Crash

Weiterer Unfall mit Tesla-Autopilot

Am Wochenende kam es zu einem weiteren Zwischenfall mit der eingeschalteten Selbstlenk-Funktion von Tesla. Der Hersteller sieht die Schuld beim Fahrer.
Von dpa / Daniel Rottinger

Tesla wirft Fahrer Verstoß gegen Nutzungsbedingungen vor Tesla wirft Fahrer Verstoß gegen Nutzungsbedingungen vor
Bild: Tesla
Unfälle mit Teslas Autopilot-System hatte es schon einige gegeben - seit dem ersten tödlichen Crash wird aber jeder neue sofort bekannt. Der Elektroauto-Hersteller lässt sein Assistenzsystem trotzdem weiter an.

Tesla wirft Fahrer Verstoß gegen Nutzungsbedingungen vor Tesla wirft Fahrer Verstoß gegen Nutzungsbedingungen vor
Bild: Tesla
Tesla hat mitten in den Ermittlungen zum ersten tödlichen Crash mit seinem Autopilot-System einen weiteren Unfall mit dem Fahrtassistenten bestätigt. Ein Wagen sei am Wochenende bei eingeschalteter Selbstlenk-Funktion in der Nacht von einer Bergstraße abgekommen, erklärte Tesla am Mittwoch. Daten des Unternehmens zufolge hatte der Fahrer die Hände dabei über zwei Minuten lang nicht am Steuer, hieß es. Das verstoße gegen die Nutzungsbedingungen, die bei jedem Einschalten der Funktion angezeigt würden. Tesla empfehle den Einsatz des Lenk-Assistenten vor allem auf Autobahnen. Der Wagen war in einen Graben gefahren, wie schon am Wochenende aus einem Bericht in einem Online-Forum von Tesla-Besitzern hervorging. Dabei wurde die Frontpartie beschädigt und ein Rad sprang ab.

Log-Dateien des Unglücksautos werden analysiert

Teslas Autopilot-System wird von der US-Verkehrsbehörde NHTSA untersucht, nachdem Anfang Mai ein vom Computer gesteuerter Tesla-Wagen unter einen Lastwagen-Anhänger raste, der die Fahrbahn querte. Nach Tesla-Angaben hielt das System die weiße Seite des Anhängers für ein hochhängendes Autobahnschild. Am Dienstag wurde bekannt, dass die NHTSA von Tesla ausführliche Informationen zum Autopilot-System inklusive aller Unfallberichte und der Log-Dateien des Unglücksautos anforderte, wir berichteten.

Der Besitzer eines weiteren Tesla-Wagens, der am 1. Juli von der Straße abkam, sagte der Polizei ebenfalls, dass er mit eingeschalteter Autopilot-Funktion unterwegs gewesen sei. Tesla erklärte dazu zunächst, man habe nicht die Daten, um diese Behauptung zu verifizieren.

Genaue Anzahl der Unfälle mit Autopilot unbekannt

Bisher wurde nicht bekannt, wie viele Unfälle mit Autopilot sich seit der Einführung des Systems im vergangenen Oktober ereigneten. Tesla erklärte dem Wall Street Journal vor einigen Tagen lediglich, es seien "einige" passiert.

Tesla-Chef Elon Musk betonte ungeachtet der Ermittlungen, das Autopilot-System werde weiterhin aktiviert bleiben. Den Fahrern solle in einem Blogeintrag aber besser erklärt werden, wie es funktioniere und wie sie sich dabei verhalten sollten, sagte Musk dem Wall Street Journal von Mittwoch. "Viele Leute verstehen nicht, was es ist und wie man es einschaltet". Tesla habe das System so schnell wie möglich auf den Markt bringen wollen, "weil wir wussten, dass es unterm Strich Leben retten wird", erklärte der Tech-Milliardär.

Weitere Hintergründe zur Causa Tesla können Sie in diesem Artikel nachlesen.

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