3G/4G

Telefónica: Intelligente Umschaltung zwischen UMTS und LTE

Telefónica verteilt die Kunden in der Berliner U-Bahn intelligent zwischen den Netzstandards LTE und UMTS. Dieses Loadbalancing könnte ein Modell für weitere Orte mit hoher Netzauslastung sein.
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Telefónica optimiert mobiles Internet in Berliner U-Bahn Telefónica optimiert mobiles Internet in Berliner U-Bahn
Foto: teltarif.de
Telefónica will offenbar den mobilen Internet-Zugang für die Kunden optimieren, indem eine automatische Umschaltung zwischen UMTS und LTE erfolgt. Diese Beobachtung von Kunden bestätigte die Pressestelle des Münchner Mobilfunk-Netzbetreibers auf Anfrage von teltarif.de. Weitere Einzelheiten sind derzeit noch nicht bekannt. So ist es beispielsweise noch unklar, an welchen Orten dieses als "Loadbalancing" bezeichnete Feature zum Einsatz kommt.

Auch die teltarif.de-Redaktion hatte in den vergangenen Wochen entsprechende Beobachtungen gemacht, und zwar in der Berliner U-Bahn, wo Telefónica als bislang einziger Mobilfunk-Netzbetreiber neben GSM auch mit UMTS und LTE vertreten ist. Der 3G- und 4G-Ausbau erfolgte ursprünglich noch von E-Plus. LTE wurde mit der Verlagerung auf den neuen Telefónica-Frequenzbereich um 1800 MHz allerdings auf die o2-Netzkennung 262-07 umgeschaltet.

Bereits kurz nach der Neukonfiguration haben wir LTE von Telefónica in der Berliner U-Bahn getestet. Die Ergebnisse waren sehr gut. So war es beispielsweise möglich, TV-Livestreams unter anderem von Sky Go und Zattoo zu nutzen. Allerdings war in Zeiten mit intensiver Nutzung - etwa morgens und nachmittags im Berufsverkehr - auch zu beobachten, dass das LTE-Netz zum Teil völlig überlastet war, weil nahezu alle Kunden hier eingebucht sind, während auf UMTS ein schneller Internet-Zugang zur Verfügung stand.

UMTS-Empfang trotz LTE-Verfügbarkeit

Telefónica optimiert mobiles Internet in Berliner U-Bahn Telefónica optimiert mobiles Internet in Berliner U-Bahn
Foto: teltarif.de
Nun ist zu beobachten, dass die Kunden trotz verfügbarem LTE-Zugang teilweise automatisch ins UMTS-Netz verschoben werden, so dass sich die Last zwischen diesen beiden Technologien besser verteilt. Die Folge ist, dass die Wahrscheinlichkeit eines überlasteten Internet-Zugangs sinkt.

Zu Zeiten, als LTE in der Berliner U-Bahn nur für Kunden aus dem bisherigen E-Plus-Netz, nicht aber für o2-Nutzer zur Verfügung stand, war das 3G-Netz dank des hier geöffneten National Roaming regelmäßig überlastet. Dieses Problem tritt durch die Verteilung der Nutzer auf UMTS und LTE nicht mehr oder nur noch stark eingeschränkt auf.

Angesichts der punktuellen Überlastungen des LTE-Netzes von Telefónica in verschiedenen Großstädten stellt sich die Frage, ob die Lösung in der Berliner U-Bahn nicht ein Modell auch für andere Punkte mit hoher Netzauslastung sein kann. Auch wenn über UMTS nicht die von LTE bekannten Spitzengeschwindigkeiten zu erreichen und die Ansprechzeiten systembedingt höher sind, hätten die Kunden doch zumindest wieder einen brauchbaren mobilen Internet-Zugang zur Verfügung, was in den vergangenen Monaten nicht immer der Fall war.

Telefónica rüstet auch LTE wieder auf

In einer weiteren Meldung berichten wir darüber, dass der nach Kundenzahlen größte deutsche Mobilfunk-Netzbetreiber aber auch sein LTE-Netz weiter aufrüstet, so dass sich die Lage perspektivisch wieder entspannen könnte.

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