Update

Telegram: Update bringt Neuerungen für den Gruppenchat

Der Messenger-Dienst Tele­gram hat ein neues Update veröf­fent­licht. Diesmal profi­tieren vor allem die Grup­penchats. So haben Admins nun den soge­nannten "Slow Mode" zur Verfü­gung, um Plau­derta­schen zu diszi­plinieren.
Von Wolfgang Korne

Telegram-Administratoren können Chat-Teilnehmern jetzt eine Zwangspause verordnen. Telegram-Administratoren können Chat-Teilnehmern jetzt eine Zwangspause verordnen.
Grafik: telegram
Die Macher des WhatsApp-Konkur­renten Tele­gram haben ein weiteres Update veröf­fent­licht. Es bringt im Wesent­lichen drei mehr oder weniger große Neue­rungen für den Grup­penchat. Die erste wird all jene freuen, die stets vergessen, den „Bitte nicht stören“- Modus zu akti­vieren. Rück­sichts­volle Menschen, die ihren Chat-Partner nicht aus den Gedanken oder dem Schlaf reißen möchten, können jetzt bei Tele­gram die akus­tische Benach­rich­tigung unter­drücken. Dazu muss nur der Send-Button länger gehalten werden. Der Chat-Partner bekommt dann unab­hängig von seinen eigenen Einstel­lungen ledig­lich optisch ange­zeigt, dass eine neue Nach­richt einge­troffen ist. Das funk­tioniert auch bei Grup­penchats.

Zwangs­pause für undis­zipli­nierte Dauer­quat­scher

Telegram-Administratoren können Chat-Teilnehmern jetzt eine Zwangspause verordnen. Telegram-Administratoren können Chat-Teilnehmern jetzt eine Zwangspause verordnen.
Grafik: telegram
Die zweite Neue­rung soll helfen, chao­tische Grup­penchats besser zu struk­turieren. Dazu kann der Mode­rator der Gruppe einen soge­nannte Slow Mode einrichten. Dann dürfen vorlaute Grup­penmit­glieder erst nach einer vorge­gebenen Zeit wieder einen Beitrag senden. Ein Timer zeigt an, wie lange das noch dauert. Die Funk­tion kann auch nur fall­weise zuge­schaltet werden. Und schließ­lich können Grup­penvor­sitzende nun für ihre Admins Spitz­namen verteilen. Spaß muss ja schließ­lich auch sein.

Tele­gram macht WhatsApp Konkur­renz

Tele­gram gehört zu den ernst­haften Konkur­renten von WhatsApp. Immer, wenn irgendwo auf der Welt WhatsApp gesperrt wird oder ein neuer Skandal am Hori­zont auftaucht, erlebt der Messenger Dienst, der offi­ziell in Dubai behei­matet ist, großen Zulauf. Und das, obwohl auch Tele­gram nicht unbe­dingt zu den sichersten Diensten gehört. So sind gewöhn­liche Chats nicht End-to-End-verschlüs­selt. Das gibt es ledig­lich bei soge­nannten geheimen Chats, die aber bei Grup­penchats nicht möglich sind. Auch die Verbin­dung zu den Servern gilt als nicht mehr sicher.

Immerhin: Die Soft­ware für die Clients ist größ­tenteils Open Source. Gegen­über WhatsApp hat Tele­gram auch einige Vorteile: So lässt sich der Dienst beispiels­weise auf mehreren Geräten gleich­zeitig nutzen, die Preis­gabe der eigenen Tele­fonnummer ist nicht unbe­dingt notwendig.

Tummel­platz für rechte Grup­pierungen

Derzeit erlebt Tele­gram auch großen Zuspruch von rechten Grup­pierungen. So ist etwa die laut Poli­tikwis­senschaft­lern im „Grenz­bereich zwischen Konser­vatismus und Rechts­extre­mismus“ ange­siedelte Zeitung "Berliner Frei­heit" dort genauso mit einem Kanal zu finden, wie der von Face­book und Insta­gram gebannte Spre­cher der "Iden­titären Bewe­gung Öster­reich" Martin Sellner. Und seit 3. August versucht auch die ehema­lige öster­reichi­sche FPÖ mit ihren Anhän­gern Kontakt auf Tele­gram zu halten.

Bereits Ende Juni hatte es bei Tele­gram ein Update gegeben. Die wich­tigsten dama­ligen Neue­rungen können Sie in einem weiteren Bericht nach­lesen.

Mehr zum Thema Telegram