Weltweit

Truphone im Test: Roaming in mehr als 100 Ländern

Truphone bietet Mobilfunkverträge für Geschäftskunden an, für private Anwender gibt es bereits einen Datentarif für das Apple iPad. Wir haben ausprobiert, was der internationale Roaming-Tarif zu leisten vermag.
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Auf Auslandsreisen zeigte sich beim Einsatz im Android-Smartphone, dass Truphone mit mehreren IMSIs auf der SIM-Karte arbeitet. Je nach Land erkannte das Huawei Mate 9 eine neue SIM, sodass der APN erneut eingerichtet werden musste. Das ist für normale Nutzer unpraktisch. Der "Standard-Kunde" wird vielleicht einen Gerätefehler vermuten, da er den technischen Hintergrund nicht kennt. Anders lässt sich das aber vermutlich nicht lösen.

Nach dem Einbuchen im Ausland erhielten wir jeweils auch aktuelle Tarifinformationen - so wie das auch bei Kunden mit herkömmlichen deutschen SIM-Karten der Fall ist. Im Fall von Curacao wurde im "ersten Anlauf" ein falsches Land (Jamaika) angezeigt. Später wurde eine erneute Roaming-SMS übermittelt, die dann die korrekte Destination angezeigt hatte.

USA: Leichte Zeitverzögerung bei Telefonaten

Je nach Smartphone muss der APN nach einem Länderwechsel neu eingetragen werden Je nach Smartphone muss der APN nach einem Länderwechsel neu eingetragen werden
Foto: teltarif.de
Speziell in den USA war bei Telefonaten auffällig, dass es stets eine leichte Zeitverzögerung gab. So passierte es schnell, dass man sich unbeabsichtigt gegenseitig ins Wort fällt. In Deutschland und den anderen bereisten europäischen Ländern sowie auf Curacao war dieser Effekt nicht oder nicht so stark ausgeprägt zu beobachten.

Als weitere Besonderheit ist bei Truphone-SIM-Karten die PIN-Abfrage standardmäßig abgeschaltet. Das ist bei Prepaidkarten, wo das je nach Anbieter ebenfalls üblich ist, vielleicht noch in Ordnung, bei einem Laufzeitvertrag aber durchaus fahrlässig. So empfiehlt es sich, die Abfrage nachträglich noch einzurichten.

Gutes Roaming-Produkt mit leichten Schwächen

Telefonie und die mobile Internet-Nutzung mit Truphone waren im Test in verschiedenen europäischen Ländern sowie in den USA und auf Cuaraco problemlos nutzbar. Schönheitsfehler ist die fehlende LTE-Unterstützung in Deutschland. Erfreulich ist die Visual-Voicemail-Funktion unter iOS, während es bei Android-Smartphones irritiert, dass nach einem Länderwechsel der APN für den Internet-Zugang unter Umständen erneut eingerichtet werden muss.

Wünschenswert wäre ein Privatkunden-Tarif von Truphone allemal, zumal "herkömmliche" Mobilfunktarife mit den Konditionen vor allem außerhalb der EU nicht mithalten können. Die billigsten Tarife dürften von Truphone zwar nicht zu erwarten sein. Dafür bekommt der Kunde eine Lösung, mit der er in zahlreichen Ländern, auch exotischen Destinationen, einen einheitlichen Tarif zur Verfügung hat, ohne sich beispielsweise jeweils vor Ort um eine lokale Prepaidkarte kümmern zu müssen.

Weitere Tipps und Hinweise zur Mobilfunk-Nutzung im Ausland finden Sie in unserem Roaming-Ratgeber.

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