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Echte Mobilfunk-Flatrate: Teurer statt günstiger

Die Deut­sche Telekom hat die Grund­gebühren für eine echte Mobil­funk-Flat­rate Anfang September erhöht statt gesenkt. Mehrere Mitbe­werber-Ange­bote sind zum Teil deut­lich güns­tiger.
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Flatrate-Preis erhöht Flatrate-Preis erhöht
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Die Deut­sche Telekom hat zur IFA Anfang September neue Mobil­funk-Tarife einge­führt. Einmal mehr galt dabei das Motto "mehr für mehr", nach dem der Bonner Konzern bereits seit einigen Jahren handelt. Das heißt, die Kunden bekommen bessere Inklu­sivleis­tungen - etwa in Form von mehr Daten­volumen als bisher. Dafür erhöhen sich die monat­lichen Grund­gebühren.

In einem Fall wurde der Grund­preis aller­dings erhöht, ohne dass die Kunden - abseits von der Frei­schal­tung für den neuen Mobil­funk­stan­dard 5G - mehr Inklu­sivleis­tungen bekommen: Gemeint ist der Tarif MagentaMobil XL, der Allnet-Flat­rate, zu der die Nutzer auch eine echte Flat­rate für die mobile Internet-Nutzung inner­halb Deutsch­lands erhalten. Hier zahlen Neukunden seit Anfang September monat­lich 84,95 Euro. Bisher waren es 79,95 Euro.

Ziehen die Mitbe­werber bald nach?

Flatrate-Preis erhöht Flatrate-Preis erhöht
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War der Tarif zu seiner Einfüh­rung im März 2018 noch eine Inno­vation, weil er erst­mals auf dem deut­schen Mobil­funk­markt eine echte Flat­rate auf Monats­preise unter 100 Euro drückte, so hat die Telekom mit der jetzt erfolgten Preis­erhö­hung das falsche Zeichen gesetzt. Dabei steht zu befürchten, dass die Mitbe­werber nach­ziehen werden, da der höhere Preis jetzt "markt­üblich" sei.

Noch deut­licher fällt die Preis­erhö­hung für Kunden mit dem Fest­netz/Mobil­funk-Kombi­angebot MagentaEINS aus. Anstelle der bisher 10 Euro bekommen Neukunden seit Anfang September nur noch 5 Euro Bonus monat­lich. Das heißt, anstelle der bislang 69,95 Euro kostet MagentaMobil XL im MagentaEINS-Vorteil jetzt 79,95 Euro.

Die Telekom mag sich die hohen Preise aufgrund der unbe­stritten guten Netz­qualität erlauben können. Nichts­desto­trotz hat der Konzern hier ein falsches Zeichen gesetzt. Echte Flat­rates sind hier­zulande im euro­päischen Vergleich ohnehin unver­hält­nismäßig teuer. Jetzt gehen die Preise sogar nach oben statt nach unten.

Echte Flat­rates bei Voda­fone, o2 und freenet FUNK

Voda­fone hatte in diesem Jahr die Preise für die klei­neren Red-Tarife eben­falls ange­hoben, dafür aber die Inklu­sivlei­sungen verbes­sert. Der Red XL mit echter Daten-Flat­rate kostet aber weiterhin 79,99 Euro. Bei o2 liegt der Free-Unli­mited-Tarif mit 59,99 Euro sogar deut­lich unter den Preisen für die vergleich­baren Tarife von Telekom und Voda­fone und mit freenet FUNK hat ein Discounter ein Angebot aufge­legt, das selbst den o2-Preis noch­mals halbiert.

Nun ist es kaum zu erwarten, dass Telekom und Voda­fone sich kurz­fristig dem Preis­niveau von freenet FUNK oder auch nur o2 annä­hern. Eine Preis­erhö­hung ist aber sicher ein Schritt in die falsche Rich­tung - noch dazu quasi ohne einer Verbes­serung der Inklu­sivleis­tungen.

Eine Über­sicht zu Mobil­funk-Tarifen, die auch eine unli­mitierte Daten-Flat­rate bieten, haben wir in einem Ratgeber zusam­menge­fasst.

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