Fernsehen

Unitymedia veröffentlicht Fahrplan für die Analog-TV-Abschaltung

Unitymedia klemmt diesen Juni die anlogen TV-Sender ab. Mehr als 640 000 Kunden sind davon betroffen. Langfristig soll dadurch aber das Internet schneller werden.
Von Thorsten Neuhetzki

Über solche Satelliten-Anlagen kommt das TV-Signal ins Kabelnetz Über solche Satelliten-Anlagen kommt das TV-Signal ins Kabelnetz
Foto: Unitymedia
Unitymedia hat heute den Fahrplan für die angekündigte Analog-TV-Abschaltung bekanntgegeben. Der Kabelnetzbetreiber hatte bereits vergangenes Jahr angekündigt, die letzten verbleibenden analogen TV-Programme im Kabelnetz in Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen abzuschalten. Sie werden nur noch von wenigen Kunden genutzt, blockieren aber gleichzeitig ein breites Frequenzspektrum, das der Netzbetreiber künftig für digitale Dienste - etwa schnellere Internetleitungen - nutzen will.

Die Umstellung auf den volldigitalen TV-Empfang beginne im südlichen Teil Baden-Württembergs am 1. Juni, der Norden folgt am 6. Juni. Unitymedia-Kunden in Hessen betrifft die Abschaltung ab dem 13. Juni, in den Tagen drauf geht es dann in Nordrhein-Westfalen weiter. Der letzte analoge Sender soll am 27. Juni abgeschaltet sein.

"Der Digitalisierungsgrad in unserem Netz beträgt aktuell rund 90 Prozent - Tendenz steigend", sagt Christian Hindennach, Senior Vice President Consumer bei Unitymedia. "In Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen schauen insgesamt noch rund 640 000 Kunden analog fern. Um unsere Kunden und Verbraucher umfassend über alle Schritte zu informieren, intensivieren wir in den kommenden Monaten unsere Aufklärungskampagne zum digitalen TV." Der Kabelnetzbetreiber setzt in seiner Aufklärungskampagne auf Informationsmaterialien, Veranstaltungen in ausgewählten Städten, Servicebeiträge und Einblendungen im TV. Unitymedia hat eine Karte erstellt, die zeigt, zu welchen Zeitpunkten in den verschiedenen Regionen auf DigitalTV umgestellt wird.

Der genaue Fahrplan

Über solche Satelliten-Anlagen kommt das TV-Signal ins Kabelnetz Über solche Satelliten-Anlagen kommt das TV-Signal ins Kabelnetz
Foto: Unitymedia

  • Welle eins "Südliches Baden-Württemberg" am 1. Juni: Aalen, Freiburg, Göppingen, Horb, Lörrach, Offenburg, Ravensburg, Reutlingen, Sigmaringen, Singen, Ulm, Villingen
  • Welle zwei "Nördliches Baden-Württemberg" am 6. Juni: Bad Mergentheim, Böblingen, Heilbronn, Karlsruhe, Ludwigsburg, Mannheim, Pforzheim, Stuttgart
  • Welle drei "Hessen" am 13. Juni: Bad Homburg, Darmstadt, Frankfurt, Gießen, Hanau (Umland), Kassel, Künzell, Marburg, Wiesbaden
  • Welle vier "Südliches Nordrhein-Westfalen" am 20. Juni: Aachen, Bonn, Düsseldorf, Hürth, Kerpen, Köln, Krefeld, Mettmann, Monheim, Mönchengladbach, Neuss, Ratingen, Siegen, Wuppertal
  • Welle fünf "Nördliches Nordrhein-Westfalen" am 27. Juni: Bielefeld, Bochum, Bottrop, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Münster, Oberhausen, Soest

Langfristig sollen die freigewordenen Frequenzen für schnelleres Internet genutzt werden. Hier schaffen die freien Frequenzen zunächst mehr Kapazität. Mit der geplanten Einführung von DOCSIS 3.1 als neuem Netzstandard kann dann eine Art Turbo gezündet werden. Alles zu DOCSIS 3.1 lesen Sie in unserem Hintergrundbericht.

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