Kooperation

Telekom kauft VDSL-Leitungen ein: Das sind die Tarife

Die Telekom hat heute ihre erste offizielle Kooperation mit einem Wettbewerber vorgestellt. Sie kauft Leitungen bei innogy ein und vermarktet sie unter eigenem Namen. Wir haben die Tarife für Sie kurz vorgestellt.
Aus Berlin berichtet Thorsten Neuhetzki

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Ab sofort vermarktet die Telekom nicht mehr nur eigene Leitungen, sondern kauft sie auch bei ihren Mitbewerbern ein. Den Anfang macht sie mit einem Ableger des Stromkonzerns RWE, innogy Telnet. Vor allem Anschlüsse in Regionen, in denen die Telekom selbst kein VDSL anbietet, werden eingekauft, so dass die Telekom ihren Kunden auch dort schnelle Leitungen anbieten kann. Wie die Telekom heute zusammen mit innogy in Berlin bekannt gab, handelt es sich dabei um etwa 55 000 Haushalte in 60 Ortsnetzen, die Zugriff auf die neuen Tarife haben. Damit bestätigten sie einen Bericht von teltarif.de vom gestrigen Sonntag. Allerdings beschränke sich die Zusammenarbeit zunächst auf VDSL-Leitungen von innogy. Zu einem späteren Zeitpunkt sei jedoch geplant, auch echte Glasfaserleitungen einzukaufen. In den fraglichen Regionen hatte die Telekom bislang nur ADSL2+ angeboten.

Doch es gelten nicht die normalen Telekom-Konditionen. Da die Leitungen von anderen Anbietern nicht ohne Weiteres in das bestehende Buchungssystem integriert werden können, bedient man sich eines Tricks und hat ein eigenes Callcenter und eine eigene Webseite [Link entfernt] geschaltet, über die interessierte Kunden buchen können.

Nur zwei Doppel-Flatrates buchbar

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Aktuell sind es jedoch nur zwei Tarife, die Telekom-Neukunden in diesem Vermarktungsgebiet zur Verfügung stehen. Dabei handelt es sich um ZuhauseStart M und ZuhauseStart L. Die Tarife sind weitgehend identisch mit den üblichen Telekom-Doppelflatrate-Tarifen: 50 bzw. 100 MBit/s im Downstream und 10 bzw. 40 MBit/s im Upstream. Die Kosten betragen im ersten Jahr monatlich 19,95 Euro in beiden Tarifen. Ab dann fallen monatlich 39,95 Euro bzw. 44,95 Euro an. Obwohl es sich offenbar größtenteils um FTTB-Anschlüsse handelt, die eingekauft werden - das Glasfaserkabel also bis zum Haus des Kunden gelegt ist - werden zunächst keine schnelleren Tarife angeboten. Bereitstellungskosten gibt es nicht.

Im Unterschied zu den üblichen Telekom-Angeboten funktioniert der Anschluss nicht mit einem Speedport-Router. Die Telekom empfiehlt eine FRITZ!Box 7490. Diese bietet sie selbst zum Kauf an, der Nutzer kann sich aber auch selbst um den Router kümmern. Zudem ist es nicht möglich, das TV-Angebot Entertain bei diesen Anschlüssen hinzubuchen. Ziel sei aber, das komplette Telekom-Produktportfolio anzubieten, wie es aus Telekom-Kreisen heißt. Telekom-Deutschland-Chef Niek Jan van Damme sagte bei der Vorstellung der Kooperation: "Wir können derzeit unser Entertain- und unser MagentaEins-Tarifportfolio nicht abbilden. Für uns war es wichtig, schnell und umfänglich ein Angebot zu realisieren."

Weitere Details, was den neuen Telekom-Start-Anschluss von den übrigen Angeboten bei der Telekom unterscheidet, haben wir in einem weiteren Artikel beleuchten. Gegenüber den regulären Telekom-Tarifen gibt es derzeit einige zahlreiche Nachteile. Das ist insbesondere auch deshalb interessant, weil die Telekom in gar nicht all zu ferner Zukunft weitere Kooperationen dieser Art bekanntgeben will. Darunter wird nach Informationen von teltarif.de eine Kooperation der Telekom mit EWE Tel sein.

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