Vernetzung

Things Mobile: Weltweit nutzbare SIM-Karte für vernetzte Geräte

Über welche Provider kommunizieren eigentlich Maschinen? Die Macher der ChatSIM haben den neuen Dienst Things Mobile gestartet, die SIM ist für M2M- und IoT-Anwendungen in vielen Ländern verwendbar. Doch was kostet das?
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Things Mobile: Neuer Roaming-Provider für M2M und IoT Things Mobile: Neuer Roaming-Provider für M2M und IoT
Bild: Things Mobile
Die wachsenden Heraus­forderungen einer globali­sierten Welt­wirt­schaft machen es erforderlich, dass Maschinen besser miteinander kommunizieren. Dazu zählen nicht nur vernetzte Autos, auch Windkraftanlagen, Container, Sensoren und viele andere Geräte sind heutzutage vernetzt. Doch wer stellt eigentlich die entsprechenden Dienste und SIM-Karten dafür zur Verfügung?

In der Regel sind die Mobil­funk-Netz­be­treiber der erste An­sprech­partner für M2M- und IoT-Lösungen, doch es kommen auch vermehrt neue Player auf den Markt. Ein heute neu gestarteter Dienst ist beispielsweise Things Mobile.

IoT- und M2M-Tarife der Netzbetreiber oft unflexibel

Things Mobile: Neuer Roaming-Provider für M2M und IoT Things Mobile: Neuer Roaming-Provider für M2M und IoT
Bild: Things Mobile
Die Macher von Things Mobile sind in der Branche nicht unbekannt. Es handelt sich nämlich um das italienische Unternehmen Zeromobile, das auch die weltweite Roaming-SIM ChatSIM erfunden hat. Und genau diese Expertise wollten die Gründer auch in Things Mobile einfließen lassen - Things Mobile soll nämlich nicht nur eine landes- oder europaweite, sondern weltweite Vernetzung über Mobilfunknetze bieten. An der Gründung beteiligt war auch die Investment-Firma Angelsim.

Zum Start arbeitet Things Mobile bereits mit 250 Partnern in über 165 Ländern weltweit zusammen. Gegenüber herkömmlichen Roaming-Tarifen sollen Einsparungen von 50 Prozent und mehr möglich sein. Das Kennzeichen vieler IoT-Anwendungen ist, dass sie bei jeder Datenübertragung nur wenige Kilobyte an Daten übertragen. Bei den Netzbetreibern fallen für IoT-Dienste oft hohe Grundgebühren an und die Tarife sind wenig flexibel. Das will Things Mobile transparenter gestalten. Gleichzeitig sagen Studien, dass bis 2020 bereits 25 Milliarden Geräte weltweit vernetzt sein werden - der Bedarf ist hoch. Things Mobile gibt es als SIM- und als Chip-Lösung Things Mobile gibt es als SIM- und als Chip-Lösung
Bild: Things Mobile

Das kostet Things Mobile

Things Mobile wird in allen momentan genutzten Mobilfunk-Standards funken, also über GSM, UMTS und LTE. An jedem Standort soll sich die SIM in das jeweils beste verfügbare Netz einwählen, es gibt also grundsätzlich keine Beschränkung auf nur ein Netz pro Land. In Deutschland funkt sie im Telekom- und Vodafone-Netz. Außerdem wird die SIM in allen technischen Varianten erhältlich sein, also in einen Chip integriert sowie als Mini-, Micro- und Nano-SIM.

Wer Things Mobile bestellt, für den sollen keine hohen Einstiegskosten entstehen, und es soll auch Tarife für Wenignutzer ohne monatliche Grundgebühr geben. Die SIM wird weltweit in alle Länder ausgeliefert. Über GSM-Ortung kann der Kunde den aktuellen Standort der SIM ermitteln. Für die Administration aller SIM-Karten gibt es eine einheitliche Oberfläche.

Die Unterseite mit den genauen Tarifen war zum Start des Angebots noch nicht aufrufbar - offenbar feilt der Provider noch an der Kostenstruktur. In vielen Ländern (Zone 1) wird es einen Einheitspreis von 10 Euro-Cent pro MB geben, beispielsweise innerhalb der EU, Australien, Honkong, USA, Russland und vielen anderen Staaten. Zur Zone 2 gehören viele Länder Osteuropas und Afrikas sowie die Schweiz, hier werden 25 Cent pro MB fällig. 50 Cent pro MB werden in der Zone 3 berechnet, zu der einige Staaten des mittleren Ostens und Afrikas gehören. In der Zone 4 steigt der MB-Preis auf 75 Cent, in der Zone 5 fallen 1,25 Euro pro MB an. In den Ländern der teuersten Zone 6 (Cape Verde, Cuba, Equatorial Guinea, Gabon, Gambia, Malawi, Monaco, Sierra Leone, Vietnam) verlangt Things Mobile 2,50 Euro pro MB.

Klar ist, dass bei einem monatlichen Verbrauch unter 50 MB keine Grundgebühr anfällt, über 50 MB werden 50 Cent monatlich fällig. Wer mehrere SIM-Karten im Einsatz hat, kann entweder jeder SIM ein Datenvolumen zuweisen oder für alle SIM-Karten ein gemeinsames Datenvolumen festlegen. Die Abrechnung erfolgt in 1-kB-Schritten. Wer das Guthaben per Kreditkarte auflädt, muss mindestens 5 Euro aufbuchen, auch eine automatische Aufladung kann eingerichtet werden.

Deutsche und weltweite Alternativen für M2M-Lösungen

In Deutschland bieten natürlich die Netzbetreiber Telekom, Vodafone und Telefónica M2M- und IoT-Dienstleistungen an. Diese dürften preislich allerdings eher für Gewerbetreibende und Großunternehmen interessant sein.

Für kleinere Ansprüche gibt es beispielsweise den Anbieter M2M-mobil. Der zu Drillisch gehörende Provider bietet M2M-Tarife im Vodafone- und Telefónica-Netz an, die ab einer Grundgebühr von 95 Cent (Telefónica-Netz) bzw. 1,43 Euro (Vodafone-Netz) erhältlich sind, 1 MB Datenvolumen beinhalten und eine Laufzeit von 12 Monaten haben. Weitere Datenpakete bis 1 GB monatlich kosten extra.

Ein weiterer weltweiter Anbieter ist Transatel mit seiner Transatel SIM 901.

Mittlerweile haben wir Things Mobile einem Test innerhalb Deutschlands unterzogen: Things Mobile im Test - die internationale Maschinen-SIM.

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