Kurz-Test: Das leistet das 5G-Netz der Telekom in Berlin
Die Deutsche Telekom hat anlässlich der IFA in der vergangenen Woche offiziell ihr 5G-Netz gestartet. In Berlin sind nach Angaben des Netzbetreibers bereits 66 Antennen für den neuen Netzstandard in Betrieb. Damit biete das Unternehmen in der Bundeshauptstadt das größte zusammenhängende, mit 5G versorgte Gebiet Deutschlands. Dabei hatte der Konzern mit einem Testnetz bereits Vorarbeit geleistet.
Wir waren mit dem Huawei Mate 20X 5G und einer "herkömmlichen" Telekom-Vertragskarte im Tarif Business Mobil L in der Berliner Innenstadt unterwegs und wollten das 5G-Netz einem Test unterziehen. Dabei steuerten wir von Westen kommend den Potsdamer Platz an, der sich der Netzabdeckungskarte der Telekom zufolge zwar am Rande, aber noch innerhalb des versorgten Bereichs befindet. Das Smartphone buchte sich allerdings nicht ins 5G-Netz ein. Auch nach einem Neustart verblieb es auf LTE.
5G von der Telekom in Berlin getestet
Foto: Telekom
Am Leipziger Platz Erstkontakt mit dem 5G-Netz
Wir fuhren auf der Leipziger Straße weiter nach Osten. Kurz hinter dem Leipziger Platz unternahmen wir einen weiteren Test. Nach einem neuerlichen Reboot des Telefons signalisierte dieses, dass das 5G-Netz nun gut empfangen werden kann. Das S-Meter des Huawei Mate 20X 5G zeigte Vollausschlag an.
Vermutlich hätte der Netzstandardwechsel (oder vielmehr die zusätzliche Nutzung von 5G) nach einiger Wartezeit auch automatisch geklappt. Generell machten wir bei den Tests im Berliner Telekom-Netz die Erfahrung, dass es nach Erreichen des Versorgungsbereichs stets eine Weile dauert, bis der 5G-Standard mitgenutzt und entsprechend auf dem Handy-Display angezeigt wird.
Erreicht man hingegen ein von Vodafone mit 5G versorgtes Gebiet, so bucht sich das gleiche Smartphone deutlich schneller ein - eine SIM-Karte von Vodafone vorausgesetzt. Das könnte mit unterschiedlichen Netzparametern zusammenhängen. Denkbar wäre auch, dass die Firmware des Huawei Mate 20X 5G im Vodafone-Netz derzeit besser arbeitet als im Telekom-Netz.
G-Net-Track-Pro-Anzeige bei 5G-Empfang
Foto: teltarif.de
Schwankende Datenübertragungsraten
Die Datenübertragungsraten waren im Test sehr unterschiedlich, teilweise auch ohne Standortwechsel. Haben wir einmal rund 340 MBit/s im Downstream gemessen, so waren es im nächsten Test mehr als 500 MBit/s. Noch höhere Messwerte haben wir nur an Stellen mit nicht ganz so dichter Bebauung erzielt, so zum Beispiel im Bereich von Kreuzungen. Hier lagen die Downstream-Werte teilweise bei mehr als 600 MBit/s.
Spitzenwerte von mehr als 1 GBit/s gab es bei unserem Test nicht, doch immerhin zeigte die Speedtest-App mehrfach Ergebnisse von mehr als 700 MBit/s bei Downloads an. Der Maximalwert lag am späten Freitagabend vergangener Woche bei 844 MBit/s. Die Daten für Upstream und Ansprechzeiten sind für den 5G-Test nicht relevant, da 5G aktuell "nur" das LTE-Netz im Downstream unterstützt. Alles andere läuft weiterhin über den 4G-Standard.
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