Rote Zahlen

Navi-Hersteller TomTom leidet unter Smartphone-Konkurrenz

Viele Smartphone-Besitzer verzichten auf den Kauf eines Navis
Von Marc Kessler / dapd

TomTom-Logo TomTom: In die roten Zahlen gerutscht
Logo: TomTom
Der größte europäische Navigationsgerätehersteller TomTom ist tief in die roten Zahlen gerutscht, während immer mehr Menschen mit ihrem modernen Handy / Smartphone statt mit dem Navi nach dem richtigen Weg suchen. Die niederländische Firma meldete einen Verlust von 489 Millionen Euro im zweiten Quartal. Hintergrund ist eine gigantische Abschreibung von 512 Millionen Euro, weil das Unternehmen seine Geschäftsaussichten deutlich düsterer beurteilt und deshalb Firmenwerte nach unten korrigieren musste.

Abschreibung drückt Ergebnis ins Negative

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Der Umsatz von TomTom fiel um 13 Prozent auf 314 Millionen Euro, vor allem weil immer mehr Privatkunden auf ein Navi verzichten. Dagegen stieg der Umsatz mit der Autoindustrie, wie der Hersteller heute in Amsterdam mitteilte. Ohne die Abschreibung wäre TomTom mit 11 Millionen Euro knapp in der Gewinnzone geblieben. Der Anbieter ist nach einer Übernahme hoch verschuldet.

Smartphone statt Navi

In modernen Smartphones mit GPS-Modul ist oftmals eine Navi-Funktion integriert. Wer so ein Gerät hat, muss sich nicht noch ein Extra-Navi kaufen. Das Marktforschungsunternehmen Gartner hatte bereits prognostiziert, dass der weltweite Absatz in diesem Jahr um 16,1 Prozent auf 32,844 Millionen einbrechen wird - vor allem in den USA geht die Nachfrage rapide zurück. 2012 sollen es nur noch 26,5 Millionen, 2015 noch 18,1 Millionen Geräte sein. "Der Smartphone-Markt wächst ins Unendliche, während wir für PNDs das Gegenteil prognostizieren", so Annette Zimmermann von Gartner.

Navigon wurde von Garmin übernommen

Erst im Juni hatte der deutsche Navi-Hersteller Navigon seine Selbstständigkeit verloren und war vom größten US-Konkurrenten Garmin geschluckt worden.

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