg, Ravensburg, Singen und Villingen das DVB-T-Signal der SRG und speist die Sender SF1 und SF2 in die von diesen Hubs versorgten Teile seines Kabelnetzes ein.
Die Grundlage hierfür bildet der so genannte "Overspill" – ein Begriff aus Zeiten, in denen ausländische TV-Signale per Antenne über die Grenze hinaus empfangbar waren. Unitymedia nutzt die Möglichkeit, seinen Kunden im grenznahen Overspill-Gebiet die Sender SF1 und SF2 – mit Ausnahme lizenzrechtlich besonders geschützter Programminhalte, zum Beispiel Sportereignisse - bereitzustellen.
Unitymedia darf Satellitensignal nicht übernehmen
Inhalte des Schweizer Fernsehens gibt es weiter im Internet
Screenshot: Michael Fuhr
Mit der Abschaltung von DVB-T in der Schweiz am 3. Juni kann Unitymedia das Antennensignal nicht länger empfangen und ins Kabelnetz einspeisen. Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft nennt auf ihrer Webseite unter anderem wirtschaftliche Gründe für die Einstellung der DVB-T-Verbreitung. Unitymedia hat nach einer Lösung gesucht, die Programme SF1 und SF2 weiter den Kabelkunden zur Verfügung stellen zu können. Jedoch darf die SRG nach eigenen Angaben aus lizenzrechtlichen Gründen Gesellschaften oder Personen, die außerhalb des Gebietes der Schweiz leben, keine Smartcard zur Entschlüsselung des Satellitensignals zur Verfügung stellen.
Ab dem 3. Juni werde Unitymedia daher auf den Sendeplätzen von SF1 und SF2 ein Standbild senden. Das Unternehmen informiert seine Kunden in den grenznahen Gebieten via Newsletter und mittels Laufbändern im TV zur Prime-Time frühzeitig über die Änderung. Zudem wurde die lokale Presse über die Änderung in Kenntnis gesetzt.
Infos aus der Schweiz per TV weiter zugänglich
Wer an der Schweiz interessiert ist, kann sich allerdings internetbasiert informieren. Im Internet sind alle nicht geogeblockten Inhalte des Schweizer Fernsehens - Livestreams und Video-on-Demand - auf dieser Website zu sehen. Das Informationsprogramm SRF info gibt es zudem rund um die Uhr kostenlos bei Zattoo, auch per Smart-TV-App.