Sicherheit

Deutsche wünschen sich ein Sicherheits­siegel im Internet

Die Internetnutzer in Deutschland fühlen sich beim Thema Sicherheit im Internet überfordert. Vor allem dem Versand wichtiger Dokumente über Kundenportale vertrauen nur wenige.
Von dpa / David Rist

Auf einer Computertastatur in Karlsruhe (Baden-Württemberg) liegen am 11.05.2014 Kreditkarten. Sicherheit im Internet ist ein heikles Thema - ein Großteil fühlt sich überfordert
Bild: (c) dpa
80 Prozent der Internet­nutzer in Deutschland wünschen sich ein offizielles Sicherheits­siegel, an dem sich vertrauens­würdige Angebote und Dienst­leistungen im Internet erkennen lassen. Dies geht aus einer Umfrage des Meinungs­forschungs­instituts dimap im Auftrag des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicher­heit im Internet (DIVSI) hervor, die am Freitag in Berlin vorgestellt wurde.

Konkret fragte die dimap-Umfrage nach dem Sicherheits­empfinden beim Austausch von wichtigen Informationen und Dokumenten über Kunden­portale. "Insgesamt sind die Menschen da sehr skeptisch", sagte Reinhard Schlinkert, Geschäfts­führer von dimap. Denn 72 Prozent der Befragten haben die Sorge, dass auch jemand anderes auf ihre Accounts etwa bei Banken, Versicherungen oder Versand­händlern zugreifen kann. Nur rund ein Drittel der Befragten halten den Versand von wichtigen Dokumenten über solche Portale für sicher. "92 Prozent möchten gerne selbst wählen, auf welchem Weg sie wichtige Informationen und Dokumente bekommen", sagte Schlinkert.

Befragte sehen Staat und Wirtschaft in der Verantwortung

Auf einer Computertastatur in Karlsruhe (Baden-Württemberg) liegen am 11.05.2014 Kreditkarten. Sicherheit im Internet ist ein heikles Thema - ein Großteil fühlt sich überfordert
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Die Umfrage zeigt zudem, dass die Nutzer in Deutschland die Verantwortung für die Sicher­heit im Netz vor allem beim Staat (85 Prozent) und der Wirtschaft (84 Prozent) sehen. 83 Prozent glauben zwar auch, dass sie sich selbst um dieses Thema kümmern müssen. 57 Prozent sind aber auch der Meinung, dass der einzelne dieser Verantwortung nicht gerecht werden kann. Dass der Staat die Bürger vor allen Gefahren im Internet schützen kann, glauben nur 16 Prozent.

Arne Schönbohm, Präsident des Bundes­amts für Sicher­heit in der Informations­technik (BSI), machte deutlich, dass die Informations­sicherheit im Internet eine gemeinsame Aufgabe von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft sei. Um die Gesellschaft mitzunehmen, baue das BSI derzeit seine Präventions­programme aus. So werde unter anderem ein Bürger­angebot des BSI erweitert und auch mehr Prävention an Schulen betrieben.

Außerdem erklärte Schönbohm, dass das BSI derzeit ein Siegel für Router erarbeite. "Wir erfahren im Elektronik­markt viel über den Strom­verbrauch, aber nichts über die Informations­sicherheit eines Geräts", sagte Schönbohm. Das Siegel soll als Selbst­verpflichtung der Unternehmen dienen, die Einführung ist für Mai 2018 geplant.

In einem Ratgeber haben wir für Sie allgemeine Informationen zum Thema Sicherheit im Internet zusammengefasst.

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