Netztest

Mobiles Internet im Netz vom Telefónica im Test

Wir haben zwei Monate lang auf Reisen den Internet-Zugang in den deutschen Mobilfunk-Netzen unter die Lupe genommen. Aus dem Telefónica-Netz hatten wir dazu gleich zwei SIM-Karten zur Verfügung.
Von

Auch in der hessischen Kurstadt Bad Orb hinterließ Telefónica einen guten Eindruck. Hier haben wir bis zu 41,51 MBit/s im Downstream und 12,67 MBit/s im Upstream gemessen. Die Pingzeiten lagen um 18 ms, was ebenfalls ein sehr guter Wert ist. Im mittelhessischen Gießen-Allendorf hatten wir anstelle von LTE nur das UMTS-Netz des Münchner Betreibers zur Verfügung. Die Übertragungsraten waren dafür aber durchaus in Ordnung und mit bis zu 15,86 MBit/s im Downstream und 3,55 MBit/s im Upstream noch auf ADSL-Niveau. Dafür ließen die Ansprechzeiten zwischen 41 und 45 ms zu wünschen übrig.

Am Autobahnparkplatz Quillerwald in Nordhessen hatten wir zwar LTE zur Verfügung. Dafür waren die Datenraten mit 2,46 bis 3,85 MBit/s im Downstream und 1,84 bis 2,65 MBit/s im Upstream recht schlecht. Die Reaktionszeiten lagen hier ebenfalls nur zwischen 39 und 40 ms. In Cuxhaven waren die Resultate recht unterschiedlich. Im etwas außerhalb liegenden Stadtteil Altenwalde lagen die maximalen Downstream-Werte zwischen 14,35 und 16,82 MBit/s, während wir bei Uploads auf magere 1,38 bis 1,58 MBit/s kamen. Im Fährhafen haben wir dagegen nur 7,29 bis 9,36 MBit/s bei Downloads und 350 bis 570 kBit/s bei Uploads gemessen.

Die Netzkonsolidierung von Telefónica ist noch nicht abgeschlossen Die Netzkonsolidierung von Telefónica ist noch nicht abgeschlossen
Foto: Telefónica
Im unterfränkischen Heinrichsthal war Telefónica nur mit dem GSM-Netz und mit einem EDGE-basierten Internet-Zugang vertreten. Immerhin ließ sich der Internet-Zugang nutzen, wenn auch mit sehr geringer Geschwindigkeit. So haben wir 30 bis 50 kBit/s bei Downloads und 30 bis 80 kBit/s bei Uploads gemessen. Ansprechzeiten zwischen 241 und 320 ms sind für 2G-Verhältnisse in Ordnung, so dass die Datenverbindung zumindest für Text-E-Mails und Chats per WhatsApp ausreichend war.

Webradio-Empfang im Telefónica-Netz

Für unseren Streaming-Test haben wir wieder die Bundesstraße 276 von Biebergemünd kommend Richtung Norden genommen, um dann auf der Autobahn 66 Richtung Fulda weiterzufahren. Dabei hatten wir zunächst nur GSM und EDGE zur Verfügung. Danach standen im Wechsel UMTS und LTE bereit, wobei das Signal auch auf der Autobahn zeitweise sehr schwach war.

Wir haben mit der TuneIn-Radio-App einen Stream mit 128 kBit/s ausgewählt. Dieser konnte auf den ersten etwa acht Kilometern der insgesamt rund 40 Kilometer langen Strecke überhaupt nicht gehört werden. Als wir UMTS und später LTE zur Verfügung hatten, klappte die Wiedergabe. Allerdings gab es auch auf der Autobahn immer wieder - wenn auch kurze - Aussetzer.

Fazit: Netz muss weiter verdichtet werden

Vor allem in Ballungsgebieten haben auch Telefónica-Kunden mittlerweile weitgehend das LTE-Mobilfunknetz zur Verfügung. An Orten mit intensiver Nutzung lässt jedoch die Performance zu wünschen übrig. In ländlichen Regionen müssen die Interessenten häufiger als bei Vodafone und der Deutschen Telekom auf 4G verzichten. Zudem ist das LTE - oder UMTS-Netz mobil teilweise nur schwach zu empfangen, da die Abstände zwischen den Basisstationen offenbar größer als bei den Mitbewerbern sind. Allerdings gilt es zu bedenken, dass die Netz-Konsolidierung noch nicht abgeschlossen ist. Enttäuschend ist indes - ähnlich wie bei Vodafone - der eher schleppende LTE-Ausbau in die Fläche.

Die Tests der anderen Netzbetreiber

Auch die Netze von Telekom und Vodafone haben wir auf den Prüfstand gestellt. Lesen Sie hier den Telekom-Netztest. Den Vodafone-Test haben wir in in einer weiteren Meldung veröffentlicht.

Mehr zum Thema Netztest