Drillisch übernimmt 20 Prozent der Netzkapazität von Telefónica Deutschland
Drillisch will 20 Prozent der Netzkapazitäten von Telefónica Deutschland abnehmen.
Bild: drillisch.de
Im Zuge der anstehenden Übernahme der deutschen KPN-Tochter E-Plus hat Telefónica Deutschland
heute eine Vereinbarung mit Drillisch geschlossen, in der sich Drillisch verpflichtet,
zusätzlich zu dem Bedarf für seine bestehenden Kunden 20 Prozent der Kapazität
aller Mobilfunknetze abzunehmen, die sich nach dem Vollzug des geplanten
Erwerbs der E-Plus Gruppe unter der Kontrolle der Telefónica Deutschland
befinden werden. Diese zusätzlichen 20 Prozent sollen im Rahmen eines fünfjährigen Gleitpfades
erreicht werden. Darüber hinaus hat Drillisch das Recht, weitere Anteile der
Kapazität dieser Netze zu erwerben, allerdings höchstens bis zu 10 Prozent.
Telefónica Deutschland gewährt Drillisch im Wege eines Mobile-Bitstream-Zugangsmodells Zugang zu dem künftigen gemeinsamen Netz von Telefónica Deutschland und E-Plus sowie zu aktuellen und künftigen technischen Entwicklungen auf diesem Netzwerk, welche Drillisch seinen Kunden anbieten kann. Drillisch ist im deutschen Mobilfunkmarkt unter anderem durch Marken wie simply, Phonex, McSIM oder hellomobil vertreten.
Drillisch will 20 Prozent der Netzkapazitäten von Telefónica Deutschland abnehmen.
Bild: drillisch.de
Der Abschluss der Vereinbarung erfolgte im Hinblick auf die in Kürze
anstehende Entscheidung der Europäischen Kommission in dem
Fusionskontrollverfahren zum Erwerb von E-Plus durch Telefónica
Deutschland. Durch diese Vereinbarung sollen einzelne Zusagen umgesetzt
werden, die Telefónica Deutschland im Rahmen des Fusionskontrollverfahrens
angeboten hat, um wettbewerbsrechtliche Bedenken der Europäischen
Kommission auszuräumen. Entsprechend wird die Vereinbarung mit Drillisch nur wirksam,
wenn die Europäische
Kommission den Erwerb von E-Plus bedingt freigibt und bestätigt, dass die
Vereinbarung mit Drillisch die mit der Freigabeentscheidung möglicherweise
verknüpften Bedingungen und Auflagen erfüllt.
Wie bereits am Montag berichtet heißt es, dass EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia der milliardenschweren Übernahme noch in dieser Woche unter Auflagen zustimmen werde. Offiziell läuft die Frist, bis zu der die obersten Kartellwächter Europas eine Entscheidung treffen müssen, noch bis zum 10. Juli.