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Unitymedia will Telekom Entertain mehr Konkurrenz machen

Neue Plattform "Horizon" soll TV-Sender, Nutzerdaten und Musik zusammenbringen
Von Thorsten Neuhetzki

Neue Plattform bei Unitymedia geplant Neue Plattform bei Unitymedia geplant
Foto: dpa
100 000 Neukunden hat der Kabel­netz­betreiber Unitymedia im zweiten Quartal für sein Triple-Play-Angebot gewinnen können - nur in Hessen und Nordrhein-Westfalen. Diese Kunden telefonieren und surfen nun über das Kabelnetz, das gleichzeitig die TV-Signale liefert. Doch dem Investor von Unitymedia, dem Kabelkonzern Liberty Global, reicht das offenbar nicht: Er setzt auf einen Angriff auf die Deutsche Telekom und will eine neue Plattform an den Start bringen, wie das Handelsblatt berichtet.

Neue Plattform bei Unitymedia geplant Neue Plattform bei Unitymedia geplant
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Horizon soll eine neue TV-Plattform sein, die Liberty in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres starten will. Sie soll nicht nur TV-Sender beinhalten, sondern den Nutzern auch ermöglichen, persönliche Inhalte auf diese Plattform zu senden. Über die Multimediaplattform sollen alle Geräte des Nutzers miteinander verknüpft werden. So sollen die Nutzer Fotos und Musik auf ihrem PC oder im Internet speichern können und dann mit allen anderen Endgeräten mit Internetanschluss öffnen können. Ähnliches bietet die Telekom ihren Entertain-Kunden an.

Unitymedia-Mutter versucht sich an Kabel-BW-Übernahme

Unitymedia könnte der Telekom mit dem Angebot nicht nur in Hessen und Nordrhein-Westfalen Paroli bieten, sondern künftig auch in Baden-Würtemberg. Die Muttergesellschaft Liberty befindet sich hier nach wie vor in einem Übernahmeprozess um Kabel BW. Knapp 3,2 Milliarden Euro bietet der Investor für das Kabelnetz. Das Geschäft stößt allerdings nicht bei allen auf Begeisterung. Wie die Wirtschaftszeitung weiter berichtet, sehen unter anderem ProSiebenSat1 und Sky die Zusammenlegung kritisch und fürchten um mediale Vielfalt. Allerdings gibt es auch heute keinen Wettbewerb zwischen den beiden Kabelnetzbetreibern - durch unterschiedliche Lizenzgebiete.

Aktuell liegt die Übernahme-Entscheidung beim Kartellamt. Das Ergebnis sei offen und frühestens am 11. November zu erwarten.

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