Halbieren ist machbar: Telekom macht die SIM-Karte kleiner
Kleinere SIM bei der Telekom
Foto: Telekom
Die Deutsche Telekom verkleinert die SIM-Karte. Wie das Unternehmen heute mitteilte, soll damit ein weiterer Beitrag zur Vermeidung von Plastikmüll geleistet werden. In Zukunft sollen die SIM-Karten nicht mehr im bisher üblichen Scheckkarten-Format verkauft werden. Stattdessen werde die Halterung des eigentlichen Chips um die Hälfte verkleinert. Damit entstehe allein in diesem Jahr 17,5 Tonnen weniger Plastikmüll in Deutschland.
Die bisherige Form der SIM-Karte reicht auf die Anfänge des GSM-Mobilfunks hin, als die gesamte Scheckkarten-ähnliche Zugangskarte zum Handynetz ins Autotelefon, ins Porty oder in eines der ersten Handys eingeschoben wurde. Die Mini-SIM, bei der die eigentliche Chip-Karte schon deutlich kleiner ist, kam erst Jahre später. Die nochmals kleinere Micro-SIM wurde vor neun Jahren im iPhone 4 erstmals eingesetzt.
Heute ist bei den meisten Smartphones die erneut geschrumpfte Nano-SIM Standard. Diese nimmt nur noch einen Bruchteil der Fläche der ursprünglichen "Scheckkarte" ein. Wohl nur noch aus Tradition werden die Triple-SIMs, die sich je nach Bedarf als Mini-, Micro- oder Nano-SIM ausstanzen lassen, in der schon früher üblichen Form ausgeliefert.
Neues SIM-Format bei EDEKA smart schon vor einem Jahr
Kleinere SIM bei der Telekom
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Dass es auch anders geht, zeigte die Telekom Multibrand GmbH schon vor rund einem Jahr, als die neue Prepaidmarke EDEKA smart gestartet und damit erstmals die SIM verkleinerten Format ausgeliefert wurde. Weitere Marken wie FCB Mobil und Lifecell folgten. So konnten nach Telekom-Angaben schon 2018 rund 3,8 Tonnen Plastikmüll vermieden werden.
In diesem Jahr geht die Telekom in die Offensive und stellt das SIM-Träger-Format auch für die eigenen Vertrags- und Prepaidkunden sowie für congstar und verschiedene Wholesale-Partner wie Talkline, klarmobil und High (das frühere Sparhandy) um. Mit MagentaMobil Prepaid startete schon Ende 2018 die Umstellung, die nun sukzessive fortgesetzt wird. Nach dem Verkauf der Restvolumina an alten Karten werden nur noch die neuen Varianten ausgeliefert.
"Seit den 90er Jahren war das Scheckkartenformat das Maß der Dinge in Sachen SIM-Kartenauslieferung. Wir haben uns gefragt, warum eigentlich", sagt Philipp Mertens, Geschäftsführer der Telekom Deutschland Multibrand GmbH. "Mit derselben Menge an Plastik können wir auch zwei SIM-Karten ausliefern." Dabei ist die Telekom zwar Vorreiter in Deutschland. International gibt es aber noch weitere Netzbetreiber, die dem Beispiel folgen, etwa Mauritius Telecom und Emtel auf Mauritius.
In Zukunft werden allerdings wohl immer mehr Smartphones, Tablets und Smartwatches ganz ohne physische SIM-Karte auskommen. Die eSIM hat in ersten Geräten bereits Einzug gehalten.