Themenspezial: Verbraucher & Service Statement

Nach Kritik: Tele Columbus bleibt hart

Die Verbraucherzentrale Sachsen und Tele Columbus vertreten komplett unterschiedliche Positionen: Während die Verbraucherschützer den Zwangswechsel als ungültig bewerten, sieht der Konzern keinen Nachbesserungs­bedarf.
Von Daniel Rottinger

Tele Columbus Tele Columbus bleibt bei alten Überzeugung
Bild: Tele Columbus
Seit Ende April 2015 begleitet uns und unserer Leser das Thema Zwangswechsel bei Tele Columbus. Die Ursache dafür ist die Abschaffung des Internet-Only-Pakets, die einen Wechsel in einen teureren Tarif zur Folge hatte. Dadurch erhöht sich der Preis für einige Bestandskunden seit dem 1. Mai von 14,99 Euro auf 19,99 Euro monatlich. Doch während Tele Columbus darin vor allem Vorteile für den Kunden – u.a. durch die im Tarif 2er Kombi 16 enthaltene Telefon-Flat – sieht, sind die betreffenden Kunden verärgert.

Nachdem die Verbraucherzentrale Sachsen das Thema heute ebenfalls aufgegriffen hat und zu einem eindeutigen Schluss kommt, reagierte das Unternehmen auf unsere erneute Anfrage postwendend.

Tele Columbus bleibt bei ihrer alten Postition

Wir wollten dabei vor allem herausfinden, ob durch die Offensive der Verbraucherzentrale ein Paradigmenwechsel bei Tele Columbus eingesetzt hat und ob der Konzern auf die unausgesprochene Forderung der Verbraucherschützer eingeht: "[...] Das bedeutet letztlich, dass die Vertragsänderung durch Tele Columbus nicht wirksam ist und der Vertrag zu den alten Konditionen weiter gilt". Sprich: Werden die Internet-Only-Bestandskunden weiterhin - bis zum Vertragsende - die alten Konditionen beibehalten können?

Statt sich einsichtig zu zeigen, wiederholte Tele Columbus im Wesentlichen die Phrasen aus der letzten Stellungnahme vom 29. April:

"Tele Columbus führt keine Tariferhöhung durch. Im Rahmen einer Bereinigung des Produktportfolios wurden zum 1. Mai einzelne alte, seit langem nicht mehr buchbare Internet-Tarife mit geringen Übertragungsgeschwindigkeiten vollständig eingestellt. Eine Versorgung der Kunden zum alten Tarif ist nicht möglich. Unsere Kunden erhalten von uns selbstverständlich auch weiterhin das günstigste Angebot im bestehenden Produktportfolio: Die Internet- und Telefon-Doppelflatrate "2er Kombi 16" mit 16 MBit/s für 19,99 Euro monatlich. Dabei räumen wir selbstverständlich ein Sonderkündigungsrecht von vier Wochen nach der Umstellung ein und haben unsere Kunden im Informationsschreiben auch entsprechend informiert. Wir gehen davon aus, dass das Angebot für unsere Kunden auch weiterhin sehr attraktiv ist."

Tele Columbus Tele Columbus bleibt bei alten Überzeugung
Bild: Tele Columbus
Zudem versucht der Konzern von den Anschuldigungen der Verbraucherzentrale Sachsen abzulenken und verweist stattdessen auf positive Referenzen:

"[...] mit der 2er Kombi 16 bieten wir im Marktvergleich ein sehr günstiges Produkt mit einer zeitgemäßen Übertragungsgeschwindigkeit, das auch von verschiedenen Verbraucherportalen für sein Preis-/Leistungsverhältnis ausgezeichnet wurde."

So geht Tele Columbus bei einer (Sonder-)Kündigung vor

Auf eine gesonderte Anfrage erklärte das Unternehmen, wie das Vorgehen im Fall einer Kündigung ist: "Sofern Kunden der Umstellung auf den leistungsstärkeren Tarif widersprechen und ihren Vertrag innerhalb der Frist von vier Wochen nach der Umstellung kündigen, zahlen sie für die verbleibende Laufzeit - also den Monat Mai - selbstverständlich noch ihren alten Preis."

In unserem Kommentarbereich können Sie sich mit anderen Betroffenen über die Erfahrungen rund um den Zwangswechsel austauschen.

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