Telegram: Update bringt Neuerungen für den Gruppenchat
Telegram-Administratoren können Chat-Teilnehmern jetzt eine Zwangspause verordnen.
Grafik: telegram
Die Macher des WhatsApp-Konkurrenten Telegram haben ein weiteres Update veröffentlicht. Es bringt im Wesentlichen drei mehr oder weniger große Neuerungen für den Gruppenchat. Die erste wird all jene freuen, die stets vergessen, den „Bitte nicht stören“- Modus zu aktivieren. Rücksichtsvolle Menschen, die ihren Chat-Partner nicht aus den Gedanken oder dem Schlaf reißen möchten, können jetzt bei Telegram die akustische Benachrichtigung unterdrücken. Dazu muss nur der Send-Button länger gehalten werden. Der Chat-Partner bekommt dann unabhängig von seinen eigenen Einstellungen lediglich optisch angezeigt, dass eine neue Nachricht eingetroffen ist. Das funktioniert auch bei Gruppenchats.
Zwangspause für undisziplinierte Dauerquatscher
Telegram-Administratoren können Chat-Teilnehmern jetzt eine Zwangspause verordnen.
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Die zweite Neuerung soll helfen, chaotische Gruppenchats besser zu strukturieren. Dazu kann der Moderator der Gruppe einen sogenannte Slow Mode einrichten. Dann dürfen vorlaute Gruppenmitglieder erst nach einer vorgegebenen Zeit wieder einen Beitrag senden. Ein Timer zeigt an, wie lange das noch dauert. Die Funktion kann auch nur fallweise zugeschaltet werden.
Und schließlich können Gruppenvorsitzende nun für ihre Admins Spitznamen verteilen. Spaß muss ja schließlich auch sein.
Telegram macht WhatsApp Konkurrenz
Telegram gehört zu den ernsthaften Konkurrenten von WhatsApp. Immer, wenn irgendwo auf der Welt WhatsApp gesperrt wird oder ein neuer Skandal am Horizont auftaucht, erlebt der Messenger Dienst, der offiziell in Dubai beheimatet ist, großen Zulauf. Und das, obwohl auch Telegram nicht unbedingt zu den sichersten Diensten gehört. So sind gewöhnliche Chats nicht End-to-End-verschlüsselt. Das gibt es lediglich bei sogenannten geheimen Chats, die aber bei Gruppenchats nicht möglich sind. Auch die Verbindung zu den Servern gilt als nicht mehr sicher.
Immerhin: Die Software für die Clients ist größtenteils Open Source. Gegenüber WhatsApp hat Telegram auch einige Vorteile: So lässt sich der Dienst beispielsweise auf mehreren Geräten gleichzeitig nutzen, die Preisgabe der eigenen Telefonnummer ist nicht unbedingt notwendig.
Tummelplatz für rechte Gruppierungen
Derzeit erlebt Telegram auch großen Zuspruch von rechten Gruppierungen. So ist etwa die laut Politikwissenschaftlern im „Grenzbereich zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus“ angesiedelte Zeitung "Berliner Freiheit" dort genauso mit einem Kanal zu finden, wie der von Facebook und Instagram gebannte Sprecher der "Identitären Bewegung Österreich" Martin Sellner. Und seit 3. August versucht auch die ehemalige österreichische FPÖ mit ihren Anhängern Kontakt auf Telegram zu halten.
Bereits Ende Juni hatte es bei Telegram ein Update gegeben. Die wichtigsten damaligen Neuerungen können Sie in einem weiteren Bericht nachlesen.