Vergleich

Zero Rating: Telekom StreamOn vs. Vodafone Pass

Die Telekom startete im April 2017 mit StreamOn. Ein halbes Jahr später ging der Vodafone Pass als Konkurrenzprodukt an den Start. Wir zeigen Unterschiede und Gemeinsamkeiten auf.
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Die Deutsche Telekom konnte in den vergangenen gut zwölf Monaten bereits mehr als 220 StreamOn-Partner gewinnen. Dabei kamen gerade zu Monatsbeginn Neuzugänge hinzu, auf die viele Kunden lange gewartet haben. Nach dem ZDF bietet nun auch die ARD ihre Smartphone- und Tablet-Apps im Rahmen der Zero-Rating-Optionen an. Das sind neben der ARD-Mediathek auch die Audiothek der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Dazu kommen die ARD-App und das Angebot der Tagesschau.

Im vergangenen Jahr hatte die Arbeitsgemeinschaft der Landesrundfunkanstalten zunächst verlauten lassen, noch darüber zu entscheiden, ob man sich an StreamOn beteiligt. Landessender wie Radio Bremen hatten zwischenzeitlich aber ihre eigenen Apps für StreamOn angemeldet. Zudem waren die Liveprogramme der ARD-Anstalten bereits über den Radioplayer.de, einem StreamOn-Partner der ersten Stunde zu empfangen.

Stillstand bei Vodafone Pass

Telekom mit mehr als 220 StreamOn-Partnern Telekom mit mehr als 220 StreamOn-Partnern
Foto: Telekom
Vodafone startete seine Zero-Rating-Optionen im Oktober mit nur 25 Diensten, von denen einige (Messenger+, GigaTV) auch noch vom Netzbetreiber selbst kommen. Seitdem wurde das Angebot nicht mehr erweitert. Dabei hatte der Düsseldorfer Telekommunikationsdienstleister ebenso wie sein Bonner Mitbewerber angekündigt, alle Interessenten mit legalen Diensten, die zu einem der Vodafone Pässe passen, als Partner zu akzeptieren. So wollen die Netzbetreiber das Gebot der Netzneutralität gewährleisten. Warum Vodafone auch rund ein halbes Jahr nach dem Start keine neuen Partner aufgenommen hat, bleibt unklar. Anfang März teile die Pressestelle auf Anfrage mit, eigentlich sei die Erweiterung bereits geplant gewesen. Seitdem sind nun auch schon wieder einige Monate vergangen, ohne dass die Kunden weitere Dienste zur Verfügung haben. Denkbar wären technische Probleme - etwa bei der Abrechnung des Zero Ratings - oder aber Vodafone will vor einer Erweiterung des Angebots die Entscheidung der Bundesnetzagentur zur Rechtmäßigkeit der Pässe abwarten.

Echte Flatrate statt Zero Rating?

Während Telekom und Vodafone auf eine Entscheidung zur Rechtmäßigkeit ihrer Zero-Rating-Dienste warten, gehen die Netzbetreiber mit neuen Tarifen in die Offensive. So bietet die Deutsche Telekom mit MagentaMobil XL seit März einen Smartphone-Tarif mit echter Daten-Flatrate an. In den anderen Tarifen wurde das monatliche Highspeed-Datenvolumen zumindest für MagentaEINS-Kunden verdoppelt.

Vodafone hat für Geschäftskunden ebenfalls neue Tarife mit echter Daten-Flatrate aufgelegt. Ein vergleichbarer Tarif für private Nutzer soll nach Berichten aus Branchenkreisen in den nächsten Wochen folgen. Zudem hat auch Vodafone aktionsweise das monatliche Datenvolumen in einigen seiner Smartphone-Tarife erhöht. So ist es denkbar, dass Vielnutzer künftig vielleicht direkt zur echten Flatrate greifen statt Zero-Optionen zu buchen, bei denen man immer wieder überlegen muss, ob der gerade genutzte Dienst von der Berechnung des Datenvolumens ausgenommen ist oder nicht.

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