Mehrfach-SIMs

Telekom MultiSIM 3+ und o2 Connect im Vergleich

Bis zu elf SIM-Karten können mittlerweile mit dem gleichen Mobilfunkvertrag genutzt werden. Wir haben die Angebote von Telekom und o2 miteinander verglichen.
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Zusammen mit ihren neuen Business-Mobil-Tarifen hat die Deutsche Telekom Anfang Februar auch die seit langem geplante MultiSIM 3+ eingeführt. Damit haben Interessenten die Möglichkeit, bis zu zehn zusätzliche SIM-Karten zu ihrem Smartphone-Vertrag zu bekommen. Ein ähnliches Produkt gibt es bei o2 mit der Connect-Option bereits seit dem vergangenen Jahr. Wir haben die beiden Angebote miteinander verglichen.

Die MultiSIM 3+ von der Deutschen Telekom ist derzeit nur in den aktuellen Business-Mobil-Tarifen zu bekommen. Wer noch einen älteren Tarif nutzt, muss in ein aktuelles Preismodell wechseln. Anwender mit einem Privatkunden-Vertrag sind bis auf weiteres auf die auch bislang schon möglichen zwei zusätzlichen SIM-Karten pro Rufnummer begrenzt.

Neue MultiSIM-Möglichkeiten im Vergleich Neue MultiSIM-Möglichkeiten im Vergleich
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Bei o2 ist die Connect-Option wiederum ein Privatkunden-Produkt. Ebenfalls Anfang Februar hat die Münchner Telefónica-Marke die Buchungsmöglichkeiten gegenüber der bisherigen Praxis eingeschränkt. War das Feature bislang in allen o2-Free-Tarifen mit Ausnahme des o2 Free unlimited zu bekommen, so können Neukunden die zusätzlichen SIM-Karten nur noch in Verbindung mit einem o2-Free-Boost-Tarif bestellen.

Bis zu zehn zusätzliche SIM-Karten

Bei der Telekom bekommen die Kunden bis zu zehn zusätzliche SIM-Karten. Zusammen mit der Hauptkarte stehen somit maximal elf SIM-Karten pro Vertrag zur Verfügung. Auf maximal fünf Geräten lassen sich eingehende Anrufe parallel signalisieren. Welche Karten dafür genutzt werden sollen, lässt sich über den passwortgeschützten Kundenbereich der Telekom-Webseite konfigurieren.

Bei o2 erhalten die Kunden bis zu neun Zusatzkarten, sodass zusammen mit der Hauptkarte maximal zehn SIMs verfügbar sind. Neukunden bekommen bis zu zwei MultiCards, die sich wie die Hauptkarte für Telefonate und den mobilen Internet-Zugang nutzen lassen. Bei den bis zu sieben weiteren SIMs handelt es sich um reine Datenkarten ohne Telefonie-Funktion.

Bestandskunden, die mehr als drei "echte" MultiCards besitzen (was bei Geschäftskunden-Verträgen möglich ist), können diese uneingeschränkt weiter nutzen. Werden neue Karten bestellt, so sind das dann automatisch reine Daten-SIMs, mit denen es nicht möglich ist, zu telefonieren. Die Datenkarten bei o2 Connect sind zudem auf die Nutzung in Deutschland und im EU-Roaming begrenzt.

SMS/MMS jeweils nur auf einer SIM

Bei der Telekom muss sich der Kunde zur SMS/MMS-Nutzung für eine bestimmte SIM-Karte entscheiden. Bei o2 sind abgehende Mitteilungen zumindest mit allen MultiCards möglich. Für eingehende Nachrichten muss auch wieder eine bestimmte SIM-Karte ausgewählt werden. Der Wechsel der SMS/MMS-SIM ist bei beiden Netzbetreibern jederzeit per USSD-Code möglich.

Eingehende Anrufe werden bei der Telekom - wie beschrieben - auf bis zu fünf Endgeräten parallel signalisiert. Bei o2 standardmäßig auf der Hauptkarte und den MultiCards. Per USSD-Code kann die Anrufsignalisierung für einzelne Karten auch ab- und bei Bedarf später wieder eingeschaltet werden. Das ist sinnvoll, wenn die entsprechende Karte ohnehin in einem reinen Daten-Endgerät wie einem mobilen Hotspot genutzt wird.

MultiSIM 3+ vorerst nur für Geschäftskunden MultiSIM 3+ vorerst nur für Geschäftskunden
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Bei o2 gibt es eine Einschränkung, die Telekom-Kunden nicht kennen: Telefonate über LTE (VoLTE) und WLAN (WiFi Calling) sind nur mit der SIM-Karte möglich, die für die SMS/MMS-Nutzung eingerichtet wurde. Mit den anderen SIMs ist es dennoch möglich, zu telefonieren - allerdings nur über GSM und UMTS. Ist das Smartphone im LTE-Netz eingebucht, so erfolgt eine automatische Umschaltung auf 2G oder 3G (Circuit Switched Fallback).

Gleicher Tarif wie auf der Hauptkarte

Für beide Netzbetreiber gilt, dass mit allen zusätzlichen SIM-Karten der Tarif der Hauptkarte mitgenutzt wird. Zudem können die Nutzer über das SIM-Format selbst entscheiden. Anstelle einer herkömmlichen Betreiberkarte ist demnach auch eine eSIM möglich, wie sie sich bei einigen Smartphone- und Smartwatch-Modellen einsetzen lässt.

o2 Connect nur noch in Boost-Tarifen verfügbar o2 Connect nur noch in Boost-Tarifen verfügbar
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Den größten Unterschied zwischen der MultiSIM3+ von der Deutschen Telekom und o2 Connect stellen zweifellos die Kosten dar. o2 Connect ist ohne Aufpreis erhältlich, bei der Telekom kostet jede zusätzliche SIM-Karte monatlich 4,95 Euro, im Tarif Business Mobil XL Plus sogar 29,95 Euro. Ausnahme sind die Tarife Business Mobil M und L, wo eine bzw. zwei Zusatzkarten ohne Aufpreis im Vertrag enthalten sind.

Vodafone hat erst Mitte vergangenen Jahres seine Red+MultiSIM eingeführt. Dabei sind die Kunden auf zwei zusätzliche SIM-Karten zur Hauptkarte beschränkt. Abseits dessen können Interessenten weitere Red+-Tarife buchen. Diese sind eher mit Partner- oder Zweitkarten vergleichbar, weniger mit einer klassischen MultiSIM.

Weitere Einzelheiten zum Thema MultiSIM finden Sie auch in unserem Ratgeber zu den Mehrkarten-Lösungen.

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