Horch mal

Überwachung von Telefon- & Internetanschlüssen rückläufig

Die Zahl der genehmigten Telekommunikationsüberwachungen ist zurückgegangen. Spitzenreiter nach wie vor: Bayern.
Von mit Material von dpa

Das Bundesamt für Justiz hat Zahlen zur Telekommunikationsüberwachung veröffentlicht. Das Bundesamt für Justiz hat Zahlen zur Telekommunikationsüberwachung veröffentlicht.
Logo: Bundesamt für Justiz, Foto/Montage: teltarif.de
In Deutsch­land sind 2017 weniger Telefon- und Inter­net­an­schlüsse über­wacht worden als im Jahr zuvor. Insge­samt sei die Zahl der über­wachten Anschlüsse um 12,7 Prozent zurück­ge­gangen, teilte das Bundesamt für Justiz gestern in Bonn mit. 2017 wurden demnach 18 650 Telefon- und Inter­net­an­schlüsse über­wacht - im Rahmen von insge­samt 5629 Er­mittlungs­ver­fahren, was einem Rück­gang um 1,9 Prozent entspricht.

Bayern führend

Das Bundesamt für Justiz hat Zahlen zur Telekommunikationsüberwachung veröffentlicht. Das Bundesamt für Justiz hat Zahlen zur Telekommunikationsüberwachung veröffentlicht.
Logo: Bundesamt für Justiz, Foto/Montage: teltarif.de
Die meisten Verfahren mit Tele­kom­munikations­überwachung wurden in Bayern (1411) geführt, gefolgt von Hessen (844) und Baden-Würt­tem­berg (597). Gemessen an der Einwoh­ner­zahl wurde das Instru­ment in Nord­rhein-West­falen mit nur 376 Verfahren vergleichs­weise wenig genutzt - etwa gleich viele Verfahren hatte Sachsen aufzu­weisen. Berlin lag mit 419 Verfahren darüber. Bevor ein Anschluss abge­hört werden darf, muss ein Richter sich den Fall anschauen und die Geneh­mi­gung zur Über­wa­chung (im Volks­mund "Abhören") erteilen.

Über­wa­chung oft bei Drogen­de­likten

Mit Abstand am häufigsten - in 8847 Fällen - wurde die Tele­kom­mu­ni­ka­tion in Verfahren zu Verstößen gegen das Betäu­bungs­mit­tel­ge­setz über­wacht. Zur Aufklä­rung von Mord und Totschlag wurden 2121 Anschlüsse unter die Lupe genommen. In 1617 Fällen ging es um Frie­dens-, Hoch- oder Landes­verrat.

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