4G

o2-Netzausbau: Erst 66 Prozent LTE-Flächenabdeckung

Telefónica versorgt derzeit 66 Prozent der Fläche Deutschlands mit seinem LTE-Mobilfunknetz. Vor allem bei der Indoor-Versorgung gibt es Defizite. Untersucht wurde auch die Netzabdeckung in den einzelnen Bundesländern.
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Details zum LTE-Ausbau von Telefónica Details zum LTE-Ausbau von Telefónica
Foto: teltarif.de
Die jüngsten Netztests haben es gezeigt: Vor allem wenn es um die LTE-Netzabdeckung geht, liegt Telefónica noch weit hinter seinen Mitbewerbern Telekom und Vodafone zurück. Das Onlineportal allnet-flatrate.net hat nun die Daten ausgewertet, die die Telefónica-Marke o2 auf ihrer Webseite bereitstellt. Hier liefert die Münchner Telefongesellschaft recht genaue Daten zur Funkversorgung, das Datenmaterial ist recht aktuell und o2 unterscheidet auch zwischen der Versorgung im Freien und der Abdeckung innerhalb von Gebäuden.

Verglichen wurde auch der Versorgungsgrad aus dem Jahr 2015 mit dem aktuellen Stand, sodass nachvollziehbar ist, in welchem Umfang Telefónica sein 4G-Netz in den vergangenen drei Jahren erweitert hat. Ganz einfach war die Auswertung der Netzabdeckungskarten nicht. o2 stellt nämlich speziell für die LTE-Versorgung immer nur recht kleine Ausschnitte zur Verfügung. So wurde das Gesamtbild durch das Zusammensetzen von 500 Teilstücken erzeugt. Das gleiche Verfahren wurde den Angaben zufolge bereits vor drei Jahren angewendet. Details zum LTE-Ausbau von Telefónica Details zum LTE-Ausbau von Telefónica
Foto: teltarif.de

17 Prozent Steigerung in drei Jahren

Wie es weiter heißt, war bereits 2015 ein Ausbau vor allem in Großstädten und Ballungszentren festzustellen. Der Netzabdeckungsgrad lag auf die Fläche bezogen bei 49 Prozent. Nun wurde das Netz in den Städten und Ballungsgebieten leicht ausgedehnt. Dazu hat Telefónica Verbindungsstraßen wie Autobahnen zwischen den bereits versorgten Regionen abgedeckt, aber kaum neue Regionen mit dem schnellen Datennetz erschlossen. Innerhalb der vergangenen drei Jahre seit die Flächendeckung um 17 Prozentpunkte auf 66 Prozent gestiegen.

Besonders groß seien die Defizite, wenn man speziell die Versorgung innerhalb von Gebäuden betrachtet. Aktuell liege der Versorgungsgrad innerhalb von Gebäuden bei 47 Prozent innerhalb der grundsätzlich mit LTE abgedeckten Fläche. Betrachtet man die gesamte Fläche Deutschlands, so liegt der Indoor-Versorgungsgrad bei noch recht bescheidenen 31 Prozent.

Vollversorgung in Berlin, Bremen und Hamburg

Entwicklung der 4G-Abdeckung von 2015 bis heute Entwicklung der 4G-Abdeckung von 2015 bis heute
Foto: allnet-flatrate.net
Untersucht wurde auch die LTE-Abdeckung nach Bundesländern. Einer Vollversorgung der Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg stehen nur 46 Prozent Flächendeckung in Brandenburg bzw. 51 Prozent in Rheinland-Pfalz und 53 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern gegenüber. Überdurchschnittliche Werte wurden in Schleswig-Holstein (84 Prozent), Nordrhein-Westfalen (78 Prozent), Niedersachsen (75 Prozent) und im Saarland (73 Prozent ermittelt).

Betrachtet man auch hier speziell die Versorgung innerhalb von Gebäuden, so gibt es nur in Berlin (98 Prozent) eine nahezu vollständige Versorgung. Bei mehr als 50 Prozent liegen darüber hinaus nur Hamburg (89 Prozent) und Bremen (85 Prozent), während sich Mecklenburg-Vorpommern (15 Prozent), Brandenburg und Rheinland-Pfalz (jeweils 21 Prozent) sowie Thüringen und Bayern (jeweils 29 Prozent) am anderen Ende der Skala befinden.

Die Kollegen von allnet-flatrate.net räumen ein, dass das Verfahren natürlich nur so genau wie die Datenbasis sein kann. Den o2-Angaben zufolge seien die letzten Änderungen am 10. April eingepflegt worden, sodass die Informationen recht aktuell sind. Bei der offiziellen Netzabdeckungskarte handele es sich aber vermutlich um ein "Best-Case-Szenario", das anhand der Standorte, Sendeleistungen und Antennendiagramme errechnet wurde. In der Praxis wurden bei Stichproben in Aachen an fünf ausgewählten Standorten jedoch schlechtere Ergebnisse erzielt.

Auch in einem Editorial sind wir auf die Netzabdeckung und -probleme von Telefónica eingegangen.

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