Ausprobiert

Tellink im Test: Roaming-SIM mit Callback-Verfahren

Die internationale Roaming-SIM von Tellink überzeugt durch eine einfache Handhabung, außerdem ist sie anonym nutzbar und ab Werk freigeschaltet. Im Test wollten wir herausfinden, wie gut die Sprachqualität per Callback ist.
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Um zu berechnen, was Telefonieren und Surfen im jeweiligen Aufenthaltsland kostet, stellt Tellink einen Tarifrechner zur Verfügung. Bei dessen Benutzung sollte man darauf achten, dass es in einigen Ländern Preisunterschiede zwischen Anrufen ins Festnetz oder in Mobilfunknetze gibt.

Bei Aufenthalt in Deutschland kosten innerdeutsche Telefonate (egal in welches Netz) 12 Cent pro Minute. SMS werden mit jeweils 6 Cent berechnet, ein Daten-MB kostet 4 Cent. Eine wirkliche Alternative zu den SIM-Karten von Ethno-Discountern ist Tellink allerdings nicht in jedem Fall, eine Gesprächsminute von Deutschland nach Russland Mobilfunk kostet beispielsweise 36 Cent, in Handy-Netze der USA und China immerhin 12 Cent, in türkische und japanische Mobilfunknetze 23 Cent.

Aber Tellink Roaming ist ja eher dazu gedacht, vom außereuropäischen Ausland beispielsweise nach Deutschland zu telefonieren. Telefonate aus den USA, Japan, der Türkei oder China nach Deutschland werden mit 37 Cent Minutenpreis abgerechnet, aus Russland, Serbien oder Südafrika sind es 41 Cent. Günstiger ist der Minutenpreis von Südkorea nach Deutschland von 12 Cent oder von Israel (18 Cent). Wer von Kuba nach Hause telefoniert, muss 1,21 Euro pro Minute berappen. Wichtig zu wissen ist auch, dass in einigen Ländern Kosten für ankommendes Roaming, also für eingehende Telefonate, berechnet werden. Der Kunde sollte also vor dem Erwerb der SIM-Karte schauen, ob die Preise von und zum gewünschten Land für ihn akzeptabel sind.

Fürs mobile Surfen innerhalb der EU bietet Tellink auch Flatrate-Optionen an. Diese sind für EU-Bürger angesichts von EU-Roaming (ohne Zusatzkosten mit dem heimischen Mobilfunkvertrag) nur wenig attraktiv. Die Preise reichen von 500 MB für 8 Euro, 1 GB für 15 Euro, 2 GB für 29 Euro, 3 GB für 42 Euro und 4 GB für 55 Euro bis zu 5 GB für 68 Euro. Diese Pakete verfallen jeweils nach 30 Tagen beziehungsweise nach Verbrauch des Inklusivvolumens. Tarifrechner: Preise innerhalb Deutschlands Tarifrechner: Preise innerhalb Deutschlands
Screenshot: teltarif.de

Telefonie und Datennutzung im Test

In der Kurzanleitung weist Tellink darauf hin, dass Telefonate per Callback realisiert werden. Grundsätzlich müssen alle Nummern immer mit der internationalen Landesvorwahl inklusive Pluszeichen angewählt werden, auch Nummern in dem Land, in dem man sich gerade befindet. Dann wird nur eine kurze Verbindung zum Callback-Service aufgebaut und der Dienst legt wieder auf. Anschließend erfolgt ein Rückruf vom Callback-System. Nimmt man diesen an, wir die Verbindung zur gewünschten Nummer aufgebaut.

In unserem Test innerhalb Deutschlands klappte dies stets reibungslos. Während des Telefonats steht im Display des Smartphones dann allerdings nicht die Nummer, die man erreichen wollte, sondern die Nummer +32-49-5001210. Im Display des Angerufenen tauchte allerdings die Rufnummer unserer Tellink-SIM auf. Wird der Callback-Service nicht automatisch ausgelöst, verrät Tellink in der Anleitung einen Trick. Der Anwender kann dann folgende Kombination wählen: *132*RUFNUMMER#. Der Rückruf erfolgt dann von einer anderen Zentrale mit der Rufnummer +32-49-5006211. Eine deutsche 0800-Nummer konnten wir mit der SIM nicht anrufen, der Notruf 112 soll laut Tellink aber weltweit funktionieren.

Die Sprachqualität war bei allen von uns geführten Telefonaten gut und entsprach dem Standard eines GSM-Telefonats. Selbst wenn es kurze Aussetzer gab, beeinflusste dies die Verständlichkeit nicht. Rauschen oder andere Störungen sind uns nicht aufgefallen.

Um mit der SIM-Karte im mobilen Internet surfen zu können, muss gegebenenfalls manuell in den Einstellungen des Smartphones ein APN konfiguriert werden. Dieser lautet mobinternet.be, alle anderen Felder wie Benutzername und Passwort bleiben leer. Bei diversen Tests im südhessischen Telekom-Netz erzielten wir mit der SIM von Tellink durchschnittliche Werte von 8 MBit/s im Downstream und 4 MBit/s im Upstream. Der Ping lag zwischen 80 und 100 ms, was bei Roaming-SIM-Karten nicht unüblich ist. Bundles für das Surfen innerhalb der EU Bundles für das Surfen innerhalb der EU
Screenshot: teltarif.de

Fazit zu Tellink: Einfache Handhabung, nur zum Teil günstige Preise

In unserem Test fiel die internationale Roaming-SIM durch die einfache Handhabung auf: Sie wird schnell und versandkostenfrei geliefert und Guthabenaufladungen sind einfach möglich. Die SIM von Tellink ist ab Werk freigeschaltet und muss nicht auf einen bestimmten Namen registriert werden.

Die Telefonie per Callback klappte innerhalb Deutschlands reibungslos und auch ein EU-Datenpaket konnten wir problemlos buchen und sofort nutzen. Bei den Preisen sollte der Interessent aber vorab prüfen, ob der für das jeweilige Reiseland aufgerufene Minutenpreis wirklich günstig ist und ob sich die Anschaffung der SIM lohnt.

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