Neustart

Neue Joyn-App der Telekom: Wird Messaging-Dienst jetzt erfolgreich?

Nachdem die erste Telekom-App für Joyn so wie der Messaging-Dienst selbst kein wirklicher Erfolg war, wagt der Netzbetreiber nun einen Neustart. Wir erläutern, von welchen Änderungen die Nutzer profitieren.
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Neue Joyn-App der Telekom für iOS Neue Joyn-App der Telekom für iOS
Bild: Telekom, Apple - Screenshot: teltarif.de
Der von einem internationalen Konsortium entwickelte Messaging-Standard RCS-e kam in Deutschland unter dem Markennamen Joyn auf den Markt und sollte im Produktportfolio der Netzbetreiber so nach und nach die betagte SMS ablösen. Doch die Realität sah ganz anders aus: Erstens waren unzählige Smartphone-Nutzer längst zur WhatsApp und Konsorten gewechselt und Joyn kämpfte nach seiner zögerlichen Einführung mit technischen Problemen und unausgereiften Apps. Neue Joyn-App der Telekom für iOS Neue Joyn-App der Telekom für iOS
Bild: Telekom, Apple - Screenshot: teltarif.de

Dass der Messaging-Markt aber nach wie vor in Bewegung ist, zeigt die Übernahme von WhatsApp durch Facebook: Viele Nutzer haben seither dem Dienst mit dem weißen Hörer in der grünen Sprechblase den Rücken gekehrt und sich nach sichereren Alternativen umgeschaut. Es ist zu vermuten, dass die Telekom und Vodafone, die in Deutschland bisher Joyn-Dienste betreiben, einen Teil dieser unzufriedenen WhatsApp-Abwanderer für sich gewinnen wollen.

Neue Joyn-App der Telekom für iOS und Android verfügbar

Vor wenigen Stunden hat die Telekom eine komplett runderneuerte App für den Joyn-Dienst bereitgestellt. Smartphone-Nutzer können diese für iOS und und Android [Link entfernt] herunterladen.

Außer dem neuen Design hat nun ein Push-Dienst Einzug gehalten, mit dem die Joyn-Nutzer sich über den Eingang neuer Nachrichten informieren lassen können. Die Kommunikation mit Freunden, die Joyn nicht nutzen, ist trotzdem über die Joyn-App möglich: In der Beschreibung der Android-App weist die Telekom darauf hin, dass nun auch der Versand von klassischen SMS und MMS möglich ist.

Die App erkennt automatisch, ob der Partner Joyn verwendet und integriert diesen dann in die Kontaktliste. Hat der Chat-Partner kein Joyn, wechselt die App in das SMS-/MMS-Fenster. Die App weist darauf hin, dass je nach Mobilfunkvertrag für den Versand klassischer SMS und MMS gegebenenfalls Zusatzkosten anfallen.

Ersteinrichtung muss über mobiles Datennetz erfolgen

Die Telekom erläutert, dass die Ersteinrichtung von Joyn über das mobile Datennetz stattfinden muss. Erst danach kann der Dienst auch über WLAN genutzt werden. Die einzige Abfrage, die stattfindet, ist, ob Freunde aus dem Adressbuch bereits Joyn nutzen. Im Gegensatz zu anderen Messenger-Diensten wird das Adressbuch nicht zentral auf einem Server gespeichert. Alle Nutzerdaten und Messaging-Inhalte werden bei Joyn verschlüsselt. Das Datenvolumen wird bei Joyn nicht erfasst und darum auch nicht berechnet.

Die Dienste "joyn Chat" und "Datei senden" sind innerhalb Deutschlands für Telekom-Privatkunden in allen Laufzeitverträgen mit monatlichem Grundpreis ohne Zusatzkosten nutzbar. Das gilt für Kunden mit einer Xtra-Prepaid-Karte, die z.B. die Xtra Handy Flat oder Xtra SMS-Flat 1000 in alle Netze oder Xtra Triple mit 3-fach-Flat gebucht haben. Der Dienst "Kamera zuschalten" wird minutenbasiert zum Preis einer Sprachminute gemäß des Tarifes abgerechnet. Bei der Nutzung innerhalb von Flat-Verbindungen sollen keine Zusatzkosten anfallen. Für alle Telekom-Kunden werden die Joyn-Zusatz-Dienste (Chat, Datei senden und Kamera zuschalten) bis 31. Dezember grundsätzlich nicht berechnet. congstar-Kunden können Joyn nach wie vor nicht nutzen.

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