Alternative

Handy-Betriebssystem Tizen macht Fortschritte

Viele Ähnlichkeiten zu Android stimmen skeptisch
Von Steffen Herget

Mobiles Betriebssystem Tizen Mobiles Betriebssystem Tizen
Screenshot: teltarif.de
Tizen soll schaffen, was so vielen Systemen bisher versagt blieb: Eine echte Konkurrenz zur Google-Software Android als mobiles Betriebssystem zu werden. Nachdem Intel die Entwicklung von Meego nach dem Aus von Nokia aus dem gemeinsamen Projekt nicht mehr besonders engagiert fortführt, wurde der Nachfolger Tizen ins Boot gerufen. Dieser verbindet Elemente aus Meego und Linux Mobile (LiMo), als Partner steht nun Samsung bereit. Ein Tizen-Entwickler zeigt auf Smartdroid [Link entfernt] jetzt in einem ausführlichen Video, wie der derzeitige Stand des Betriebssystems ist. Dabei ist zu sehen, dass Tizen durchaus bereits einigermaßen "fertig" aussieht, allerdings wird noch nicht ganz klar, wie sich die neue Software von Android und Co. absetzen möchte.

Mobiles Betriebssystem Tizen Mobiles Betriebssystem Tizen
Screenshot: teltarif.de
Tizen zeigt sich dabei optisch und in der Bedienung recht nah an Android und anderen aktuellen Plattformen. Auf dem Homescreen lassen sich Icons und künftig wohl auch Widgets platzieren, am oberen Rand ist eine Leiste mit Benachrichtigungen vom System untergebracht. Der Browser von Tizen beherrscht HTML5 und scheint vergleichsweise flott zu sein. Übliche Funktionen wie ein Musik-Player, Bildergalerie oder wechselbare Bildschirmhintergründe funktionieren ebenfalls bereits. Das Design insgesamt ist recht schlicht, einzelne Icons - etwa das für die Systemeinstellungen - ähneln stark denen von Android. Insgesamt ist noch nicht ersichtlich, an welchen Stellen sich Tizen durch eigene Lösungen oder innovative Bedienung von der Konkurrenz absetzen möchte. Bleibt dies so, dürfte ein Durchbruch für das System schwierig werden.

Verschmelzung mit Bada möglich

Um Tizen gleich zum Start, der im Laufe dieses Jahres erfolgen könnte, eine ordentliche Anzahl Apps mit auf den Weg geben zu können, könnte Samsung ein wenig in die Trickkiste greifen. So überlegen Intel und Samsung, die beiden Mitglieder des Technical Steering Teams von Tizen, das neue System teilweise mit Bada zu verschmelzen. Bada, die Eigenentwicklung von Samsung, verfügt mittlerweile über mehr als 15 000 Apps in einem eigenen Appstore, die künftig auch auf Tizen laufen sollen. Angst davor, am Ast zu sägen, auf dem man sitzt, muss Bada aber nicht haben. Die Software soll weiterhin auf Samsung-Handys eingesetzt werden, vor allem bei Smartphones der Einsteiger-Klasse.

Tizen im Video

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