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Truphone: Lokale Rufnummern auf einer SIM-Karte

Roaming-SIM mit lokalen Rufnummern für Privat- und Geschäftskunden
Aus Oberursel berichtet

Es hat eine Zeit gedauert, bis der virtuelle Netzbetreiber Truphone im Vodafone-Netz und der eigens angemieteten Vorwahl 01529 in Deutschland an den Start gegangen ist. Dieser Start erfolgt allmählich und mit Bedacht, wie Truphone Präsident Steve Robertson, gegenüber teltarif.de in Oberursel bei Frankfurt am Main erläuterte. "Schließlich soll alles richtig funktionieren, andernfalls wäre die angepeilte anspruchsvolle Kundschaft unzufrieden." Der sympathische Schotte Robertson kommt von British Telecom, wo er den Netzausbau beim staatlich regulierten Infrastruktur-Provider "open Reach" leitete. Truphone Deutschland hat seine Zelte in einer unter Denkmalschutz stehenden alten Mühle in Oberursel aufgeschlagen und möchte sich so von den üblichen Glaspalästen anderer Telefongesellschaften abheben. Eine 24 Stunden und 7 Tage die Woche erreichbare Hotline ist rund um die Welt verteilt und spricht deutsch. Ein After-Sales-Manager besucht und schult neugebackene Firmenkunden und löst Probleme vor Ort.

Truphone: SIM-Karten mit beliebig vielen Rufnummern

Die Führungsriege von Truphone (von links): Robert Jones (Managing Director Europe), Thomas Geiss (Geschäftsführer Deutschland), Steve Robertson (CEO Truphone). Die Führungsriege von Truphone (von links): Robert Jones (Managing Director Europe), Thomas Geiss (Geschäftsführer Deutschland), Steve Robertson (CEO Truphone).

Bild: teltarif.de
Als Besonderheit bietet Truphone eine spezielle SIM-Karte an, die theoretisch "beliebig viele" nationale Rufnummern enthalten kann, derzeit etwa aus den Niederlanden, Großbritannien, Australien, den USA oder seit Donnerstag auch aus Deutschland, Polen und Hong Kong. Weitere Länder wie Spanien werden dazu kommen.

Das Truphone-Konzept mit mehreren Rufnummern auf der SIM-Karte nimmt gewissermaßen die Roaming-Pläne von EU-Kommissarin Neelie Kroes vorweg: Ankommende Anrufe sind in Ländern der "Truphone Zone" (also wo Truphone lokale Rufnummern vergibt) kostenfrei, auch außerhalb der EU. Ankommende Anrufe in anderen Ländern werden hingegen etwas kosten.

Bei abgehenden Telefonaten wird länderspezifische Rufnummer angezeigt

Für abgehende Anrufe vom Handy bietet Truphone ein derzeit wohl einmaliges Feature: Ruft der Truphone-Kunde mit seinem Handy aus Deutschland in England an, so wird dem englischen Gesprächspartner die britische Rufnummer dieses Kunden präsentiert, sofern er diese auf seine Karte gebucht hat.

Die Truphone-Pläne Die Truphone-Pläne
Bild: teltarif.de
Ruft der gleiche Truphone-Kunde daraufhin in den USA an, sieht der Amerikaner die US-Rufnummer des deutschen Kunden. Das funktioniert vollautomatisch, der Kunde braucht dazu nichts umzuschalten.

Die angerufenen Gesprächspartner können die angezeigte lokale Rufnummer von ihrem eigenen Telefon zurückrufen und erreichen den Truphone-Kunden, der sich in unserem Beispiel in Deutschland befindet und für ankommende Anrufe nichts bezahlt. Die Anrufer zahlen die lokalen Tarife zu Mobilfunk (oder zu Festnetz in den USA) des angewählten Landes. Sie selbst müssen auch nicht einmal Kunde bei Truphone sein.

Aus anderen Ländern sehen Angerufene die primäre Rufnummer

Falls der Truphone-Kunde in ein Land reist, wo es noch keine lokalen Truphone Rufnummern gibt, wird bei abgehenden Anrufen die "primäre" Rufnummer des Truphone-Kunden übertragen, ein deutscher Kunde würde dann beispielsweise die +49 1529 .... übermitteln. Für ankommende Anrufe bleibt er unter all seinen gebuchten Rufnummern erreichbar. Dabei könnte die US-Rufnummer das Rennen machen, da amerikanische Mobilfunknummern von Festnetznummern kaum zu unterscheiden sind und daher in den meisten Netze als Festnetz abgerechnet werden.

Auf der nächsten Seite lesen Sie, wie das Tarifangebot von Truphone aussehen könnte.

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