Flächendeckend: Telekom schaltet HSPA+ mit 42,2 MBit/s frei
UMTS-Sendemasten der Telekom senden nun mit 42,2 MBit/s
Foto: teltarif.de
Die Telekom hat ihren lange angekündigten Ausbau des
UMTS-Netzes in dieser Woche vollzogen. Wie ein Sprecher
des Unternehmens gegenüber teltarif.de sagte, seien in den vergangenen Tagen nahezu alle der knapp
20 000 UMTS-Basisstationen
aufgerüstet worden und senden nun mit dem
HSPA+-Standard mit einer Datenrate von 42,2 MBit/s. Nur noch eine überschaubare
Anzahl einzelner Stationen sei noch nicht aufgerüstet.
UMTS-Sendemasten der Telekom senden nun mit 42,2 MBit/s
Foto: teltarif.de
In der Praxis werden die Kunden diese Geschwindigkeit aber kaum bekommen, da es sich bei Mobilfunkzugängen
um ein Shared Medium handelt. Das heißt, alle Kunden teilen sich die maximal verfügbare Bandbreite.
Zudem bräuchte der Kunde für das Surfen mit 42,2 MBit/s im Downstream die passende Hardware.
Die Telekom bietet dafür den web'n'walk Stick Business II an, der ohne Vertrag 99,95 Euro kostet.
Mit einem Datenvertrag berechnet die Telekom ab 4,95 Euro für den Stick.
Weitere Hürde beim Erreichen der Bandbreite: Die meisten der Telekom-Tarife lassen gar keinen
Maximalspeed von 42,2 MBit/s zu. Selbst der
web'n'walk connect L Premium für knapp 40 Euro im Monat
lässt nur 7,2 MBit/s zu. Bis zu 100 MBit/s (über LTE) lässt nur der
web'n'walk connect XXL für
74,95 Euro im Monat zu. Der maximale Upstream der Basisstationen liegt bei 5,78 MBit/s.
Zu- und Abführung des Datenverkehrs nun über Glasfasernetze
Um die Mobilfunkanlagen fit für die neue Geschwindigkeit bei der Datenübertragung zu machen, hat die Telekom ihre Anlagen mit Glasfaser ans Festnetz, das das Rückgrat eines jeden Mobilfunknetzes ist, angeschlossen. Bisher waren viele Standorte noch über eine Leitung aus Kupfer angebunden. Auf dem Kupferkabel ist die Übertragungsgeschwindigkeit jedoch begrenzt. Glasfaser ist hingegen das schnellste Leitermedium der Welt. Hier können die Daten ungebremst übertragen werden. Um die Kunden möglichst wenig zu stören, wurden diese Umstellungen immer in den frühen Morgenstunden durchgeführt, wenn wenig Verkehr auf dem Netz ist.
Die Umstellung auf Glasfaserzuführung ermöglicht es der Telekom auch, künftig weitere Geschwindigkeitsstufen oder LTE auf den Sendemasten anzubieten. Eine Abführung des aufkommenden Datenverkehrs über Kupferkabel wäre nicht möglich gewesen. Andere Netzbetreiber führen ihren Mobilfunkverkehr neben Glasfaser oder Kupfer auch über Richtfunkanlagen ab.
Mit den höher werdenden Bandbreiten wird Mobilfunk zunehmend eine Alternative für einen Internetzugang, ist DSL nicht oder nur schlecht verfügbar. Welche Alternativen es außerdem zu DSL gibt, haben wir diese Woche in einem Ratgeber zusammengefasst.