Pauschaltarif

MagentaMobil XL vs. Red XL: Echte Flatrates im Vergleich

Telekom und Vodafone haben neue Smartphone-Tarife mit echter Daten-Flatrate zu Monatspreisen um 80 Euro vorgestellt. Wir haben die Angebote miteinander verglichen.
Von / David Michel

Die Deutsche Telekom überraschte Anfang März mit der Ankündigung ihres neuen Smartphone-Tarifs MagentaMobil XL, der neben einer Allnet-Flat für Telefonate und den SMS-Versand auch eine echte Flatrate für die mobile Internet-Nutzung bietet. Ab 15. Mai bietet Vodafone mit dem Red XL einen vergleichbaren Tarif an. Wir haben uns beide Verträge einmal angesehen.

Grundsätzlich sind die Tarife recht ähnlich. Der MagentaMobil XL der Deutschen Telekom schlägt in der SIM-only-Variante mit einer monatlichen Grundgebühr von 79,95 Euro zu Buche. Kunden, die zum Vertrag ein Top-Smartphone beziehen, zahlen einen Monatspreis von 99,95 Euro. Vodafone-Kunden, die sich für den Red XL ohne Handy entscheiden, sind mit einer Monatsgebühr von 79,99 Euro dabei. In Verbindung mit einem Premium-Smartphone steigt der Basispreis auf 99,99 Euro.

Bei Vodafone sind auch MMS inklusive

Echte Flatrates von Telekom und Vodafone Echte Flatrates von Telekom und Vodafone
Screenshot/Montage: teltarif, Quelle: Telekom/Vodafone
Unter dem Strich ist die Fullflat von Vodafone somit monatlich nahezu vernachlässigbare 4 Cent teurer als das Pendant der Deutschen Telekom. Genau genommen bekommen die Vodafone-Kunden für diesen "Aufpreis" sogar einen Mehrwert (den allerdings vermutlich kaum noch jemand nutzt). Sind bei der Alle-Netze-Flatrate der Telekom Telefongespräche und der SMS-Versand inklusive, so können Vodafone-Kunden auch MMS-Mitteilungen ohne Aufpreis verschicken.

Bei beiden Netzbetreibern bekommen die Kunden eine echte Daten-Flatrate, die ohne Performance-Drossel nach dem Verbrauch einer bestimmten Datenmenge auskommt. Die Kunden haben in beiden Tarifen auch "LTE max." zur Verfügung. Die Telekom wirbt dabei offiziell mit 300 MBit/s im Downstream und 50 MBit/s im Upstream. In einigen Städten stehen punktuell auch schon bis zu 500 MBit/s zur Verfügung. Vodafone gibt für "LTE max." aktuell offiziell bis zu 500 MBit/s an. In einigen Städten steht auch schon bis zu 1 GBit/s im Downstream und 100 MBit/s im Upstream bereit.

Zusätzliche Hotspot-Flatrate bei der Telekom

Telekom-Kunden können im Rahmen ihres Tarifs neben GPRS, UMTS und LTE auch über die WLAN-Hotspots des Konzerns online gehen. Zusätzliche Kosten fallen dafür nicht an. Bei Vodafone ist hingegen keine WLAN-Hotspot-Flatrate im Preis enthalten.

Die Konditionen im EU-Roaming sind bei beiden Netzbetreibern vergleichbar. Die Telefon- und SMS-Flatrates gelten neben Deutschland auch in allen Staaten der Europäischen Union sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein. In der Schweiz werden die EU-Roamingkonditionen wiederum von beiden Providern für Privatkunden nicht angeboten, während Geschäftskunden auch in der Eidgenossenschaft das Roam-like-at-home-Prinzip anwenden können.

Fair-use-Policy für Internet im EU-Roaming

Für den mobilen Internet-Zugang in den EU- und EWR-Staaten greift bei beiden Netzbetreibern die Fair-use-Policy, die im Rahmen der Regulierung ausdrücklich vorgesehen ist. Demnach haben die Kunden im MagentaMobil XL und im Red XL jeden Monat maximal 23 GB ungedrosseltes Datenvolumen im Ausland zur Verfügung. Im kommenden Jahr erhöht sich die Datenmenge gemäß der Regulierung auf 30 GB, im übernächsten Jahr stehen den Kunden dann monatlich 40 GB Auslands-Datenvolumen pro Monat zur Verfügung.

Beide Netzbetreiber ermöglichen in allen aktuellen Postpaid-Tarifen mittlerweile auch Telefonate über LTE (VoLTE) und WLAN (VoWiFi). Voice over LTE ist generell auf die Nutzung innerhalb Deutschlands beschränkt. Das gilt für Vodafone-Kunden auch bei der WLAN-Telefonie. Wer dagegen einen Tarif der Deutschen Telekom nutzt, kann auch im Ausland WLAN-Anrufe führen. Dadurch lassen sich vor allem außerhalb der EU Roamingkosten sparen. Andererseits kann WiFi Calling im Ausland auch zur Kostenfalle werden, wie wir in einer weiteren Meldung bereits berichtet haben.

Teure MultiSIMs bei der Telekom

Bei der Deutschen Telekom haben Interessenten die Möglichkeit, bis zu drei SIM-Karten zum gleichen Mobilfunkvertrag zu bekommen. Perspektivisch soll die Anzahl sogar auf bis zu zehn Karten steigen. Allerdings ist diese sogenannte MultiSIM für Kunden im MagentaMobil XL ein teures Vergnügen. Monatlich 29,95 Euro extra berechnet die Telefongesellschaft pro zusätzlicher SIM-Karte. Hier spielt offenbar die Angst vor der Möglichkeit, dass sich mehrere "Freunde" eine Flatrate teilen könnten, eine Rolle mit.

Vodafone bietet die UltraCard für Privatkunden in den seit Ende Oktober gültigen Tarifen gar nicht mehr an. Dafür haben die Kunden die Möglichkeit, Red+-Zusatzkarten zu buchen. Dieses Angebot besteht auch für den Red-XL-Tarif, wobei das Datenvolumen auf einer solchen zusätzlichen SIM-Karte auf 10 GB beschränkt ist. Die Red+-Karten kommen mit eigener Rufnummer und eignen sich daher nicht, um beispielsweise auf einem zweiten Handy unter der gewohnten Rufnummer erreichbar zu bleiben. Red+ Allnet inklusive Sprach-Flat gibt es ab 20 Euro pro Monat, die reine Daten-SIM ist für 10 Euro monatlich zu bekommen.

MagentaMobil XL und Red XL gegenübergestellt

  Telekom Vodafone
  Magenta Mobil XL Red XL
Grundgebühr 79,95 79,99
Einrichtung 39,95 39,99
Mindestlaufzeit 24 Monate
Nutzungsentgelte  
Fest / Mobil / Box 0,00
SMS-Versand 0,00
Highspeed-Volumen unbegrenzt
Max. Downstream / Upstream 500 / 50 MBit/s
Besonderheiten - Monatl. 23 GB im EU-Ausland inklusive
- Hotspot-Flat inklusive
- Monatl. 23 GB im EU-Ausland inklusive
Stand: Mai 2018, Preise in Euro

Und was macht o2?

Telefónica hat bislang nicht auf die neuen Tarife seiner Mitbewerber reagiert. In einer Stellungnahme nach dem Start des MagentaMobil XL im März erklärte die Pressestelle des Unternehmens, mit o2 Free biete man bereits seit 2016 "unlimited data" an. Dabei gilt es aber zu berücksichtigen, dass das nur für die Nutzung des aus heutiger Sicht veralteten UMTS-Netzes und mit einer maximalen Datenübertragungsgeschwindigkeit von 1 MBit/s gilt. Für LTE und die maximale Übertragungsgeschwindigkeit gibt es bei o2 Free weiterhin Limits. Dafür sind die Tarife schon ab 19,99 Euro im Monat zu bekommen. Für 5 Euro Aufpreis gibt es o2 Free zudem mit nur einem Monat Mindestlaufzeit. Bei Telekom und Vodafone müssen sich die Kunden für zwei Jahre binden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass nun auch auf dem deutschen Markt bezahlbare Mobilfunktarife mit echter Flatrate angekommen sind. Preise um 80 Euro im Monat sprechen sicher nicht jeden Kunden an. Wer keine echte Flatrate braucht oder sich einen entsprechenden Vertrag nicht leisten möchte, profitiert dennoch von der aktuellen Entwicklung. So hat die Telekom für MagentaEINS-Kunden das monatliche Highspeed-Datenvolumen in den kleineren MagentaMobil-Tarifen verdoppelt, Vodafone spendiert den Red-Tarifen im Rahmen einer Aktion ebenfalls zusätzliches ungedrosseltes Datenvolumen.

Wenn Sie auf der Suche nach einem Tarif sind, der Ihren Nutzungsgewohnheiten am nächsten kommt, werfen Sie doch einmal einen Blick auf unseren Tarifvergleich, mit dem Sie leicht ein passendes Angebot ermitteln können.

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