Netzausbau

Telekom: 95 Prozent LTE-Abdeckung bis Jahresende

Die Telekom will bis Ende 2019 mehr als 3000 neue Mobilfunk-Standorte bauen, um Versorgungslücken zu schließen. Im Festnetz fällt der Startschuss für Super-Vectoring.
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Telekom-Chef Timm Höttges Telekom-Chef Timm Höttges
Foto: Telekom
Die Deutsche Telekom sieht sich selbstbewusst in der Führungsrolle beim Breitbandausbau. Das unterstrich der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Tim Höttges, auf der Hauptversammlung des Konzerns, die erstmals in der Geschichte des Konzerns am Firmensitz in Bonn stattfand. 5,4 Milliarden Euro seien dabei im vergangenen Jahr in Deutschland in Netze oder neue Rechenzentren investiert worden. Bei einem Marktanteil von 40 Prozent im Breitbandmarkt werde die Telekom so bis zum Jahresende 80 Prozent der Haushalte und Unternehmen direkt oder indirekt mit schnellem Internet versorgen.

Höttges konkretisierte die Breitband-Ausbaupläne seines Konzerns. Demnach hat die Telekom sowohl im Mobilfunk-, als auch im Festnetzbereich ambitionierte Pläne. So erhöhe das Unternehmen seine Investitionen, um noch bestehende Funklöcher zu schließen. In diesem Jahr will die Telekom 1200 neue Standorte bauen, im kommenden Jahr seien 2000 weitere Standorte für das Mobilfunknetz geplant.

Bis zum Jahresende will die Deutsche Telekom 95 Prozent der Bevölkerung mit LTE versorgen - ein Ziel, das durchaus realistisch ist, wenn man bedenkt, dass die Telekom einem Vergleich der offiziellen Netzabdeckungskarten der deutschen Betreiber zufolge sogar schon 93 Prozent Flächenversorgung mit LTE bietet. Höttges will neben Deutschland auch "in ganz Europa" 95 Prozent LTE-Bevölkerungsabdeckung erreichen. Er konkretisierte allerdings nicht, wie das erreichbar ist, zumal die Telekom nicht in allen europäischen Ländern über eigene Mobilfunknetze verfügt.

Höttges: "Unser Glasfasernetz umfasst 455 000 Kilometer"

Telekom-Chef Timm Höttges Telekom-Chef Timm Höttges
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Zum Thema Festnetz erklärte Höttges: "Unsere Kritiker nehmen ständig das Wort Kupfer in den Mund. Wir nehmen Glasfaser in die Hand. 40 000 Kilometer haben wir 2017 in Deutschland verlegt. 240 000 Baugruben haben wir ausgehoben. Genug, um 13 000 Sattelschlepper zu füllen. Und in diesem Jahr bauen wir nochmal mehr. 60 000 Kilometer Glasfaser. Unser Glasfasernetz umfasst 455 000 Kilometer. Der nächste Wettbewerber hat rund 58 000 Kilometer."

Die Telekom verfolge bei ihrem Ausbau die Strategie "mit Milliarden für Millionen", so Höttges. Dem Unternehmen sei es wichtig gewesen, möglichst schnell und möglichst flächendeckend für hohe Bandbreiten zu sorgen. Derzeit würden 20 Millionen Haushalte VDSL mit bis zu 100 MBit/s bekommen. Bis zum Jahresende soll die Zahl auf 26 Millionen steigen. Dabei steht auch der Start der Super-Vectoring-Technik an. So will die Telekom 15 Millionen Haushalte bis zum Jahreswechsel bis zu 250 MBit/s versorgen.

Höttges verwies außerdem auf die immer wichtiger werdenden Upload-Geschwindigkeiten. Hier biete die Telekom mit bis zu 40 MBit/s mehr als die Kabelnetzbetreiber. "Wir alle sind im Netz nicht mehr nur Empfänger. Sondern wir sind Sender. Und mit dem Netz der Telekom sind Sie sendefähig", so der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens abschließend.

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