Deutsche Telekom schließt ein Fünftel ihrer Shops
Telekom dünnt Filialnetz aus
Foto: teltarif.de
Bereits im vergangenen Sommer gab es Hinweise darauf, dass die Deutsche Telekom ihr Filial-Netz ausdünnen will. Unter Mitarbeitern des Konzerns kursierten nach den ersten Berichten bereits Gerüchte, welche konkreten Änderungen vorgesehen sind. Danach war es monatelang ruhig um die Sparpläne. Jetzt hat der Bonner Telekommunikationskonzern die Berichte nicht nur bestätigt sondern angekündigt, dass die Kürzungen für Kunden und Mitarbeiter noch drastischer ausfallen werden wie seinerzeit vermutet.
Wurde im Juli 2019 angenommen, die Telekom wolle rund 40 Ladengeschäfte schließen, so hat das Unternehmen nun angekündigt, sich bis zum Jahresende 2021 sogar von 99 ihrer bislang 504 Telekom Shops in ganz Deutschland zu trennen. Hintergrund sei eine Veränderung von Markt und Kundenverhalten. So gingen die Besuche im stationären Handel zurück, während gleichzeitig der Online-Umsatz steige.
Künftig nur noch vier Vertriebsregionen
Telekom dünnt Filialnetz aus
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Die nun beschlossenen Maßnahmen sollen nach Telekom-Angaben zu einer verbesserten Organisationsstruktur und einer Anpassung der Personalbestände führen. Die organisatorischen Neuerungen wie die ebenfalls geplante Reduzierung der Vertriebsregionen von sechs auf vier will der Konzern bereits zum 1. Juli 2020 umsetzen.
"Wir sind uns unserer Verantwortung als Arbeitgeber gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr bewusst und werden die notwendigen Personalanpassungen ausnahmslos sozialverträglich gestalten", so Björn Weidenmüller, Geschäftsführer für das Operative Geschäft der Deutschen Telekom Privatkunden-Vertrieb GmbH, in einer Stellungnahme.
Telekom: "Halten an Shop-Infrastruktur fest"
Die Telekom wolle an ihrer bundesweiten Shop-Infrastruktur trotz der Kürzungen festhalten. Rund 86 Prozent aller Kunden hätten auch künftig in weniger als 20 Kilometer Entfernung einen Shop des Unternehmens zur Verfügung. Für alle anderen Kunden bedeutet die Schließung zahlreicher Ladenlokale aber, dass sie zum Teil erheblich längere Anfahrten in Kauf nehmen müssen, wenn sie persönliche Beratung oder Hardware benötigen.
Die Telekom will zudem weiterhin "in loyale und markenstarke Partner investieren und so die sich ergänzenden Stärken bündeln", wie es in einer Stellungnahme des Konzerns heißt. Es gibt allerdings auch Prozesse, die ein Partner-Shop nicht genauso wie eine Original-Netzbetreiber-Filiale erledigen kann - etwa wenn es um Geschäftskunden-Verträge geht.
Erst vor wenigen Tagen hatte die Telekom neue Mobilfunk-Prepaidtarife angekündigt, die ab kommender Woche erhältlich sind.