Fiberdays 19

Fiberdays: Die Telekom stellt Fiber-Plattform vor

Auf den Fiberdays hat die Telekom eine neue Plattform vorgestellt, um den Glasfaserausbau in Deutschland zu beschleunigen. Auf der Messe in Wiesbaden sucht sie nach Kooperationspartnern für die "Fiber-Plattform".
Von Marc Hankmann

Fiberdays19 Blankenburg Telekom Fiber-Plattform Dido Blankenburg, Vorstandsbeauftragter der Deutschen Telekom für Breitbandkooperationen, stellte auf den Fiberdays die Fiber-Plattform vor
MH Media
Beim Eröff­nungs­kon­gress der Fiberdays stellte Dido Blan­ken­burg, Vorstands­be­auf­tragter der Tele­kom für Breit­band­ko­ope­ra­tionen, die neue Platt­form vor. Sie besteht aus drei Ebenen: dem Netz­be­sitz (InfCo), dem Netz­be­trieb (NetCo) und dem Diens­te­an­gebot (ServCo). Auf der Ebene des Netz­be­sitzes sieht die Telekom insbe­son­dere die Stadt­werke, vor, die Glas­fa­ser­netze auszu­bauen und diese zu „gebiets­kon­kreten Miet­preisen“ an die Telekom vermieten. Für sich selbst sehen die Bonner ein dauer­haftes Nutzungs­recht vor.

Geht es in der untersten Ebene um die Vermie­tung passiver Infra­struk­turen in PON-Bauweise, dreht sich auf der Ebene des Netz­be­triebs alles um die Bereit­stel­lung und den Betrieb aktiver Netz­kom­po­nenten durch die Telekom. Auf dieser Plattform­ebene agiert die Telekom allein, wenn­gleich es nach dem Vorbild des Whole­sale-Modells der Telekom auch aktive Vorleis­tungs­pro­dukte für Dritte geben soll. „Netz­betrieb ist unser Grund­ge­schäft“, sagte Blan­ken­burg auf den Fiber­days.

Auf der Suche nach Part­nern

Fiberdays19 Blankenburg Telekom Fiber-Plattform Dido Blankenburg, Vorstandsbeauftragter der Deutschen Telekom für Breitbandkooperationen, stellte auf den Fiberdays die Fiber-Plattform vor
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Auf der dritten Ebene findet der Dienste­wett­be­werb statt. Auch hier tritt die Telekom als Anbieter auf, ist aber nur einer von vielen, denen die Bonner über in einem Open-Access-Modell Zugriff auf die Infra­struktur geben wollen. Auch Stadt­netzbetreiber können auf dieser Ebene aktiv werden. „Es besteht die Möglich­keit für regio­nale An­bieter, unter eigener Marke und mit eigenem Endkun­den­ma­nage­ment aufzu­treten“, erklärte Blan­ken­burg bei der Präsen­ta­tion in Wies­baden. Mit diesem Konzept ist die Telekom über­zeugt, die Abde­ckung mit FTTH-Anschlüssen erhöhen zu können. Auf den zwei­tä­tigen "Fiber­days" macht sich Blan­ken­burg und sein Team auf die Suche nach Gesprächs­part­nern. Wie die Branche auf die Fiber-Platt­form reagiert, insbe­son­dere auf die zentrale Rolle der Telekom, die auf allen drei Ebenen vertreten ist, wird sich zeigen. Fest­zu­halten ist jeden­falls, dass die Gräben zwischen dem ehema­ligen Mono­po­listen und den übrigen Markt­teil­neh­mern geringer werden. Bestes Beispiel dafür ist die jüngste Verein­ba­rung zwischen Telekom und EWE für ein Joint Venture zum Glas­fa­ser­ausbau in Nord­west­deutsch­land.

Auch der Breko selbst hat eine neue Kooperative vorgestellt: Eine Tiefbaubörse.

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