Unitymedia will Telekom Entertain mehr Konkurrenz machen
Neue Plattform bei Unitymedia geplant
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100 000 Neukunden hat der Kabelnetzbetreiber Unitymedia
im zweiten Quartal für sein Triple-Play-Angebot
gewinnen können - nur in Hessen und Nordrhein-Westfalen. Diese Kunden telefonieren und surfen nun über
das Kabelnetz, das gleichzeitig die TV-Signale liefert.
Doch dem Investor von Unitymedia, dem Kabelkonzern
Liberty Global, reicht das offenbar nicht: Er setzt auf einen Angriff auf die
Deutsche Telekom
und will eine neue Plattform an den Start bringen, wie das Handelsblatt berichtet.
Neue Plattform bei Unitymedia geplant
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Horizon soll eine neue TV-Plattform sein, die Liberty in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres starten will.
Sie soll nicht nur TV-Sender beinhalten, sondern den Nutzern auch ermöglichen,
persönliche Inhalte auf diese Plattform zu senden. Über die Multimediaplattform sollen alle Geräte des Nutzers
miteinander verknüpft werden. So sollen die Nutzer Fotos und Musik auf ihrem PC oder im Internet speichern können
und dann mit allen anderen Endgeräten mit Internetanschluss öffnen können.
Ähnliches bietet die Telekom ihren Entertain-Kunden an.
Unitymedia-Mutter versucht sich an Kabel-BW-Übernahme
Unitymedia könnte der Telekom mit dem Angebot nicht nur in Hessen und Nordrhein-Westfalen Paroli bieten, sondern künftig auch in Baden-Würtemberg. Die Muttergesellschaft Liberty befindet sich hier nach wie vor in einem Übernahmeprozess um Kabel BW. Knapp 3,2 Milliarden Euro bietet der Investor für das Kabelnetz. Das Geschäft stößt allerdings nicht bei allen auf Begeisterung. Wie die Wirtschaftszeitung weiter berichtet, sehen unter anderem ProSiebenSat1 und Sky die Zusammenlegung kritisch und fürchten um mediale Vielfalt. Allerdings gibt es auch heute keinen Wettbewerb zwischen den beiden Kabelnetzbetreibern - durch unterschiedliche Lizenzgebiete.
Aktuell liegt die Übernahme-Entscheidung beim Kartellamt. Das Ergebnis sei offen und frühestens am 11. November zu erwarten.