Wechsel

Vodafone-Chef fordert Strafzahlung für nicht erschienenen Techniker

Wenn bei einem Anschlusswechsel der Techniker nicht kommt, würde der Vodafone-Chef die Kunden gerne mit 250 Euro entschädigen. Doch im Festnetz trifft Vodafone oftmals keine Schuld.
Von Thorsten Neuhetzki

Entschädigung, wenn der Techniker nicht kommt? Entschädigung, wenn der Techniker nicht kommt?
Foto: dpa
Es ist immer wieder ein Ärgernis für Kunden, die ihren Anbieter wechseln und auf einen Techniker der Telekom warten müssen. Nur die Telekom darf die Leitungen schalten und muss dafür je nach Situation in die Wohnung des Kunden - auch wenn die Leitung für Vodafone, 1&1 oder easybell geschaltet wird.

Doch immer wieder ist zu hören, dass der Techniker nicht kommt. Der neue Vodafone-Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter bezeichnet es sogar als das "Telko-Ärgernis Nummer eins in Deutschland". Im Interview mit dem Handelsblatt sagte er, man sollte die Kunden dafür entschädigen, wenn sie einen Urlaubstag dafür verbrauchen. Mit Blick auf den Vorlieferanten Deutsche Telekom sagte er: "Wenn man in Bonn deutsche Verbraucher wirklich ernst nähme, wäre dieser Missstand [der nicht kommenden Techniker] schon längst abgestellt. Und wenn es nicht anders geht: Warum ersetzt man dem Kunden den vergeblichen Urlaubstag nicht mit 250 Euro[...]?" Den Betrag sieht er als durchschnittlichen Wert eines solchen Tages.

Branchen-Maßnahme müsste wohl von der Politik getragen werden

Entschädigung, wenn der Techniker nicht kommt? Entschädigung, wenn der Techniker nicht kommt?
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Vodafone habe solche Maßnahmen immer wieder angeregt, letztlich müsste es aber eine Branchenentscheidung sein, die auch von der Politik mitgetragen werden müsse. Aus der Telekom-Zentrale habe man aber bislang anders als aus anderen Teilen der Branche kein positives Feedback erhalten.

Für die Wettbewerber ist es doppelt ärgerlich, wenn die Anschaltung fehlschlägt. Nicht nur, dass der Kunde die Dienste (noch) nicht nutzen kann - der Kunde hat auch einen schlechten Start mit dem Anbieter. Oftmals geben die Kunden dem neuen Anbieter die Schuld für das Scheitern der Anschaltung, obwohl dieser zumindestens dann wenn es um die klassischen Telefonleitungen mit DSL und VDSL geht keinen Einfluss auf die Leitungsschaltung hat. Vodafone hat sich in weiten Teilen Deutschlands mit dem Kabelnetz der ehemaligen Kabel Deutschland inzwischen Alternativen ins Unternehmen geholt. Im Kabelnetz ist der Anbieter quasi Herr im eigenen Haus und nicht auf Vorlieferanten angewiesen.

Übrigens: Wenn Sie einen Festnetzanbieterwechsel planen, ist es für einen nahtlosen Übergang wichtig, dass der Kunde dem bisherigen Anbieter nicht selbst kündigt, sondern dieses dem neuen Anbieter überlässt. Mehr dazu lesen Sie in einem Ratgeber.

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